„Nachdem das ‚Lower for Longer‘-Szenario einige Jahre Bestand hatte und Anleger sich in einer Welt negativer Zinsen orientieren mussten, zeigen sich nun klassische spätzyklische Signale wie in einem ‚normalen‘ Zyklus“, erläutert Jakob Tanzmeister, Produktspezialist in der Multi-Asset Solutions Gruppe von J.P. Morgan Asset Management in London. Er unterstreicht jedoch, dass die Endphase des Zyklus und die damit verbundenen Marktereignisse nicht unmittelbar bevorstehen. „Da sich die Wachstumstrends ausdehnen und die Geldpolitik nur sehr zögerlich gestrafft wird, erwarten wir einen allmählichen Übergang in die spätzyklische Phase und einen stetigen Anstieg der Renditen. Dieser dürfte die Aktienmärkte kaum aus der Ruhe bringen, was auch die jüngsten Kursentwicklungen gezeigt haben.“
Mehr Aufwärtspotenzial als Abwärtsrisiko
Laut dem Experten sei das zugrunde liegende Wirtschaftswachstum weiterhin beruhigend und die Zinsstraffung in den USA verläuft eher behutsam. „Nach ihrer robusten Entwicklung seit Jahresbeginn haben die Aktienmärkte zuletzt eine Atempause eingelegt. Wir sehen uns dennoch darin bekräftigt, dass Risikoanlagen 2017 erneut gute Ergebnisse erzielen können.“ Tanzmeister betont, dass die Wirtschaftsdaten in diesem Jahr bisher erstaunlich gut ausgefallen sind, sowohl in Bezug auf ihr Niveau als auch auf ihre Bandbreite. „Die Zukunftsindikatoren legen nahe, dass diese Phase eines trendähnlichen globalen Wachstums im gesamten Jahresverlauf anhalten kann, wobei eher Aufwärtspotenzial als Abwärtsrisiko besteht.“ So sollte die US-Konjunktur in diesem Jahr wahrscheinlich vom mittzyklischen in das spätzyklische Stadium übergehen – für die spätzyklische Überhitzung, die einer Rezession in der Regel vorausgeht, gebe es bislang aber kaum Anzeichen. So halte sich auch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) vorerst noch zurück. „Da sie in diesem Jahr drei und für 2018 weitere drei Zinserhöhungen in Aussicht gestellt hat, erscheint es weiterhin plausibel, dass dieser Zyklus im Hinblick auf seine Dauer einen neuen Rekord aufstellen könnte“, so Tanzmeister.
Income-Strategie an das freundliche globale Umfeld angepasst
So spiegelt die Asset Allokation in den Income-Strategien auch die Zuversicht wider, dass die wirtschaftliche Dynamik im Jahresverlauf weiter zunehmen wird. „Wir sehen uns in unserer Übergewichtung von Aktien bestärkt. Auch wenn eine vorübergehende Konsolidierung an den Aktienmärkten möglich erscheint, rechnen wir 2017 mit einer guten Wertentwicklung. Im derzeit freundlicheren globalen Umfeld bringen wir dies durch eine breite regionale Diversifikation zum Ausdruck.“
Da steigende Zinsen in den USA absehbar sind, bleibt es bei der Untergewichtung der Duration. „Die Angst vor einem drastischen Anstieg der Renditen ist aus unserer Sicht überzogen. Vielmehr ist ein allmählicher Anstieg der globalen Renditen ein realistisches Szenario für eine behutsame zinspolitische Wende“, unterstreicht Tanzmeister. Unternehmensanleihen sollten sich weiter positiv entwickeln und werden weiterhin übergewichtet, obwohl angesichts der hohen Bewertungen an den Kreditmärkten größere Vorsicht geboten sei. „Im Hochzinsbereich erscheint der Spielraum für weitere Spread-Einengungen zwar begrenzt, doch bietet die derzeitige Rendite unseres Erachtens im aktuellen Umfeld immer noch Chancen auf ansehnliche risikobereinigte Erträge“, so der Experte.
Durch Ereignisrisiken wie die verschiedenen Wahlen in Europa sei kurzfristig eine leichte Aufwertung des US-Dollars möglich, eine weitere markante und breite Rally wie 2014 bis 2015 sei allerdings unwahrscheinlich. „Ein stabilerer US-Dollar und ein trendähnliches globales Wachstum schaffen günstige Rahmenbedingungen für die Schwellenländer und die Rohstoffmärkte. Daher werde die Untergewichtung von Schwellenländeranleihen aufgelöst und Schwellenländeraktien etwas höher gewichtet. Unser Portfolio spiegelt damit das bessere Wachstumsumfeld wider, das sich der spätzyklischen Phase nähert“, führt Tanzmeister aus.
Mit flexiblen Multi-Asset Fonds der „Zinsfalle“ entkommen
Die Sorgen vieler Anleger vor steigenden Zinsen nimmt der Experte ernst, kann sie aber entkräften: „Die Gefahr der steigenden Zinsen in den USA sehen wir weniger dramatisch als manche Marktteilnehmer: Seit Auflage unseres JPMorgan Investment Funds – Global Income Fund im Dezember 2008 gab es bereits elf Mal Phasen steigender Zinsen. In jeder dieser Phasen konnte der Fonds den breiten Anleihenindex übertreffen und bis auf ein Mal sogar ein positives Ergebnis erzielen. Als flexibler Multi-Asset Manager haben wir die Möglichkeit, mit Anlageklassen gegenzusteuern, die von einem solchen Umfeld profitieren“, betont Tanzmeister.
So sind die Income-Strategien wie der Klassiker JPMorgan Investment Funds – Global Income Fund und der etwas defensivere JPMorgan Investment Funds – Global Income Conservative Fund für dieses Umfeld bestens aufgestellt, um das attraktive Ertragsniveau beibehalten zu können: Die letzte Ausschüttung vom Februar 2017 für den Global Income Fund betrug 1,75 Euro pro Anteil, was einer annualisierten Ausschüttungsrendite von 5,1 Prozent entspricht (Anteilklasse A (div) – EUR).