August 2024 -
am 18. September 2024 nahm die Federal Reserve ihre erste Zinssenkung seit 4½ Jahren vor. Mit der Senkung des Leitzinses um 0,50% statt 0,25% überraschte sie eine Reihe von Marktteilnehmern. Der S&P500 feierte dies gebührend und verzeichnete in den Tagen nach der Ankündigung stark steigende Kurse. Parallel dazu verkündeten Strategen, Ökonomen und Vermögensverwalter fast unisono in ihren Kommentaren, dass „Zinssenkungen positiv“ für den Markt seien.
So sehr wir die Reaktion des Marktes auch begrüßen, als Portfoliomanager haben wir auch die Verantwortung, derartige Angaben selbst zu verifizieren. Wir haben daher die Geschichte der Zinssätze seit 1980 untersucht, wie in Abbildung 1 dargestellt. Neben dem Leitzinssatz der Zentralbank - der so genannten „Federal Funds Rate“ - sind in der Grafik auch alle Rezessionsphasen grau hinterlegt. Beginn und Anfang dieser Episoden werden in den USA vom National Bureau of Economic Research genau dokumentiert3.
Ausgestattet mit diesem Wissen haben wir die Aktienerträge nach der ersten Zinssenkung1 von allen oben gezeigten Zyklen untersucht. Wir stellten fest, dass der S&P500 im Durchschnitt auf 3- und 12-Monats-Sicht tatsächlich höher stand. Jedoch zeigte sich bei näherer Betrachtung der Daten, dass dies allein von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängt: Wie aus Tabelle 1 hervorgeht, haben Zinssenkungszyklen nur dann zu positiven Aktienmarktrenditen geführt, wenn anschließend eine Rezession vermieden wurde.
Wenn geldpolitische Lockerungen hingegen im Vorfeld von Rezessionen erfolgten, führten sie immer zu negativen Ergebnissen.
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1 Senkungen der Leitzinsen ausgehend von einem Niveau, welches gleich oder höher war als 12 Monate davor
3 Das NBER ist ein überparteiliches Wirtschaftsforschungsinstitut, welches 1920 gegründet wurde. Siehe https://www.nber.org/