13.01.2023 -
IM ÜBERBLICK
Mehrere wichtige Themen dürften Konjunktur und Märkte 2023 bestimmen. Viele Investoren sind froh, dass das schwierige Börsenjahr 2022 endlich vorbei ist. Nur selten verlieren Aktien und Anleihen im gleichen Jahr zweistellig. Entscheidend werde sein, schrieben wir vor einem Jahr, ob „die Märkte trotz nachlassender Wirtschaftshilfen, Veränderungen am Arbeitsmarkt und des anhaltenderen Inflationsdrucks stabil bleiben“. Die Konjunkturprogramme haben den Konsum auch 2022 gestützt, und Personal ist noch immer knapp, aber die Inflation hat die Märkte aus dem Gleichgewicht gebracht. Wegen der hohen und hartnäckigen Teuerung haben die Notenbanken ihre Leitzinsen so schnell erhöht wie seit 40 Jahren nicht mehr. Nach einem letzten Hurra gingen über zehn Jahre extrem lockerer Geldpolitik damit zu Ende: 2020 und 2021 hatte man noch auf billionenschwere Konjunkturprogramme und eine äußerst expansive Geldpolitik gesetzt, während weltweit die Kapazitätsengpässe zunahmen. Im Februar marschierte dann Russland in die Ukraine ein, mit massiven Folgen für die Gütermärkte und vor allem die Energieversorgung, weil Russland durch die westlichen Sanktionen weitgehend aus der Weltwirtschaft ausgeschlossen wurde.
Erfreulicherweise geht die Inflation aber jetzt zurück, und die Notenbanken straffen die Geldpolitik nicht mehr so schnell. Ein anderer Lichtblick sind die Bewertungen, die sich bei Aktien wie bei Anleihen wieder ihrem Langfristdurchschnitt nähern, nachdem sie viele Jahre deutlich darüber lagen. Und doch dürfte das Marktumfeld in den nächsten Jahren ganz anders sein als im letzten Jahrzehnt. Der doppelte Rückenwind durch extrem niedrige Zinsen und eine geringe Inflation ist passé.
Erfahren Sie hier mehr über die 6 Themen, die die Konjunktur und Märkte 2023 bestimmen dürften.
Autoren JONATHAN W. HUBBARD, BENOIT ANNE, JAMIE COLEMAN