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Interview

Dr. Harald Preißler (BANTLEON): „Ich würde momentan Bundesanleihen kaufen“

Nicht nur der Korea-Konflikt beunruhigt Börsianer. Wenn Harald Preißler, Chefvolkswirt beim Investmenthaus Bantleon, auf seine Frühindikatoren schaut, stimmt ihn das nicht optimistisch: Der Investmentexperte prophezeit weitere Kursverluste am Aktienmarkt - und rät zu Staatsanleihen.
© BANTLEON AG

Herr Preißler, Sie erwarten einen Rückgang des deutschen Aktienleitindex Dax Börsen-Chart zeigen bis Jahresende auf bis zu 11.000 Punkte. Das wäre vom aktuellen Niveau ein weiterer Kursrutsch von rund 10 Prozent - obwohl der Dax im Juli bereits kräftig nachgegeben hat. Wie begründen Sie Ihre Skepsis gegenüber Aktien?

Diese Dax-Prognose beruht auf unserer skeptischen Einschätzung der weiteren konjunkturellen Entwicklung im Jahresverlauf. Bis Ende Juni ist der Dax im Einklang mit der guten Wirtschaftslage in Deutschland von einem Hoch zum nächsten geeilt. Die starke Aufwertung des Euros seit Jahresbeginn - immerhin fast 15 Prozent gegenüber dem US-Dollar - wird die Exporteure aber zunehmend belasten. Hinzu kommen die spezifischen Probleme im Automobilsektor, dem größten Exporteur Deutschlands und der Eurozone. Diese Gemengelage zuzüglich einer EZB, die möglichst bald auf das geldpolitische Bremspedal treten möchte, verheißt für die Aktienmärkte nichts Gutes. Eine Korrektur von 15 Prozent wäre gemessen an historischen Standards sogar noch harmlos.

Wenn nicht am Aktienmarkt, wo ist das Geld der Anleger denn dann bis Jahresende aus Ihrer Sicht besser aufgehoben?

Wer jedes Risiko vermeiden will, ist am Besten mit einer Cash-Position unterwegs. Ich würde allerdings die Chance auf Kursgewinne am Anleihenmarkt nicht außer Acht lassen und daher das kaufen, was momentan keiner haben möchte: Lang laufende Bundesanleihen, die im Krisenfall erhebliches Kurspotential bieten.

Sie stützen Ihre Prognosen vor allem auf eine Reihe von Frühindikatoren. Welche sind das?

Wir verfügen über einen großen Pool an selbst entwickelten Frühindikatoren, die über einen Vorlauf gegenüber den offiziellen Barometern von sechs bis zwölf Monaten verfügen. Deshalb hatten wir unsere Erwartung einer konjunkturellen Abkühlung im zweiten Halbjahr bereits am Anfang dieses Jahres formuliert. Wir gleichen die Informationen aus unseren Indikatoren natürlich permanent mit den öffentlich verfügbaren Indizes ab.

Zum Beispiel mit welchen?

In den reinen Sentimentindikatoren wie dem ZEW-Index oder dem Sentix kann man bereits einen Druckabfall erkennen, ebenso in den Einkaufsmanagerindikatoren. Lediglich das Ifo-Geschäftsklima zeigt sich bislang unbeeindruckt - das dürfte sich aber bald ändern, und spätestens dann ist es an der Zeit zu handeln.

Bis Jahresende kann ja noch einiges passieren, Stichwort Nordkorea, Stichwort auch Fed-Zinspolitik oder ähnliches. Spielen solche Ereignisse für Ihre Prognose keine Rolle?

Wir müssen diesbezüglich exogene Schocks, beispielsweise Krim-Konflikt im Jahr 2014 oder aktuell die Eskalation in Ostasien, klar von der Geldpolitik und von Unternehmensergebnissen trennen. Erstere sind kaum vorhersehbar und daher ein Fall für das Risikomanagement. Wenn ein solches Ereignis Eigendynamik gewinnt und auf die Konjunktur überzugreifen droht, passen wir unsere Einschätzung und Ausrichtung durchaus an. Die Erfahrung zeigt nur eben auch, dass die meisten dieser Themen genauso schnell wieder in der Versenkung verschwunden sind.

Und wie ist es mit Geldpolitik oder Geschäftszahlen?

Bei diesen Einflussfaktoren handelt es sich letztlich um eine originäre Begleiterscheinung der konjunkturellen Zyklik. So wird die Geldpolitik gestrafft, weil der Konjunkturzyklus inflationäre Kräfte freisetzt. Dasselbe gilt für die Unternehmensergebnisse, die zuletzt herausragend gut ausgefallen sind - wegen der guten Konjunkturdynamik. Man sollte daher Henne und Ei nicht verwechseln.

Wie erfolgreich waren Sie mit Ihren Dax-Prognosen in der Vergangenheit?

Wir haben sowohl 2008 als auch 2011 - bei den letzten großen Aktienmarkteinbrüchen - vor den später einsetzenden Korrekturen gewarnt und hatten unsere Fonds entsprechend positioniert. Das Ergebnis waren jeweils positive absolute Erträge. Diese Beispiele zeigen, dass die Anfälligkeit der Aktienmärkte auf negative Nachrichten, in diesen Fällen Lehman-Schock im Jahr 2008 und drohende Zahlungsunfähigkeit der USA im August 2011, in konjunkturellen Schwächephasen überproportional zunimmt. Die einzelnen Schocks konnten wir natürlich nicht vorhersehen, die konjunkturellen Grundtrends haben wir in der Vergangenheit allerdings sehr gut erkannt.


 

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