26.11.2024 -
Das Jahr 2025 steht im Zeichen der Wirtschaftspolitik in den USA, China und Europa. Vieles ist noch offen. Klar ist: der Einsatz steigt und damit auch die Spannungen. Die Weltwirtschaft kommt in unruhigeres Fahrwasser. Wachstum und Inflation dürften in den USA höher ausfallen als im Rest der Welt. Denn das Wachstumspotenzial ist höher, die Investitionen laufen besser, und die neue Administration geht wirtschaftspolitisch „all in“ und spielt auf Sieg. Auch China erhöht seinen Einsatz zur Belebung der heimischen Wirtschaft. Diesmal aber zu Lasten der Handelspartner. Auch deshalb kommt Europa in eine noch schwierigere Lage und muss mehr investieren, um nicht den Anschluss zu verlieren. Vor allem in Deutschland müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zudem die ausgeprägte Vollkaskomentalität zurückdrängen und mehr Schumpeter wagen. Unterstützend wirkt sich die Lockerung der Geldpolitik auf die Wirtschaft in den großen Regionen aus. In Europa dürfte die geldpolitische Lockerung länger laufen als in den USA. Investoren sollten sich aber weder durch die aufgeregten politischen Debatten noch durch die Zinsspekulationen den Blick auf das Wesentliche verstellen lassen: Das Comeback des US-Investitionszyklus und die großen Wachstumstrends in der digitalen Welt, in der Gesundheit und im Konsum. Hier zeichnen sich im kommenden Jahr spannende Entwicklungen ab, die vom zunehmenden Einsatz von KI entlang der Wertschöpfungskette geprägt sind. Davon dürften auch Geschäftsmodelle in der Industrie profitieren. Um diese Trends im Portfolio abzubilden und gleichzeitig die erhöhten Risiken im Blick zu haben, bietet sich eine Kombination aus stabilen Monopolisten und innovativen Herausforderern an. Das „Schumpeter-Prinzip“ bleibt damit ein wichtiger Orientierungspunkt in der Aktienanlage, auch und gerade 2025. Und auf der Anleihenseite sollte der Fokus erneut in Europa liegen. Denn die Währungsrisiken steigen und gute Bonitäten bieten auskömmliche reale Renditen.
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