31.03.2025 -
Die politische Unsicherheit hat im März verstärkt auf die Finanzmärkte gewirkt. Vor allem die US-Indizes kamen unter Druck, der Dow Jones (-1,4 %) hielt sich dabei besser als der S&P 500 (-5,6 %) und der NASDAQ 100 (-7,6 %). Die europäischen Märkte liefen, vor allem gestützt von weiter gefragten Bankenaktien, etwas besser. Der DAX-Index (-0,8 %) und der EURO STOXX 50 (-3,0 %) beendeten den Monat aber ebenfalls im Minus.
Die Vereinbarung zum Fiskalpaket in Deutschland sorgte für eine heftige Marktreaktion zu Monatsbeginn mit einem initialen Zinsanstieg von rund 0,4%. Zum Monatsende lagen die Zinsen für zehnjährige Bundesanleihen bei 2,74% und damit 0,34% über dem Vormonatsschluss. Die abgekühlten Wachstumserwartungen in den USA stützen dagegen die 10-jährige US-Treasury-Rendite. Zum Monatsende handelte diese unverändert bei 4,20%.
Auch wenn politischen Börsen generell kurze Beine nachgesagt werden, dominiert die Politik nun schon seit Jahresbeginn die Märkte. Die Unsicherheit nimmt weiter zu und der Investorenblick richtet sich nun auf die Folgen des Liberation Day am 2. April, an dem Trump weitreichende Zölle gegenüber feindlichen und freundlichen Ländern ausgerufen hat. Das Ganze erinnert mehr an ein Theaterstück als an Realpolitik, woran wir uns wohl gewöhnen müssen. Im Fokus stand dabei zuletzt die Automobilindustrie. Die Auswirkungen auf Wachstum und Inflation könnten gravierend sein, aber die verhärtete Kommunikation der letzten Wochen hat die Markterwartungen bereits entsprechend geschürt. Die Kapitalflüsse in die USA, vor allem von Zentralbanken, sollten jedoch auch mittelfristig weiter zurückgehen. Die Entwicklung des Goldpreises zeigt die strukturelle Nachfrage, während US-Staatsanleihen auch während der Risikoaversion der letzten Wochen nicht wirklich gefragt waren. Insgesamt spricht die politische Entwicklung, nicht nur in den USA, und die damit einhergehende Unsicherheit auch für eine breitere geographische Diversifikation im Portfolio. Die Wirtschaftszyklen in der westlichen Welt haben sich im Zuge der Globalisierung zunehmend angeglichen. Im neuen politischen Umfeld ist eine stärkere Entkoppelung von wirtschaftlichen Trends in unterschiedlichen Regionen vorstellbar.
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