Trotz angeschlagener Stimmung gibt es durchaus Hoffnung.
Aus markttechnischer Sicht scheint sich eine Bodenbildung mit beginnender Erholung abzuzeichnen. Vor allem die Euphorie mit entsprechenden gehebelten Positionen ist einer ängstlichen Tristesse längst gewichen. Oftmals sind dies gute Bedingungen für wieder steigende Kurse.
Bessere Markttechnik allein reicht jedoch nicht, werden Anleger doch mit einer Reihe politischer Risiken konfrontiert. So flutet der Commander in Tweet die Märkte mit fast täglichen Nachrichten. Auch wenn die mögliche Eskalation in einen globalen Handelskrieg ein nicht ganz zu vernachlässigendes Risiko darstellt, ist die Wahrscheinlichkeit für ein „Trumpageddon“ doch eher gering. Maximalforderungen und Drohungen gehören offenbar zum Verhandlungsstil, um so für die Zwischenwahlen punkten zu können.
Besorgniserregender sind die Anzeichen einer neuen Eiszeit zwischen den Großmächten. Dies wird sich jedoch eher in Risiken für einzelne Sektoren oder Unternehmen, die von Sanktionen betroffen sind, widerspiegeln.
Neben der Politik macht den Investoren auch das globale Wachstum Kopfzerbrechen.
Wurden sie im letzten Jahr noch durch immer neue positive Wachstumsüberraschungen verwöhnt, lassen die Indikatoren seit November Luft ab. Was von Pessimisten als Anzeichen eines drohenden Untergangs gedeutet wird, ist wohl eher eine Normalisierung des sehr hohen, dauerhaft nicht tragfähigen Niveaus, gemischt mit Sondereffekten.
Was bleibt, ist ein weiter sehr robustes Konjunkturumfeld, vorsichtig agierende Notenbanken und ein attraktives Gewinnwachstum, das durch die derzeit laufende Berichtssaison bestätigt wird.
Dies sollte die Triebfeder für wieder steigende Aktienkurse darstellen, auch wenn wegen der ungünstigeren Begleitumstände durch Politik und Notenbanken mit höheren Volatilitäten zu rechnen ist."