Diese begann 1947 im schwedischen Västeras, einer Kleinstadt nahe Stockholm mit einem Geschäft für Damen-Mode. In seinen Anfangsjahren firmierte das Unternehmen unter dem Namen „Hennes“ und war überwiegend im Heimatmarkt aktiv. Der Hauptfokus lag schon damals auf neuester Mode zu bezahlbaren Preisen. 1968 wurde der Konkurrent „Mauritz“ akquiriert und folgerichtig trägt das Unternehmen seither den Doppelnamen Hennes & Mauritz (H&M). Nach der damaligen Fusion verfügte H&M über 42 Geschäfte, die überwiegend in Skandinavien beheimatet waren. Der Börsengang erfolgte 1974 in Stockholm und 1980 begann der Textilkonzern international Fuß zu fassen, zunächst in Deutschland und in den Niederlanden. Nach 35 Jahren an der Spitze des Unternehmens übergab der Gründer Erling Persson 1982 die Firmenleitung an seinen Sohn Stefan Persson.
Der große Siegeszug von H&M begann in den 90er Jahren; mit junger, bezahlbarer Mode und einer frechen Werbekampagne stellte H&M die Modewelt auf den Kopf und avancierte zum erfolgreichsten Label in Europa. Unter der Kampagne „The Big Six“ wurden die Top-Models Elle Macpherson, Cindy Crawford, Naomi Campbell, Claudia Schiffer, Christy Turlington und Linda Evangelista verpflichtet und diese liefen fortan für H&M über den Laufsteg. In dieser Ära zählte der schwedische Textilkonzern zu den absoluten Überfliegern am europäischen Aktienmarkt. Notierte die Aktie Anfang 1990 noch bei wenig mehr als einer Schwedenkrone, konnte sie sich bis Ende 1999 auf SEK 137 verteuern, was einer Verhundertfachung in gerade einmal 10 Jahren entspricht. Nach den stürmischen 90ern konsolidierte der Aktienkurs auf hohem Niveau. Das Unternehmen blieb seinem innovativen Weg aber treu und konnte in den 2000ern namhafte Designer wie Karl Lagerfeld und Roberto Cavali für sich gewinnen.
In den letzten Jahren kopierten viele Konkurrenten das Brot und Butter-Geschäft von H&M - innovative Mode zu bezahlbaren Preisen - und setzten der Kernmarke zu. Die Reaktion von H&M ließ nicht lange auf sich warten und man gründete diverse Sublabels wie COS, Monki, Cheap Monday und H&M Home. Die zuletzt genannte Tochter H&M Home wurde erst 2009 in Anlehnung an Zara Home gegründet. Mit dem Konzept „Home styling“ bietet H&M erstmals Artikel außerhalb der Modewelt an, wobei das Kerngeschäft aber die Mode bleibt. Trotz eines stattlichen Umsatzes von über EUR 20 Mrd. Euro expandieren die Schweden weiter kräftig. Für 2017 sind bis zu 400 neue Läden geplant und das Umsatzwachstum soll 10-15% betragen. Neu erschlossen werden vor allem Schwellenänder wie Vietnam, Kolumbien und Kasachstan, aber auch die Giganten China und Indien mit einer Bevölkerung von über 2 Mrd. Menschen bieten noch reichlich Potenzial.
Warum tut sich die Aktie seit einiger Zeit so schwer?
H&M galt zusammen mit Inditex (Zara) jahrelang als die Benchmark der Branche in Sachen Profitabilität und Wachstum. Während Inditex seine Marge halten konnte, ist bei H&M eine stetige Margenerosion erkennbar gewesen, was uns 2014 neben dem hohen Preis zum Ausstieg bewogen hatte. Durch das hohe Umsatzwachstum konnte der Nettogewinn zwar in etwa konstant gehalten werden, aber eine Premium-Bewertung, wie sie H&M vom Markt jahrelang zugestanden wurde, verlangt kontinuierliches Wachstum. Durch den Verfall der Aktie in den letzten Monaten ist die Bewertung auf ein marktübliches und für H&M-Verhältnisse tiefes Niveau gefallen. Nach dem Gewinnrückgang in 2016 zeigte sich der Markt lange Zeit irritiert und hat die Aktie entsprechend abgestraft, aber im Verlauf des ersten Halbjahres 2017 sind die Schätzungen deutlich positiver geworden.
Die Entwicklung des historischen KGV zeigt, dass H&M aktuell so günstig ist wie seit Jahren nicht mehr. Lag das KGV in den vergangenen Jahren noch konstant über 20, erscheint die aktuelle Bewertung mit rund 16 als recht attraktiv. Hinzu kommt eine Dividendenrendite von gut 4,5%. Portfolio Neben dem Erwerb von H&M wurde im letzten Monat der Christian Dior-Kauf durch LVMH (Arnault-Gruppe) technisch durchgeführt. Gemäß der Präferenzen der bisherigen Aktionäre bei den Optionsmöglichkeiten für den Umtausch gab es neben einer größeren Barabfindung auch eine kleine Aktienkomponente, bei der man für gut 16% der ursprünglichen Position Hermès-Aktien bekommen hat, die wir verkauft haben. Wir hatten die Christian Dior-Aktie im April 2012 zu einem Kurs von EUR 113 gekauft und die Abfindung für die reine Bar-Komponente lag nun bei EUR 260, so dass wir eine Entwicklung auf rund das 2,3-fache gesehen haben.