Fundplat: Herr Göbel, die GS&P Unternehmensgruppe gehört zu den grössten und ältesten bankenunabhängigen Vermögensverwaltern in Deutschland. Können Sie ein paar Worte zur Geschichte sagen?
2016 ist ein besonderes Jahr für uns, wir feiern unser 30-jähriges Firmenjubiläum. 1986 von den Namensgebern gegründet, sehen wir die Fokussierung auf die Interessen und Ziele unserer Mandanten bis heute als wichtigstes Element unserer Arbeit. Dies gilt sowohl für Vermögensverwaltungsmandate als auch für unser Asset Management in Fonds. Unsere Unabhängigkeit, die durch unsere Gesellschafterstruktur auch für die Zukunft gesichert ist, bildet das Fundament für diese Sichtweise. In einer Zeit, in der sich die Rahmenbedingungen der Kapitalanlage massiv verändert haben, setzen wir auf Individualität und Kontinuität. Wir haben uns dabei von Beginn an im Wesentlichen auf Aktien, Renten und Cash gestützt und werden auch in der Zukunft ein aktiver Asset Manager sein.
Welches waren die wichtigsten Entwicklungen in den letzten Jahren?
Die Etablierung unseres Fondsgeschäfts und die Verankerung im Markt als Anbieter erfolgreicher Strategien war in den letzten zehn Jahren sicher die wichtigste Weiterentwicklung. Vor allem mit Aktienfonds, bei denen wir uns als Pioniere im jeweiligen Segment sehen, erzielen wir eine sehr erfreuliche Resonanz. Dazu zählen der GS&P Fonds Family Business, der in europäische familiengeführte Unternehmen investiert, und auch der OP Food, der die aus unserer Sicht attraktivsten Aktiengesellschaften der globalen Nahrungsmittelbranche beinhaltet. Der OP Food wurde bereits vor 21 Jahren von uns lanciert und seitdem kontinuierlich durch uns beraten. Beide Fonds zeichnen sich, neben guter Performance, durch relativ geringe Schwankungen aus.
Sie basieren heute also auf den drei Pfeilern Vermögensverwaltung, Publikumsfonds und Institutionelle Anleger. Sind Ihre Ressourcen für die drei Geschäftsbereiche gleichmässig verteilt oder würden Sie einen als Kernkompetenz bezeichnen?
Es ist uns ausgesprochen wichtig, dass diese drei Pfeiler nicht nur gleichberechtigt nebeneinanderstehen, sondern dass sich durch ihre Verzahnung auch besondere Möglichkeiten für unsere Kunden ergeben. So kann zum Beispiel ein Family Office oder eine Stiftung unsere breite Kompetenz in der Vermögensverwaltung in Anspruch nehmen oder gezielt im Rahmen eines Multimanageransatzes in eine unserer Einzelstrategien investieren. Auch haben wir genau die richtige Unternehmensgrösse, um bei Bedarf flexibel individuelle Lösungen für unsere Mandanten zu entwickeln.
Wohin will sich Ihre Gruppe in näherer Zukunft bewegen oder ist das Haus bereits fertig gebaut?
Der Vergleich zu einem Haus passt recht gut. Natürlich steht dieses nach 30 Jahren sehr solide auf einem guten Fundament. Andererseits muss immer wieder einmal modernisiert werden. Dies ist aber ein kontinuierlicher Prozess, der von uns mit viel Bedacht regelmässig durchgeführt wird. Dabei bleiben unsere wichtigsten Werte immer Wegweiser. Dazu zählt unsere Überzeugung, dass die Bewertung von Assets als wichtigstes Argument für Investitionen auch heute noch Relevanz hat. Unser Augenmerk gilt auf Portfolioebene auch weiterhin der Verlustvermeidung; dies setzen wir auch künftig über unser Absicherungssystem um. Eine Zielgruppe, die aus meiner Sicht in der Zukunft erheblich mehr Bedarf an unseren Leistungen haben wird, sind die Stiftungen. Ich sehe uns hier ausgezeichnet positioniert, sowohl im Bereich der Vermögensverwaltung als auch im Hinblick auf ergänzende solide Aktienstrategien über unsere Fonds.
Thorsten Göbel ist Direktor bei GS&P Grossbötzl, Schmitz & Partner. Die Betreuung und Akquisition institutioneller Kunden stehen im Fokus des zertifizierten Stiftungsberaters (DSA). Der Dipl.-Kfm. (FH) hat langjährige Erfahrung in der Vermögensverwaltung und dem Asset Management aus Tätigkeiten für nationale und internationale Banken. Die Verzahnung von Ökonomie und rechtlichen Aspekten ist dem Magister der Rechte (LL.M.) für Wirtschafts- und Steuerrecht ein besonderes Anliegen.