31.10.2025 -
Berichtsaison bestätigt Big Tech-Euphorie
Der S&P 500 stieg im Oktober um 2,3%, der NASDAQ 100 um 4,8% und auch der Dow Jones legte um 2,5% zu. Der aus dem Sommer anhaltend positive Trend hielt über den Monat hinweg an, weiterhin getrieben von der Erwartung einer lockeren Zinspolitik in den USA sowie Investitionen im Technologiesektor. Auch in Europa war der vergangene Monat positiv. Der DAX-Index legte zwar nur marginal um 0,3% zu, der EURO STOXX 50 jedoch, getrieben von Erwartungen einer soliden Berichtssaison, um 2,4%. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel um 7 Basispunkte auf 4,08%, während Renditen zehnjähriger Bundesanleihen über den Monat ebenfalls um 7 Basispunkte auf eine Rendite von 2,63% fielen. Der bemerkenswerte Anstieg des Goldpreises setzte sich bis Monatsmitte auf ein neues Allzeithoch von 4.356 USD pro Unze fort, ehe der Goldpreis auf ein Niveau von 4.002 USD pro Unze bis Monatsende korrigierte.
Die US-Notenbank senkte Ende Oktober den Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 3,75% bis 4% und kündigte zudem an, ihren Bilanzabbau ab Ende November zu stoppen und Fälligkeiten erneut am Anleihemarkt zu investieren. Ein solcher Schritt wurde größtenteils erwartet und vom Markt eingepreist, was das Sentiment zusätzlich stützte. Ferner wurden trotz eines Datenmoratoriums der US-Regierung aufgrund des Shutdowns die Inflationszahlen für September veröffentlicht, welche mit 3% über das Jahr zwar weiterhin höher als das auserkorene Zentralbankziel blieben, jedoch niedriger waren als die erwarteten 3,1% und somit die Grundlage für eine mögliche nächste Zinssenkung legten.
Der Fokus der US-Zollkonflikte richtete sich im Oktober wieder in Richtung China. Das Land verhängte Exportkontrollen auf seltene Erden und drohte gegenüber den USA erneut mit 100-% Zöllen auf chinesische Güter. Zum Ende des Monats überwog jedoch die Hoffnung, dass das Treffen zwischen Trump und Xi einen „nachhaltigeren Deal und Waffenstillstand“ beinhalten solle. China verschob letztendlich ihre Exportkontrollen um ein Jahr und wird wieder Sojabohnen aus den USA beziehen, während auf der anderen Seite bestehende Zölle reduziert werden. Wie lange diese Einigung besteht, bleibt erneut abzuwarten.
Mit dem US-Regierungsshutdown ist ein konjunktureller Blick unter die Motorhaube schwierig, wobei der trotzdem veröffentlichte Inflationsbericht sowie unabhängige Datenanbieter das bisher gesehene moderate, jedoch intakte Wachstum bestätigen. Die K-förmige Entwicklung der US-Wirtschaft, mit schwächerer Industrie und Konsum, jedoch getrieben von Infrastrukturinvestitionen im Bereich der IT, sollte weiter bestehen bleiben. In Europa hingegen bestehen die weiterhin mageren Wachstumstrends. Das Momentum rund um KI-Investitionen und Hochleistungschips beschleunigte sich erneut im Oktober und schien sich unter den Partnern gegenseitig zu befeuern, was Fragen bezüglich der ökonomischen Nachhaltigkeit aufwerfen könnte. Zwar werden diese selektiv deutlich, wie sich an der Marktreaktion auf die Investitionspläne von Meta für die kommenden Jahre erkennen ließ, jedoch scheint das Glas im Großen und Ganzen weiterhin halb voll zu sein. Grund dafür ist aber auch die sehr positive Berichtsaison, getrieben von außerordentlich guten Zahlen sowie Ausblicken von Alphabet und Amazon, besonders im Cloud-Geschäft.
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