30.09.2025 -
Der S&P 500 stieg im September um 3,6%, der NASDAQ 100 um 5,5% und auch der Dow Jones legte um 2% zu. Damit setzte sich die positive Tendenz des Sommers fort, getragen von der Erwartung sinkender US-Zinsen und weiterer Investitionen im Technologiesektor. In Europa fiel das Bild uneinheitlicher aus: Der DAX-Index gab leicht nach, belastet durch politische Unsicherheiten und schwache Konjunktursignale, während der EURO STOXX 50 um 3,4% zulegte. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel um 7 Basispunkte auf 4,15%, während die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen über den Monat nahezu unverändert bei gut 2,7% verharrten. Bemerkenswert war der weitere Anstieg des Goldpreises um 11%. Zum Monatsende erklomm Gold ein neues Allzeithoch bei 3.859 USD pro Unze.
Die US-Notenbank senkte Mitte September den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,00 %. Der Schritt war am Zinsmarkt zwar erwartet worden, dennoch reagierten die Märkte positiv auf die Andeutung weiterer Zinssenkungen. Gleichzeitig bleibt der politische Druck auf die Fed hoch: Präsident Trump hatte öffentlich die Abberufung einer Notenbankgouverneurin gefordert – ein beispielloser Vorgang, der die Risiken für die Unabhängigkeit der Institution verstärkt, gerade mit Blick auf die Neubesetzung an der Spitze im kommenden Jahr.
Auch die internationalen Zollverhandlungen bleiben im Fokus. Der fragile Deal zwischen den USA und der EU wurde im September formalisiert. Die drohenden US-Zölle auf europäische Industriegüter wurden abgewendet. Im Gegenzug verpflichtete sich die EU zu höheren Energieimporten und zur engeren Abstimmung bei Drittlandimporten. Der politische Preis ist hoch: der Eindruck hält sich, dass die EU in Vorleistung ging, ohne eine verlässliche Zusage für dauerhafte Zollfreiheit erhalten zu haben. Wie belastbar diese Einigung ist, bleibt abzuwarten.
Konjunkturell ist das globale Bild gemischt. In den USA bestätigen Frühindikatoren ein moderates, aber intaktes Wachstum. Die K-förmige Entwicklung (Teile der Wirtschaft entwickeln sich unterschiedlich schnell) setzt sich fort. Während die Industrie und der Konsum weiter schwächeln, halten die hohen Infrastrukturinvestitionen im Bereich der IT das Wachstum. In Europa hingegen fehlen nach wie vor Erholungsimpulse. Auch hier schwächelt die Industrie weiter. Global treibt die hohe Nachfrage nach Hochleistungschips die Tech-Investitionen an. Intel stand dabei durch die Ankündigung einer Beteiligung der US-Regierung im Fokus. Auch NVIDIA und Softbank beteiligen sich am Unternehmen. NVIDIA kündigte zudem an, 100 Mrd. USD in OpenAI für den Bau weiterer Rechenzentren zu investieren. Dies wirft wettbewerbsrechtliche und bilanzielle Fragen auf. Denn schließlich ist OpenAI potenziell einer der größten Kunden des führenden Anbieters von Hochleistungschips.
(...)