Europäische Small und Mid Caps durchlebten zwischen 2021 und 2024 unter relativen Aspekten eine der längsten Durststrecken ihrer Geschichte. Der SDAX entwickelte sich in diesem Zeitraum beispielsweise über 50% schlechter als der DAX – eine Underperformance, wie sie zuletzt nach dem Platzen der Dotcom-Blase zu beobachten war. Die Gründe für diese außergewöhnliche Schwäche waren vielfältig: Die Corona-Pandemie und ihre wirtschaftlichen Nachwirkungen, der Inflationsschock mit der aggressiven Zinswende der Zentralbanken, der Ukraine-Krieg samt Energiekrise sowie die daraus resultierenden Rezessionsängste führten zu einem perfekten Sturm für Nebenwerte.
Bewertungen auf historisch günstigem Niveau
Der jahrelange Abverkauf bei europäischen Nebenwerten hat zu einer bemerkenswerten Bewertungsanomalie geführt. Das Preis-Buchwert-Verhältnis europäischer Small Caps erreichte zwischenzeitlich Niveaus, die zuletzt während der globalen Finanzkrise 2008/09 oder zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 beobachtet wurden. Trotz einer leichten Erholung notieren Small Caps weiterhin deutlich unter ihrem historischen Durchschnitt. Diese Unterbewertung ist nicht nur relativ zu ihrer eigenen Historie ausgeprägt, sondern auch im Vergleich zu Large Caps.
M&A Aktivität zieht kräftig an
Während klassische Investoren mit Blick auf den europäischen Nebenwertesektor in den letzten Jahren immer mehr resignierten, gaben bewertungsgetriebene Investoren wie Strategen und Private Equity Gesellschaften zuletzt am Markt ihr Comeback. Sie nutzten die teilweise historisch günstigen Bewertungsrelationen für eine Reihe von Übernahmeofferten oder Delistings. So sprang die Anzahl der Übernahmeversuche börsennotierter Firmen – die meisten davon sind im Nebenwertebereich zu finden – im Jahr 2024 auf ein 17-Jahreshoch (untersuchte Märkte: DACH, Großbritannien, Frankreich und Nordeuropa). 2025 hat sich dieser Trend nahtlos fortgesetzt und sogar nochmals an Dynamik gewonnen. Stand Anfang September gab es im bisherigen Jahresverlauf bereits mehr Übernahmeversuche als im
gesamten Vorjahr.
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