In Anbetracht der aktuellen, weitreichenden und turbulenten Entwicklungen in der globalen Handelspolitik und an den weltweiten Finanzmärkten, möchten wir Ihnen gerne eine erste Einschätzung unseres Pictet-Water Investment-Teams zukommen lassen.
Einschätzung zu den von Präsident D. Trump angekündigten „Liberation-Day“-Maßnahmen/ -Zöllen – Auswirkungen auf unsere Wasser-Strategie.
- Zölle:
- Etwa 50% des Pictet-Water-Portfolios – im folgenden Wasser-Strategie – (Wasserversorgung und Umweltdienstleistungen) sind auf den heimischen (US-)Markt fokussierte Dienstleistungsunternehmen – Wasserwerke, Abfallmanagementdienste und Beratungsdienstleister. Daher sind diese relativ immun gegen die Zollankündigungen, die bis zum 2.4.2025 von der US-Administration bekannt gegeben wurden. Die Allokation zu Wasserversorgung und Umweltdienstleistungen hat sich im Portfolio um 6 % über die letzten 12 Monate erhöht.
- Rezessionsrisiko:
- Die Zollankündigungen tragen zur Unsicherheit bei den Unternehmensinvestitionen bei und erhöhen das Risiko einer globalen Rezession. Wir erwarten daher nun Senkungen der Prognosen für das globale BIP-Wachstum. Die Auswirkungen des erhöhten Rezessionsrisikos auf die Positionen der Wasser-Strategie waren historisch vor allem im Bereich der Wassertechnologie (~50 % der Strategie-Beteiligungen) zu spüren, insbesondere in den Teilsegmenten Verbraucher und diversifizierte Industrie.
- Wertentwicklung:
- Im bisherigen Jahresverlauf (02.04.2025) outperformt die Barbell-Strategie unserer Wasser-Strategie (bestehend aus defensiver Wasserversorgung und Umweltdienstleistungen kombiniert mit wirtschaftlich sensibler und wachstumsorientierter Wassertechnologie) die globalen Aktienmärkte (MSCI ACWI). Wir erwarten, dass sich relative Outperformance während dieser Periode erhöhter wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheit fortsetzt.
- Wasserversorgung: ~ 20 % der Fondsvermögen:
- Diese sind per Definition lokale Unternehmen und haben daher eine geringe Exposition gegenüber grenzüberschreitendem Handel. Ihr regulierter Preisfestsetzungsprozess sollte es ihnen ermöglichen, etwaige Erhöhungen der Inputkosten an die Verbraucher weiterzugeben.
- Umweltdienstleistungen: ~ 30 % der Fondsvermögen:
- Diese sind ebenfalls stark lokalisiert. Die Unternehmen im Bereich Abfallmanagement haben lokal vereinbarte Verträge, die typischerweise Preisweitergaben bei Inflation beinhalten und sie vor steigenden Kosten schützen. Unterdessen sollten die Beratungsfirmen nicht von den derzeit auf die Produktion fokussierten Zölle betroffen sein (auf Dienstleistungen werden derzeit keine Zölle erhoben).
- Wassertechnologie: ~ 50 % der Fondsvermögen:
- Wir erwarten allgemein negative Gewinnrevisionen aufgrund dieser neuen, erhöhten Zölle.
- Ein Anstieg der Inflation und länger anhaltende höhere Zinssätze werden das diskretionäre Verbraucherverhalten belasten, einschließlich nicht lebenswichtiger Sanitärprodukte, was viele unserer Verbraucher-Teilsegmente beeinflussen wird.
- Unsere diversifizierten Industrie-Unternehmen müssen eine Neukalibrierung ihrer Investitionspläne durchlaufen, bevor sich ein Nutzen aus der Rückverlagerung der Produktion zeigt, was einige Zeit in Anspruch nehmen könnte. - Unterdessen könnten die Firmen, die in der kommunalen Infrastruktur tätig sein, etwas widerstandsfähiger sein, da ihre Geschäftsbereiche, die kommunalen Wasserkunden ausgesetzt sind, voraussichtlich widerstandsfähiger durch diese Turbulenzen gehen (und in bestimmten Bereichen immer noch von nicht ausgegebenen fiskalischen Infrastrukturprogrammen für Wasser profitieren).