11.01.2023 -
Marktrückblick
Mit dem Dezember endete ein sehr herausforderndes Jahr an den globalen Börsen und auch im letzten Monat 2022 taten sich die Märkte schwer. An den Börsen wurden niedrige Volumina gehandelt, der Fokus lag allerdings überwiegend auf Konjunkturdaten und Notenbanken.
In den USA wurden für November neuerlich etwas geringer als erwartete Inflationsdaten veröffentlicht, der Arbeitsmarkt zeigte sich trotz leicht höherer Zahlen aber weiterhin robust. Die Fed ging ihren Weg unbeirrt weiter und hob die Leitzinsen erwartungsgemäß um 0,5% an. DerOffenmarktausschuss ließ mit bärischeren Tönen aufhorchen, da die Wachstumserwartungen für 2023 reduziert, die Inflation jedoch höher als bis dato erwartet wird. Fed-Chef Powell meinte, dass die Geldpolitik zwar nahe am genügend restriktiven Level sei, die Inflation aber weiterhin ein großes Risiko darstellen würde. Daher sei das Ende des Quantitative Taperings noch nicht erreicht, bis die Fed überzeugt sei, dass sich die Inflation in Richtung 2% bewegen würde.
In der EU einigte man sich hingegen auf einen Preisdeckel für Gas sowie für russisches Öl. lnflationsseitig kam die Rate im November im Euroraum leicht zurück. Sowohl die EZB als auch die Bank of England verlangsamten das Tempo der Zinserhöhungen mit einem 0,5%-Schritt. Allerdings hob die EZB die Inflationserwartungen deutlich an und verkündete, dass eventuell weiterhin mehrere 0,5% Erhöhungen notwendig sein werden, um die Inflation einzudämmen. Eine Richtungswende wurde hingegen klar dementiert. Experten erwarteten daraufhin bis Ende 2024 in Europa keine Zinssenkungen. Die Börsen gaben von der EZB belastet kräftig nach.
Für eine große Überraschung sorgte aber die Bank of Japan mit einer Lockerung ihrer Yield Curve Control und erweiterte damit die zulässige Spanne, in der sich langfristige Anleiherenditen bewegen dürfen. Dies ließ die Kurse auf breiter Front nochmals deutlich abrutschen. In China wurde unterdessen die Null-Covid-Strategie gelockert, mit welcher Erleichterungen in Bezug auf Quarantäne, Testungen und Lockdowns einhergingen. Die Erkrankungen nahmen daraufhin dramatisch zu, was darin gipfelte, dass China keine Daten dazu mehr veröffentlichte ...