Dezember 2021 - Zunächst sah es auch im November nach einer Fortsetzung der Jahresendrallye an den Aktienmärkten aus. Sowohl der MSCI World Index als auch die europäischen und amerikanischen Leitindizes erreichten im Monatsverlauf neue Höchststände. Die Entdeckung der neuen Omikron Corona-Variante in der letzten Novemberwoche sorgte jedoch für ein abruptes Ende des positiven Trends. So handelte der S&P 500 Index im Monatsvergleich -0,8% tiefer und der MSCI World Index gab um -2,3% nach. Stärker getroffen wurden die europäischen Märkte, der Dax verlor -3,8% und der EuroStoxx 50 -4,3%. Auch die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen drehten in der letzten Novemberwoche und notierten zum Monatsende 10 Basispunkte tiefer bei 1,44%.
Nachdem die Berichtssaison weitgehend abgeschlossen war, stand wieder die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Fokus der Investoren. Die weiterhin bestehenden globalen Lieferengpässe, die sehr robuste Konsumnachfrage und hohen Energiepreise sorgten für eine Fortsetzung des Preisauftriebs. Die Inflation ist in Deutschland im Jahresvergleich auf 5,2% gestiegen. Jedoch lag im November letzten Jahres die Preissteigerung pandemiebedingt nur bei -0,3%. Um die Effekte der Pandemie zu glätten, lohnt daher aktuell eine Betrachtung über zwei Jahre. Seit 2019 liegt der jährliche Preisauftrieb bei +2,2%, für den Euroraum noch etwas niedriger, und bewegt sich damit im Rahmen des angepassten Inflationsziels der EZB. Die anhaltende Zurückhaltung der EZB, die Geldpolitik zu straffen, ist vor diesem Hintergrund nachvollziehbar.
Die FED hat dagegen eine schnellere Rückführung des Anleiheaufkaufprogramms in Aussicht gestellt. Dies kam vor allem wegen der neu entdeckten Corona-Variante für den Markt überraschend und hat bei Wachstumsaktien zu weiteren Kursabschlägen geführt. Bei vielen dieser Wachstumsaktien haben sich gegenüber den Höchstständen aus der ersten Jahreshälfte nun kräftige Bewertungsabschläge aufgetan, während die Indizes nahe den Höchstständen verharren. Die extremen Bewertungen bei einigen Unternehmen im Technologiebereich haben sich damit weitgehend aufgelöst und bieten nun eine aussichtsreichere Perspektive für das nächste Jahr.
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