14.12.2020 - Im vorigen Monat stand noch die Angst vor einer „zweiten Welle" im Vordergrund, im November haben die Kapitalmärkte eine deutliche Wirtschaftserholung im kommenden Jahr eingepreist. Nominelle Auslöser waren positive Meldungen über einen Corona Impfstoff und die Erwartung eines geordneten Übergangs der US Präsidentschaft. In der Folge kam es an den Kapitalmärkten zu einer ausgeprägten und ungewöhnlich schnellen Performance Umkehr: Alle früheren Verlierer wurden gekauft, alle früheren Gewinner gemieden.
Die Sektoren Energie, Finanzwesen, Tourismus und Schwerindustrie legten deutlich zu, als Region setzte sich Europa an die Spitze, High-Yield Anleihen und Rohstoffe der Industrieproduktion waren gefragt. Ins Hintertreffen gerieten Qualitätstitel aus allen Branchen, die Wachstumsaktien aus dem Technologiebereich, zinssensitive Sektoren wie Versorger und Gold. In den Analystenkommentaren wurde teils sehr deskriptiv unterschieden zwischen „cyclical" und „defensive", ,,value" und ,,growth", ,,Corona-Verlierer" und „Corona-Gewinner", ,,go-to work" und „stay-at-home" . Die Dispersion, also die Unterschiede in der Kursentwicklung, war an einigen Tagen messbar höher als in den 20 Jahren zuvor.
Im Gegensatz dazu zeigten die Zinsniveaus der defensiven deutschen und amerikanischen Staatsanleihen wenig Bewegung. Ein deutlicher Anstieg wäre vor dem Hintergrund der restlichen Marktentwicklung zu erwarten gewesen. Es könnte dabei relevant sein, dass die Wirtschaftsentwicklung bereits vor der Corona Pandemie deutlich verlangsamt war. Ein Corona-Impfstoff würde die Wirtschaft bestenfalls auf diesen Stand von Februar 2020 zurückbringen. Von den meisten Analysten wird nicht einmal dieses Szenario erwartet, da sich die Folgeschäden der Pandemie noch Jahre bemerkbar machen sollen. Für den Anleger dürfte eine ausgewogene Positionierung weiterhin sinnvoll sein. In den Vormonaten war es wenig hilfreich, wegen schwacher „Fundamentaldaten" übervorsichtig den Markt zu meiden. In den Folgemonaten dürfte es wenig hilfreich sein, aggressiv auf das Gegenteil zu setzen. Wir bevorzugen weiter den Fokus auf Qualitätstitel, welche auch in einem gedämpften Umfeld Gewinne erzielen können, ohne dabei auf die Chancen bei einer Wirtschaftserholung zu verzichten.
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