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Marktkommentar

Dr. Christoph Bruns und Ufuk Boydak (LOYS AG): "Mario Draghi"

© LOYS AG

Ohne Zweifel ist Mario Draghi der historisch herausragende Präsident der EZB. Während man sich an seine Vorgänger Duisenberg und Trichet kaum wird erinnern können, hat der Italiener Weltgeschichte geschrieben. Und darin liegt das Problem: Der Bürger wünscht sich von seiner Notenbank kein weltgeschichtliches Eingreifen, sondern die Erhaltung der Preisstabilität durch eine Politik der ruhigen Hand. Bekanntlich ist es aber ganz anders gekommen. Die große Finanzkrise, die ursprünglich nur eine amerikanische Subprimekrise war, drohte einen großen Teil der Bankenwelt in den Orkus zu reißen. In den Vereinigten Staaten griffen die Notenbank unter ihrem professoralen Präsidenten Ben Bernanke und die Obama-Administration zu radikalen Staatsrettungsmaßnahmen. Systemrelevante Geschäftsbanken und auch vormalige Investmentbanken wie z.B. Goldman Sachs und Morgan Stanley wurden mit Steuerzahlergeld gerettet. Notfinanzierungsprogramme (TARP und TALF) wurden aufgelegt, Unternehmen teilverstaatlicht (z.B. General Motors) und Betriebe mit Liquidität versorgt (General Electric, Harley Davidson etc.). Die Zinsen wurden Richtung Null gesenkt und alsbald wurden in großem Umfang Anleihen durch die Notenbank gekauft.

Obwohl Europa keine Subprimekrise hatte und vor allem das wirtschaftlich wichtigste Land Europas überhaupt keine Immobilienpreisexzesse gesehen hatte, geriet der alte Kontinent in die Fänge der US-Krise, indem europäische Banken – allen voran staatliche deutsche Landesbanken – mit an vorderster Front im US-Immobilienmarkt engagiert waren. Jene EU-Länder, die ihrerseits einen Immobilienboom gesehen hatten, Spanien, Irland, Griechenland etc.) fanden sich schnurstracks in einer großen Banken- und Staatsschuldenkrise.

Weil aber die Regierungen Europas angesichts der historisch erklärbaren Uneinheitlichkeit und Kakophonie des Kontinents bestenfalls zarte nationale Lösungen (Abwrackprämie in Deutschland) zustande brachte, schwang sich Mario Draghi auf, der schweren Krise durch eine bislang nicht dagewesene und vormals unvorstellbar lockere Geldpolitik zu begegnen. Unbeirrt von jedweder Kritik, senkte Draghi die Zinsen und öffnete die Fluttore des lockeren Geldes. Bis zum heutigen Tag wurden mehrere Billionen Euro mit der Druckerpresse erzeugt und in den Markt geschleust, vornehmlich durch Anleihekäufe am Kapitalmarkt. Fast im Alleingang stellte der mutige Römer durch seine Staatsanleihekäufe die Finanzierung der Krisenstaaten sicher und half bei der Sanierung der Staatshaushalte. Man greift nicht zu hoch, wenn man Mario Draghi verwegene Kühnheit bescheinigt.

Freilich sind die Gelddruckorgie und die Staatsfinanzierung durch die Notenbank ein Experiment ohne Beispiel. Und das selbst gesteckte und zugleich umstrittene Ziel einer höheren Geldentwertung bei Gütern der allgemeinen Lebenshaltung ist bislang nicht erreicht worden. Die langfristigen Folgen sind völlig unabsehbar. Auch die Unabhängigkeit der Notenbank musste auf dem Altar der Krisenbewältigung geopfert werden. Und die Einheitswährung Euro, von der es noch bei ihrer Einführung hieß, sie werde besser werden als die D-Mark, hat sich gegenüber Dollar, Yen und Franken als Schwachwährung erwiesen. Schwach war in der Amtszeit Draghis auch das Wirtschaftswachstum in der EU, sodass nur geringe Inflationsgefahr bestand. Jedenfalls hat es unter Draghi keine hohe Güterpreisinflation gegeben. Demgegenüber sind Vermögenswerte wie Anleihen, Immobilien und Aktien von der Schwemme billigen Geldes stark beflügelt worden. Unter den genannten Anlageklassen sind ausgewählte Aktien heute gegenüber Anleihen und Immobilien (je nach Lage) mit Abstand am günstigsten, während Anleihen völlig überreizt wirken.


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