USA mit ersten Schwächen
Inzwischen zeigen sich auch in der amerikanischen Wirtschaft erste Warnsignale. Die Unternehmen werden pessimistischer und das Wachstum geht zurück. Für die Finanzmärkte bleibt dies ein herausforderndes Umfeld.
Lange Zeit schien die US-Unternehmen nichts zu erschüttern: Weder der vom Präsidenten Donald Trump angezettelte Handelskrieg noch die Wachstumsabkühlung in Asien und Europa oder auch Börsenturbulenzen und steigende Zinsen konnten die Stimmung der Unternehmen nachhaltig eintrüben. Dies änderte sich abrupt im Dezember. Bereits die regionalen Geschäftsklimaindikatoren der Federal Reserve hatten das angedeutet. In seltenem Einklang ließen die Indices aus New York, Philadelphia, Kansas City, Dallas und Richmond spürbar Federn.Offen zu Tage trat der schwindende Optimismus im Rahmen der ISM-Umfrage im verarbeitenden Gewerbe. Der daraus hervorgehende Einkaufsmanagerindex stand lange Zeit stellvertretend für die unerschütterliche Zuversicht in den USA – zwischen August 2017 und November 2018 bewegte sich der Indikator in einer engen Bandbreite von 57,3 bis 61,3 Punkte auf hohem Niveau seitwärts. Im Dezember aber sackte der ISM-EMI auf 54,1 Punkte.
Während in den USA die Industrie erst in jüngster Zeit Gegenwind verspürt, zeigt die Tendenz in China bereits seit Längerem abwärts. Im November fiel die Wachstumsrate der Industrieproduktion auf 5,4% und damit das tiefste Niveau seit zehn Jahren. Für den Jahreswechsel zeichnet sich keine Besserung ab.
Auch in Europa schloss das Jahr 2018 enttäuschend: Die nationalen Geschäftsklimaindikatoren zeigten Schwäche, in einigen Ländern hat sich der Abwärtstrend sogar beschleunigt. Der deutsche IFO-Index etwa sackte im Dezember auf ein 2-Jahres-Tief (101,0 nach 102,0 Punkten).