Aktuelle Entwicklungen
Die Entwicklung der Kapitalmärkte im letzten Monat war nichts für schwache Nerven. Zunächst herrschte unter den Anlegern noch eitel Sonnenschein und die freundliche Entwicklung der Aktienund Rentenmärkte setzte sich auch über das Ende des ersten Quartals fort. Der DAX kletterte auf ein neues Rekordhoch, auch Anleihekurse kannten nur den Weg nach oben. Die Renditen fielen erneut auf Rekordtiefs. Zwar war absehbar, dass sich diese Entwicklung nicht endlos fortsetzen würde, denn die positiven Katalysatoren aus dem ersten Quartal (QE-Programm der EZB, dadurch niedrige Zinsen, schwacher Euro und zudem noch fallende Energiepreise) würden sich im Jahresverlauf nicht wiederholen.
Dennoch bemerkten die Wenigsten das heraufziehende Gewitterrechtzeitig. Und so kam, was kommen musste: der DAX ging kräftig in die Knie und verlor zeitweise über 8%, zeitgleich stiegen die Zinsen sprunghaft an. Der Euro wertete gegenüber dem USDollar kräftig auf, auch der Ölpreis erhöhte sich. Waren unerwartet schlechte Konjunkturdaten aus den USA der Auslöser? Oder die US-Fondsmanager, die zum Verkauf von Bundesanleihen aufriefen? Es wäre müßig darüber zu diskutieren. Vielleicht war es auch einfach nur die einseitige Positionierung der Anleger, die sich früher oder später auflösen musste. Fakt ist: über Jahre haben die Aktien- und Rentenmärkte massiv von den Liquiditätsmaßnahmen der Notenbanken profitiert. Davon profitierten auch alle Anleger die nach dem "Kaufen und Liegenlassen"-Prinzip verfuhren. Klassische Mischfonds verzeichneten ansehnliche Gewinne - und Mittelzuflüsse. Nun hat die Marktentwicklung zumindest zeitweise die Gegenrichtung eingeschlagen. Das ist soweit nicht weiter verwunderlich, die Börse ist schließlich keine Einbahnstraße...