Konjunktur / politische Entwicklungen
Das globale Konjunkturumfeld präsentiert sich weiter in einer guten Verfassung. Insbesondere Deutschland konnte im abgelaufenen Monat mit dem BIP-Wachstum erneut erfreuliche Zahlen präsentieren. Für das erste Quartal 2017 steht ein Wert von +0,6% ggü. dem Vorquartal zu Buche. Die Stimmung ist dabei unverändert positiv zu werten, wie die jüngste Veröffentlichung des Ifo-Index belegt. Dieser sprang im abgelaufenen Monat mit einem Wert von 114,6 Punkten auf den höchsten Stand seit 1991. Passend dazu kletterte der GfK-Konsumklimaindex im Mai auf 10,4 Punkte, den höchsten Wert seit 16 Jahren. Die Inflationsrate für die Eurozone fällt derweil auf 1,4% (Vormonat: 1,9%) ggü. dem Vorjahr zurück. Im Wesentlichen waren hierfür die Entwicklung des Ölpreises sowie die Lage der Osterfeiertage - April statt März - verantwortlich.
Politisch zog insbesondere die Stichwahl in Frankreich die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer auf sich. Nachdem Emmanuel Macron das letzte TV-Duell gegen seine Kontrahentin Marine Le Pen für sich entscheiden konnte, wurden die Sorgen einer anti-europäischen Präsidentschaft beiseitegelegt. Die Nachricht Griechenland würde auf neue Stützungsgelder verzichten, sollte es nicht umfangreiche Schuldenerleichterungen erhalten, verhallte am Markt. Auch die Ankündigung, dass Italien möglicherweise noch in diesem Jahr vorzeitig wählen lässt, sorgte nur kurzfristig für Bewegung. Erhöhte Aufmerksamkeit wurde dagegen den USA zuteil. Die Entlassung des FBI-Direktors Comey, die zeitgleich mit den laufenden Ermittlungen zu den Verbindungen von Trumps Wahlkampfteam und Russland erfolgte, beäugten Marktteilnehmer kritisch. Prompt kamen Stimmen auf, die eine weitere Verzögerung der von der US-Administration angekündigten wirtschaftspolitischen Maßnahmen erwarten.
Entwicklung Kapitalmärkte
Der traditionell schwache Börsenmonat Mai widersetzte sich in diesem Jahr der Statistik. Der Sieg des Pro-Europäers Macron bei der französischen Präsidentschaftswahl beflügelte die Aktienbörsen. Der deutsche Leitindex DAX verbuchte zwischenzeitlich ein neues Allzeithoch, ehe die Märkte korrigierten. Per Monatssaldo verbuchte der DAX ein Plus i.H.v. 1,4%, der EuroStoxx50 trat mit einem leichten Minus i.H.v. 0,14% auf der Stelle. Die US-Börsen Dow Jones und S&P500 schlossen 0,3% bzw. 1,2% fester. An den asiatischen Märkten stieg der japanische Nikkei um 2,4%, der chinesische Shanghai Composite schloss hingegen 1,2% leichter.
Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen trat im Mai per Saldo auf der Stelle und ermäßigte sich lediglich um 2 Basispunkte auf 0,30%. Die tatsächliche Entwicklung im Monatsverlauf war jedoch von hoher Volatilität geprägt, spiegelbildlich zur Entwicklung der Risikoassets schwankten die Bundrenditen. Signifikant geringeren Schwankungen waren die Entwicklungen der Renditen in der Euro-Peripherie unterworfen. Die Renditen spanischer Staatsanleihen 10-jähriger Laufzeit ermäßigten sich um 9 Basispunkte auf 1,54%. Italienische Staatstitel identischer Laufzeit rentierten zum Monatsende mit 2,20% 8 Basispunkte leichter. Weiterhin gesucht und weitgehend unbeeindruckt vom Marktumfeld entwickelten sich die Kreditanlageklassen. Speziell im High Yield Segment kam es erneut zu einer spürbaren Einengung der Risikoaufschläge. Dieses Segment repräsentiert damit die Rentenassetklasse mit der besten Performance seit Jahresbeginn.
Die zu Jahresanfang einsetzende Aufwertungstendenz des Euro beschleunigte sich im Berichtsmonat Mai abermals. Der Kurs der Gemeinschaftswährung stieg ggü. dem USD auf 1,1244 USD/EUR (Vormonatsultimo 1,0895 USD/EUR).
Der Ölpreis entwickelte sich im Mai volatil im Spannungsfeld zwischen Förderkürzungen der OPEC und Förderausweitungen der US-Frackingindustrie. Öl der Sorte WTI ging mit 48,32 USD/Barrel aus dem Handel, für Öl der Nordseesorte Brent wurden am Monatsultimo 50,31 USD/Barrel bezahlt.
Der Goldpreis stagnierte im Berichtsmonat Mai per Saldo. Zum Monatsultimo kostete die Feinunze 1.269 USD (1.268 USD/Feinunze zum Vormonatsultimo).