Trotz guter Unternehmenszahlen und positiver Konjunkturdaten schien lange Zeit einfach der „Deckel drauf“ zu sein. Mit der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen haben die Bedenken bezüglich der zukünftigen Entwicklung Europas aber abgenommen und es kam zu satten Aufschlägen an den Aktienmärkten. Auch Corporate Bonds notieren fester, und der Euro ist gegenüber dem US-Dollar nach der Wahl um ca. zwei Cent angestiegen.
Nach zwischenzeitlich etwas schwächeren Kursen haben die europäischen Aktienmärkte den April durchweg im positiven Bereich beendet. Damit honorieren die Börsen das Ausbleiben des Horrorszenarios in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen, bei dem neben Marine Le Pen (21,3%) auch der Linke Jean-Luc Mélenchon (19,6%) in die Stichwahl am 7. Mai gekommen wäre. Stattdessen gilt nun der europafreundliche Emmanuel Macron (24% im ersten Wahlgang) als klarer Favorit für das Präsidentenamt. Mit diesen Aussichten hat sich der EuroStoxx 50 im vergangenen Berichtszeitraum um 1,68% verteuert. Beim DAX betrugen die Zugewinne zumindest 1,02%, was für die Performancevariante nach über zwei Jahren endlich mal wieder ein neues Allzeithoch bedeutet.
Potenzial für neue Risikopositionen
Mit einem Zuwachs von 1,66% hat der Axxion Focus Prämienstrategie die gute Entwicklung des wichtigsten europäischen Aktienmarktbarometers praktisch eins zu eins nachvollzogen. Zurückzuführen ist dies unter anderem darauf, dass wir die erhöhte Nervosität und den damit verbundenen Volatilitätsanstieg vor den französischen Wahlen zum Aufbau einiger neuer Stillhalterpositionen genutzt haben. Gleichzeitig sind sämtliche April-Puts wertlos verfallen, so dass der Investitionsgrad im Monatsvergleich nahezu unverändert bei rund 86% geblieben ist. Eine signifikante Erhöhung des Optionsportfolios wäre bei weiter steigenden Prämien in Frage gekommen. Naturgemäß war bei dem Wahlausgang aber das Gegenteil der Fall und die Volatilität sackte deutlich ab. Für die Märkte scheint der nächste französische Präsident mit Emmanuel Macron bereits festzustehen. Auch deshalb ergibt sich aus dem Optionsportfolio derzeit nur eine Seitwärtsrendite von 3,91%. Dies zeigt die defensive Aufstellung, die bei etwaigen Rückschlägen deutliches Potenzial für neue Risikopositionen bietet.
Im Bondsportfolio des Axxion Focus haben wir die Ende April einsetzende „Partystimmung“, die sich auch auf High Yields ausgewirkt hat, zu Gewinnmitnahmen bei Corporate Hybridanleihen genutzt. Das durchschnittliche Rating liegt nach wie vor im Investment-Grade-Bereich (BBB). Aufaddiert ergibt sich aus dem Options- und dem Anleiheportfolio ein Renditepfad („Seitwärtsrendite“) von 5,3%.
Neue Engagements und hohe Investitionsquote
Auch auf die Performance des WAM Marathon Renten (+1% im April) hat sich die Kursentwicklung bei europäischen Hochzinsanleihen erfreulich ausgewirkt. Dabei spiegeln die gesunkenen Spreads das aktuell positive Makroumfeld wider: Eine aufwärtsgerichtete Konjunktur mit steigenden Firmengewinnen, das Ausbleiben größerer Defaults und das Abklingen der politischen Risiken bei anhaltend expansiver Geldpolitik (Stichwort „Anlagenotstand“) sprechen weiterhin für High Yields. Mit Schuldverschreibungen des Stahlherstellers Schmolz+Bickenbach (5,625% / 2022), von Burger King France (6% / 2024) und der 5,625% Fürstenberg Tier1-Anleihe (WKN A0EUBN) haben wir deshalb drei neue Positionen aufgebaut. Sollte es der Nord LB gelingen, die schwere Schifffahrtskrise zu meistern, verspricht die Nachranganleihe ihrer Finanzierungstochter bei Kursen von aktuell unter 80% deutliches Erholungspotenzial.
Das beste Ergebnis hat im vergangenen Berichtszeitraum mit +2,56% der WAM Marathon Balance erzielt. Der Fonds konnte durch zusätzliche derivative Geschäfte überproportional stark von der Macron-Rallye profitieren. Da wir auch im weiteren Jahresverlauf (bis dato betragen die Zugewinne beim Marathon Balance 9,77%) mit einer positiven Börsenentwicklung rechnen, bleiben wir zunächst voll investiert. In den USA kristallisieren sich die Steuersenkungspläne von Präsident Trump langsam heraus. Die von ihm angestrebte Reduzierung der Unternehmenssteuer auf nur noch 15% täte US-Aktien in jeden Fall gut und könnte andere Länder leicht unter Zugzwang setzen. Die von uns genutzte Stillhalterstrategie wird weiterhin als Overlay dienen, wodurch sich auch in seitwärtsgerichteten Marktphasen ein positives Performance-Potenzial ergibt.