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Marktkommentar

Bantleon AG: Investment Insight Mai 2015

Ist die Finanzmarktparty schon vorbei? Diese Frage drängt sich nach dem Flash Crash Ende April naturgemäß auf. Die Renditen 10-jähriger Bundesanleihen sind innerhalb von nur 48 Stunden um mehr als 0,20%-Punkte gestiegen - das hat es seit Mitte 2012 nicht mehr gegeben. Mit 0,37% p.a. rentieren die Langläufer wieder exakt auf dem Niveau vom 9. März 2015, dem Beginn des Anleihenkaufprogramms der EZB.

Ähnlich ernüchternd fällt die Bilanz der Aktienmärkte aus. Seit Mitte April büßten Eurostoxx50 und DAX rund 8% an Wert ein und zogen sich damit auf das Niveau von Anfang März zurück. Last but not least sprang der Euro über 1,10 USD, womit sich die gesamte Abwertung seit Beginn des QE der EZB in Luft auflöste. Wie gewonnen, so zerronnen. Noch vor wenigen Wochen feierte Mario Draghi den großen Erfolg der Anleihenkäufe, den er vor allem an der positiven Reaktion der Finanzmärkte festmachte - und nun das.

Wir gehen allerdings nicht davon aus, dass die Marktreaktion in der letzten Aprilwoche als Misstrauensvotum gegenüber der Geldpolitik der EZB zu werten ist. Auslöser der - technisch gesehen - längst überfälligen Korrekturbewegung waren die enttäuschenden Konjunkturdaten, die im April aus allen Teilen der Welt gemeldet wurden. Bestes Beispiel hierfür waren die Einkaufsmanagerindices, die von den USA über Japan und China bis nach Europa hinter den Erwartungen zurückblieben. Die Folge davon war eine in der 2. Aprilhälfte einsetzende Wiederbelebung der Risikoaversion der Investoren, die Gewinnmitnahmen an den Aktienmärkten auslöste.

Aufgrund der besonders schwachen Entwicklung in den USA hinterfragten die Investoren überdies die zuvor unantastbare Stärke des US-Dollar. Auch an den Devisenmärkten kam es daher zu Gewinnmitnahmen, was EUR-Aktien doppelt traf - galt doch die EUR-Schwäche als eine tragende Säule der Hausse. Mit der Trendumkehr an den Devisenmärkten einher ging die Stabilisierung der Rohölpreise: Die Sorte WTI kratzte vergangene Woche an der 60 USD-Marke und verteuerte sich mithin seit Mitte März um 35%! Dies wiederum befeuerte die erloschen geglaubten Inflationserwartungen, was die Panikattacke an den Anleihenmärkten erklärt.

Zumindest dort könnte die Party tatsächlich vorbei sein. Denn an den guten Konjunkturaussichten hat sich nichts verändert. Die USA dürften ihren Durchhänger inzwischen hinter sich gelassen haben, unsere Frühindikatoren zeichnen für die Sommermonate eine deutliche Besserung der Lage vor. In Anbetracht dessen und vor dem Hintergrund des Inflationspotentials der steigenden Ölpreise dürften die zuletzt immer weiter nach hinten verschobenen Leitzinserhöhungs-erwartungen in den kommenden Monaten wieder nach vorne wandern. US-Treasuries stehen daher unruhige Zeiten bevor, was an deutschen Bundesanleihen nicht spurlos vorübergehen wird.

Auch in China müht sich die Regierung nach Kräften, der lahmenden Konjunktur Leben einzuhauchen. Das geldpolitische Arsenal wurde bereits in Stellung gebracht und unsere Frühindikatoren zeigen für den weiteren Verlauf des Jahres steil nach oben. Die ohnehin robuste Binnenkonjunktur in Europa erhält somit auch vom außenwirtschaftlichen Umfeld zunehmend Unterstützung.

Fazit: An den Anleihenmärkten wird das Fahrwasser rauer, das QE der EZB dürfte aber zumindest engere Risikoprämien nach sich ziehen. Die Aktienmärkte durchleben eine technische Korrektur, die schon bald in die nächste Aufwärtswelle übergehen wird. Vorbei ist die Party dort noch lange nicht.

Wir haben in fast allen Portfolios das Risiko heruntergefahren, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Da am Anleihenmarkt jetzt wieder die Konjunkturerwartung die Renditen bestimmen dürften, sind unsere jüngsten Laufzeitverkürzungen hier ein Schritt zum mittelfristigen Rückzug. Warum sind wir nicht noch konsequenter? Weil das großvolumige QE-Programm der EZB zu enormen Verwerfungen in den Anleihenmärkten führt und eine alte Börsenweisheit lautet: »Kämpfe nicht gegen die Zentralbank.« Gleichzeitig gärt es nach wie vor in Griechenland, was uns zusammen genommen von einem vorschnellen Rückzug aus sicheren Anleihen abhält.

Auf der Aktienseite spricht mittelfristig nichts gegen ein Investment: Die Konjunktur ist gut unterstützt und die Niedrigzinspolitik der EZB lenkt Geld in die Risikomärkte. Dort folgen wir mit der Reduzierung der Aktienquote allein dem Prinzip der Vorsicht. Gerade in diesem Markt sind inzwischen viele institutionelle Anleger investiert, die aufgrund ihres begrenzten Risikobudgets auch mal gemeinsam auf der Verkäuferseite stehen können. Damit bekäme die aktuelle Korrektur eine ganz neue Dynamik. Wenn allerdings alles so kommt, wie es soll, dann werden wir relativ bald wieder voll im Aktienmarkt investiert sein.

Herzliche Grüße

Ihr Anleihemanager BANTLEON

 

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