Ein turbulenter Handelsmonat, allem voran gegen Monatsende, liegt hinter uns. Dies bezieht sich sowohl auf das Aktien- wie auch das Anleihensegment. In der letzten Aprilwoche kamen Aktien massiv unter Druck. Innerhalb kürzester Zeit verlor der deutsche Leitindex DAX knapp sechs Prozent. Die Korrektur kam zeitgleich mit einem wiedererstarkten Euro. Auslöser hierzu waren schwache US-Konjunkturdaten, die zu einem Euro-Anstieg gegenüber dem US-Dollar führten. Während in den vergangenen Monaten Investoren aufgrund des schwachen Euros und der starken Exporttätigkeit deutscher Unternehmen sich stark in deutsche Aktien engagierten, sahen sich viele Marktteilnehmer durch diese heftige Korrekturbewegung gezwungen, diese Positionen wieder aufzulösen.
Die Berichtssaison europäischer Unternehmen ist derzeit in vollem Gange. Bislang konnten 58% der im Stoxx600 gelisteten Firmen die Analystenschätzungen schlagen. Auch der ifo-Geschäftsklimaindex stieg zum sechsten Mal in Folge, was zusammen mit dem positiven GfK-Konsumklimaindex und der bislang guten Berichtssaison ein weiterhin optimistisches Konjunkturbild unterstreicht. Geopolitisch bleibt die Lage um Griechenland weiter ungelöst - mit einer schnellen Lösung ist weiterhin nicht zu rechnen.
Auf der Rentenseite erreichten die 10-jährigen deutschen Staatsanleihen bis zur Monatsmitte abermals neue Tiefststände bei 0,049%. Dann ging es jedoch schlagartig in die gegengesetzte Richtung: Innerhalb kürzester Zeit erholten sich die Renditen und stiegen ohne offensichtlichen Auslöser auf über 0,35%. Die hohe Zinssensitivität der Niedrigkuponanleihen sorgte hierbei für einen besonders starken Effekt. So ist es wenig überraschend, dass die Aufwärtsbewegung der Renditen von 30-jährigen Bundesanleihen angeführt wurde. Die seit Monaten vorangehende Abflachung der Zinsstrukturkurve wurde somit korrigiert. Aufgrund des Renditeanstieges über die gesamte Zinsstrukturkurve, nimmt die Knappheitsdebatte deutscher Staatsanleihen innerhalb des EZB-Kaufprogramms wieder etwas ab, da sich das Volumen jener Bundesanleihen, welche sich unterhalb der Kaufschwelle des QE-Programms befinden, verringert.
Von dieser Entwicklung zeigten sich Unternehmensanleihen weitestgehend unbeeindruckt. Verglichen mit dem Einbruch der Aktienmärkte war die Erhöhung der Risikoaufschläge in diesem Segment fast vernachlässigbar. Die Risikoaufschläge des breiter gefassten High Yield Index engten sich im Monat April sogar ein. Zwar hat sich die Renditestrukturkurve bei Investment Grade Unternehmensanleihen ebenfalls nach oben verschoben, allerdings in einem geringeren Ausmaß, als dies bei den Bundrenditen der Fall war.
Auf der Währungsseite gerieten insbesondere Emerging Markets-Währungen unter Druck. Dies ist u.a. auf das steigende US- Zinsniveau und dessen Abhängigkeit zurückzuführen.