DNCA: Wochenbericht aus Paris

Nach der Ankündigung der Übernahme von BG durch Royal Dutch Shell setzt sich der Fusionsreigen nun bei den Telekommunikationsausrüstern fort. So haben Nokia und Alcatel-Lucent Pläne über einen Zusammenschluss bekanntgegeben, um angesichts des Bedarfs an Investitionen in die Netze besser aufgestellt zu sein. Diese Transaktionen deuten auf tief greifende wirtschaftliche Umwälzungen hin. Konnektivität und Digitalisierung dürften die großen Anlagethemen für den kommenden Zyklus sein.Griechenland sorgt erneut für Turbulenzen an den europäischen Finanzmärkten. Grexit, Zahlungsausfall, Umschuldung - alle Szenarien scheinen denkbar angesichts der unhaltbaren geldpolitischen und finanziellen Lage des Landes, dessen Schwierigkeiten sich weiter verschärfen. Zum Auftakt der Quartalsberichtssaison hat sich das Klima im Vergleich zum Jahresbeginn somit leicht eingetrübt, zumal sich in den Vereinigten Staaten die Folgen des starken Dollars in den Unternehmensbilanzen bemerkbar machen dürften. Die Finanzmärkte sind auf kurze Sicht labil, wenngleich sie nach wie vor Unterstützung durch die EZB erfahren, der es gelungen ist, ihre Pressekonferenz trotz Unterbrechung per Konfettisalve zu Ende zu führen.In China sank das Wachstum im ersten Quartal auf das niedrigste Niveau seit mehreren Jahren (7 %), wobei die Internationalisierung der chinesischen Finanzmärkte und Währung jedoch auf einem guten Weg ist. Wenngleich die Konvertibilität noch nicht auf der Tagesordnung steht, hat der chinesische Premierminister seine Absicht bekanntgegeben, die Aufnahme des Renminbi in den SZR-Korb (Sonderziehungsrechte) zu beantragen, jenes Buchgeld des IWF, das sich derzeit aus den vier großen Reservewährungen (US-Dollar, Euro, Pfund Sterling und Yen) zusammensetzt. Nachdem das Reich der Mitte bereits wirtschaftlich zu einem bedeutenden Akteur geworden ist, wird man künftig auch geldpolitisch mit ihm rechnen müssen.