Stete Rendite trotz turbulenter Märkte
Beim Blick auf die Dax-Stände der vergangenen Tage kann Anlegern regelrecht schwindelig werden. Das extreme Auf und Ab der Kurse verunsichert vor allem Sparer, die eigentlich auf der Suche nach Stabilität und Orientierung sind, seit Tagesgeldkonten in Zeiten niedriger Zinsen nur noch vernachlässigbare Erträge liefern. Damit nicht genug: Auch andere Auswege aus dem Niedrigzinsumfeld fallen weg. Für einfache Anlagestrategien, die als Alternative zu Festgeldprodukten in der Vergangenheit lukrative Erträge bei gleichzeitiger Sicherheit geboten haben, hat es zweifelsfrei bessere Zeiten gegeben. Doch die gemütlichen Tage sind endgültig gezählt. Im aktuellen Umfeld lassen sich angemessene Erträge nur durch einen erhöhten Aufwand und den Einsatz neuer Ideen realisieren, ohne dabei das Portfolio einem signifikant höheren Risiko auszusetzen. Alternative, marktunabhängige Strategien gepaart mit vernünftiger Risikokontrolle bieten Lösungen für Investoren, die den Erhalt ihres Kapitals an erster Stelle sehen. Zugleich werden dabei die Chancen der Kapitalmärkte nicht aus den Augen verloren.
Von Mischfonds...
In der Vergangenheit sorgten klassische Mischfonds aus Aktien und Renten für halbwegs stabile Erträge und somit für weitgehend ruhigen Schlaf bei den Anlegern. Je nach Risikobereitschaft gewichtete das Fondsmanagement beide Anlageklassen. Für lukrativere Renditen erhöhte es die Aktienquote, für geringere, aber stabile Erträge schichtete es das Portfolio in vermeintlich sichere Staatsanleihen um. Ging es auf einem der beiden Märkte doch einmal abwärts, glich der andere Teil diese Entwicklung häufig wieder aus.
Doch wegen der extrem niedrigen Zinsen bewegen sich die erwarteten Erträge sicherer Staatsanleihen auf anhaltend niedrigem Niveau. Die Folge: Der absichernde Teil fällt aus und die Anfälligkeit des Portfolios für größere Verluste steigt, weil der Risikopuffer fehlt. Zudem sind die Korrelationen zwischen beiden Anlageklassen gestiegen. Das Risiko, dass Aktien und Renten gleichzeitig einbrechen, ist gestiegen. Vor allem der Crash bei Bundesanleihen im Frühjahr 2015 sollte für Anleger ein Weckruf sein.
...über Multi-Asset...
Als neue und bessere Lösungen gelten Multi-Asset-Fonds, die über mehrere geläufige Asset-Klassen diversifizieren. Aber auch diese Strategie zielt vor allem in stark volatilen Phasen zu kurz. Sie schützt Anleger dann nur unzureichend gegen extreme Abwärtsbewegungen. Das Jahr 2015 hat gezeigt: Defensive Mischungen etwa von Aktien, Anleihen und Rohstoffen haben schmerzhafte Verluste erlitten. In Zukunft werden die heftigen Ausschläge der Kurse nach oben und unten noch häufiger. Zudem sind diverse Assetklassen, teilweise auch Aktien, schon recht teuer. Beide Entwicklungen in Kombination mit den extrem niedrigen Zinsen sind Gift für traditionelle Misch- und Multi-Asset-Fonds.
...zu Multi-Strategy
Im aktuell besonders herausfordernden Börsenumfeld sind flexiblere Anlagestrategien gefragt: Sogenannte Multi-Asset-Multi-Strategy-Ansätze können durch den Einsatz verschiedener marktunabhängiger Strategien stabile Erträge erzielen und wappnen das Portfolio durch permanente Absicherungspositionen gegen Extremrisiken. Die Mischung von Strategien und Ideen über verschiedenste Assetklassen ist die Weiterentwicklung von Multi-Asset.
Als Renditetreiber fungieren bei Multi-Strategy-Ansätzen zusätzlich unkorrelierte Alpha-Strategien. Ihr Ziel ist es, Markt-Ineffizienzen gezielt auszunutzen und auf diese Weise Mehrwert zu erzielen. Das bedeutet: Das Fondsmanagement hat unabhängig vom Markt das Ziel, mit der Auswahl der richtigen Wertpapiere Erträge zu erwirtschaften. Die akribische Suche nach solchen marktneutralen Renditequellen erfordert solides Handwerk. Das Fondsmanagement muss mit einem reich gefüllten und flexiblen Werkzeugkasten ausgestattet sein, um mit dem Einsatz verschiedener Instrumente tatsächlich aktives Management betreiben zu können.
Im Idealfall ersetzen diese Teilstrategien einen Teil des wegfallenden Puffers auf der Rentenseite. Beim Multi-Asset-Strategiefonds First Private Wealth wurde zum Beispiel etwa die Hälfte der Performance der letzten Jahre durch den Einsatz von Alpha-Strategien erwirtschaftet. Konservative Anleger mit dem Ziel des mittel- bis langfristigen Vermögensaufbaus finden mit solchen flexiblen Anlageideen in unruhigen Zeiten wieder Stabilität und Orientierung, ohne das Portfoliorisiko zu erhöhen.
Der Diplom-Volkswirt Richard Zellmann ist seit 2008 Geschäftsführer der First Private Investment Management KAG mbH mit Sitz in Frankfurt und verantwortlich für die Kundenbetreuung, Produktentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit. Er verfügt über 20 Jahre Erfahrung in der Investmentindustrie, u.a. als Chief Strategist und Global Head of Research einer deutschen Landesbank. Als unabhängige Asset-Management-Boutique verwaltet First Private ein Vermögen von rund 2,4 Milliarden Euro.