Trotz der starken Turbulenzen im August und September kann das Börsenjahr 2015 insgesamt als noch befriedigend bezeichnet werden. Für aktive Vermögensverwalter, die sich in der Verantwortung sehen, Risiken für ihre Mandanten zu managen, war das Jahr 2015 eine sehr große Herausforderung. Es gab starke, teils erratische Kursschwankungen in nahezu allen Vermögensbausteinen wie Aktien, Renten, Devisen und Rohstoffen. Trendwenden wurden innerhalb kürzester Zeit vollzogen.
Auf Seiten der Notenbankpolitik kam es noch im Dezember zu wichtigen Entscheidungen: Die europäische Zentralbank (EZB) unterstrich ihre expansive Geldpolitik durch eine Senkung des Einlagensatzes für Banken um 0,1% auf Minus 0,3% und eine 6-monatige Verlängerung ihres Anleiheankaufprogramms bis mindestens März 2017. Jenseits des Atlantiks erlöste die amerikanische Notenbank (FED) die Marktteilnehmer mit einer Zinserhöhung um 0,25%-Punkte und unterstrich mit diesem Schritt, dass die Finanzkrise in den USA abgehakt ist. Es war die erste Zinserhöhung seit Sommer 2006. Wie lange die letzte Zinserhöhung hinter uns liegt verdeutlicht die Tatsache, dass das iPhone, das für viele zur Selbstverständlichkeit gehört, erstmalig im Januar 2007 vorgestellt wurde. Mit Blick auf 2016 dürfte das Börsengeschehen nicht minder spannend und von großen Schwankungen geprägt werden.
An den Aktienmärkten fiel die erhoffte typische Jahresendrallye aus. Der deutsche Aktienindex DAX verlor 5,6%, der amerikanische S&P 500 1,8% und der japanische Nikkei 225 4,6%.
Der deutsche Rentenmarkt konnte von der Schwäche der Aktienmärkte nicht profitieren. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg um 0,15%-Punkte auf 0,62%.
Auch die Rohstoffe gaben nach. Die Edelmetalle Gold und Silber verloren 0,2% bzw. 1,9%. Der Ölpreis (Brent) brach um 19% auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 2004 ein (jeweils in US-Dollar).
An den Devisenmärkten konnte der Euro zulegen. Er gewann gegenüber dem US-Dollar 2,8%, gegenüber dem japanischen Yen 0,5% und gegenüber dem britischen Pfund 5,7%.