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Marktkommentar

Claus Walter (Freiburger Vermögensmanagement): Heimische Börsen gefragt: Also Europa statt USA?

© Freiburger Vermögensmanagement

Juli 2025 - 

Lange Zeit waren US-Aktien und -Anleihen die Favoriten der globalen Investorengemeinde. Dieses Bild hat sich in den zurückliegenden Monaten gedreht. Unterschätzen sollten Anleger aber gerade die amerikanischen Globalplayer wie Amazon, Microsoft und Co. trotzdem nicht.

Viele Jahre floss das große Geld meist in Richtung Amerika. Staatsanleihen der Weltmacht USA galten als der sichere Hafen schlechthin und die Aktienkursentwicklung an der Wallstreet als global richtungsweisend. Dieser Trend hat sich offensichtlich zuletzt ein Stück weit umgekehrt, und das kommt gerade den europäischen Märkten zugute. Seit Jahresanfang haben sich die Leitindices in Deutschland, Spanien und Italien erheblich besser entwickelt als ihr US-Pendant - was nicht zuletzt an der Politik von US-Präsident Donald Trump liegen dürfte. Sein Liberation-Day und das folgende Zoll-Geschacher haben Unternehmen und Märkte nachhaltig verunsichert. Aus Sicht eines in Euro denkenden Anlegers kommt zusätzlich noch die relative Schwäche des Dollars hinzu. Auch dafür tragt Trump Verantwortung, denn die Perspektive einer unter ihm wohl weiter ausufernden US-Staatsverschuldung tut hier ihr Übriges. Also jetzt einfach alles in heimische Werte investieren und dann kann nichts schiefgehen?

Firmensitz nur ein Faktor Ganz so einfach ist es - wie immer - leider nicht. In einer globalisierten Welt mit komplexen Lieferketten treffen Störungen im Welthandel durch Zölle oder Gas- und Ölpreissteigerung im Zuge von Kriegen letztlich alle. Außerdem sind viele Konzerne mit Hauptsitz in Europa stark in Amerika engagiert. Wenn dort Zölle die Inflation anheizen und die Konjunkturaussichten schlechter werden, trifft das auch die Firmen, deren Zentrale in Europa liegt. Gleichzeitig sind eine ganze Reihe von US-Konzernen global aufgestellt. Auch wenn sie derzeit unter der schwer berechenbaren Politik des Präsidenten leiden, dürfte langfristig die weltweite Entwicklung wichtiger sein. Und ob hier nicht doch noch eine Einigung gefunden wird, bleibt abzuwarten. Denn insbesondere der noch immer schwelende Handelskonflikt der USA mit China könnte auch ganz plötzlich in einer für beide Seiten zuträglichen Einigung münden, dann ändern sich die Vorzeichen eventuell ganz schnell wieder. Es gilt deswegen, ganz genau hinzusehen. Die Adresse des Firmensitzes ist dabei nur ein Faktor unter vielen. Aber natürlich ist es schon eine interessante Entwicklung, dass laut Morningstar allein von Januar bis März 26 Milliarden Euro in europäische Fonds flossen, während US-Fonds zuletzt Gelder verloren. Nachdem zuvor zwölf Quartale in Folge im Vergleich die amerikanischen Produkte vorne lagen, scheint es hier eine Trendumkehr gegeben zu haben. Auch dass sich Italien zuletzt zu besseren Konditionen Geld an den Märkten leihen konnte als die USA, zeigt das schwindende Vertrauen. Das war bisher meist genau andersherum. Während für amerikanische zehnjährige Staatsanleihen Ende Juni Zinsen in Höhe von etwa 4,3 Prozent gezahlt wurden, gab es für das italienische Pendant nur rund 3,5 Prozent. Das kann man als Risikoaufschlag für die hohe Verschuldung Amerikas sehen, die sich im vergangenen Jahrzehnt in etwa verdoppelt hat und derzeit mit fast 37 Billionen Dollar bei etwa 123 Prozent des Bruttoinlandprodukts liegt. Die Steuersenkungsvorhaben und Aufrüstungspläne wie etwa ein von Trump favorisiertes Raketenschutzschild sprechen stark dafür, dass in den nächsten Jahren noch einige Schulden hinzukommen. Gleichzeitig blieb das bis vor Kurzem noch von Tech-Tycoon Elon Musk geleitete Einsparprogramm wohl - wie von den meisten Experten erwartet - weit hinter den Versprechungen zurück. Kein Wunder, dass im Mai die Ratingagentur Moddy's den USA die absolute Bestnote „AAA" entzog und sie auf „Aa1" herabstufte. Das ist immer noch sehr gut, aber doch ein Zeichen eines schwindenden Vertrauens.

Trends berücksichtigen, trotzdem Chancen sehen In der Tendenz scheinen sich immer mehr Anleger zu bemühen, ihre Abhängigkeit von den amerikanischen Märkten und dem Dollar zu verringern. Dabei bietet Europa zwar offenbar attraktive Möglichkeiten. Aber für den großen Abgesang auf die US-Ökonomie ist es dann doch noch ein bisschen früh. Als Vermögensverwalter streuen wir Investments grundsätzlich weltweit und setzen bewusst auf Unternehmen und Wertpapiere aus verschiedenen Regionen und Währungsräumen. Damit verhindern wir, dass Fehlentwicklungen in nur einem Land die Vermögensentwicklung insgesamt gefährden. Aber wir besitzen keine Glaskugel, und niemand kann derzeit wirklich vorhersehen, ob Trump seine abstrus wirkende Verhandlungsstrategie nicht doch noch den einen oder anderen Erfolg einbringen kann. Das heißt nicht, dass wir Trends nicht genau verfolgen. Die Verschiebung des Investorenfokus weg von den USA beobachten wir mit großem Interesse. Auch wir haben hier reagiert: In unseren Portfolios finden sich inzwischen ein paar mehr Infrastrukturwerte aus Europa oder zum Beispiel die eine oder andere Anleihe in Schweizer Franken. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind wir insgesamt europäischer aufgestellt. Das bedeutet auf der anderen Seite aber nicht, dass wir komplett auf US-Werte verzichten. Innovative digitale Giganten wie etwa Amazon, Microsoft oder der Socialmediakonzern Meta, sind langfristig weiterhin interessant und werden es wohl auch noch nach der Präsidentschaft von Donald Trump sein. Deswegen lautet für uns auch nicht die Frage „Europa statt USA?" Sondern: Wo gibt es langfristig die besten Chancen, und wie lassen sich die Risiken durch eine breite Streuung ausbalancieren? Gute Möglichkeiten, um Vermögen langfristig zu erhalten, gibt es weiterhin sowohl diesseits als auch jenseits des Atlantiks.


 

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