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Marktkommentar

Heiko Böhmer (Shareholder Value): Serial Acquirer – Die Kaufrausch-Champions an der Börse

© Shareholder Value Management AG

12.08.2025 - 

Wie wäre es denn mit einem leeren Einkaufswagen in einen Supermarkt zu gehen – und statt Lebensmittel zu kaufen, einfach ganze Unternehmen in den Einkaufswagen zu packen? Willkommen in der Welt der Serial Acquirer oder der Serienkäufer!

Diese Unternehmen sind wahre Einkaufsweltmeister. Sie wachsen nicht (nur) organisch, sondern durch einen cleveren Trick: Sie kaufen regelmäßig andere Firmen dazu – und das möglichst schlau, günstig und mit Strategie. Klingt einfach? Ist es nicht. Aber wenn es funktioniert, kann es für Anleger zum echten Zinseszins-Wunder werden – denn mittel- bis langfristig steigen die Erträge stetig an.

Doch was ist ein Serial Acquirer? Ein Serial Acquirer (übersetzt: serienmäßiger Aufkäufer) ist ein Unternehmen, das systematisch und kontinuierlich andere Firmen übernimmt – nicht einmal, nicht zweimal, sondern oft dutzend- oder sogar hundertfach im Laufe seiner Geschichte.

Bekannte Beispiele dafür sind Constellation Software (Kanada), Danaher (USA) oder auch Addtech (Schweden). Sie alle folgen dem gleichen Prinzip: Kleine bis mittelgroße Übernahmen, möglichst in Nischen, mit klarem Fokus auf Profitabilität – nicht auf PR-wirksame Megadeals.

Warum funktioniert dieses Modell?

Weil es die Macht des Zinseszinses nutzt – nur eben nicht auf dem Sparkonto, sondern in der Bilanz. Ein erfolgreiches Unternehmen kauft ein kleineres, verbessert Prozesse, erhöht die Profitabilität – und nutzt den freien Cashflow dann für den nächsten Deal. So wächst es stetig weiter. Das Beste daran? Die Zeit arbeitet für diese Firmen – und für ihre Aktionäre.

Der Zinseszins – oder: Warum Geduld an der Börse besser zahlt als jede Diät

Manche sagen, der Zinseszins sei das achte Weltwunder. Andere sagen, er sei einfach nur Mathematik. Aber für Anleger – und ganz besonders für Serial Acquirer – ist er vor allem eins: ein leiser, aber mächtiger Wachstumsbooster.

Was ist der Zinseszins? Ganz einfach gesagt: Man bekommt nicht nur Zinsen auf das eingesetzte Geld – sondern auch Zinsen auf die Zinsen vom letzten Jahr. Und das Jahr für Jahr. Und Jahrzehnt für Jahrzehnt. Einfach immer weiter.

Und was hat das mit Serial Acquirern zu tun?

Serial Acquirer sind wie Zinseszins-Maschinen mit einer Extra-Dynamik. Sie nehmen den Gewinn aus ihren bestehenden Unternehmen, investieren ihn in neue Firmen – und machen diese dann ebenfalls profitabel. Diese neuen Töchter wiederum werfen Cash ab, der wieder investiert wird. Und so weiter. Und so weiter. Und so weiter...

Das Ergebnis? Eine Art unternehmerische Zinseszins-Spirale, die sich selbst immer weiter anschiebt – solange das Management diszipliniert bleibt. Weil bei Serial Acquirern nicht nur das Geld arbeitet – sondern auch Struktur, Know-how und Skaleneffekte.

Diese Firmen schaffen es immer wieder neue Töchter effizient zu integrieren, dabei Fehler aus der Vergangenheit zu vermeiden. Allgemein gelingt ihnen häufiger die bei Übernahmen so oft beschworenen Synergien zu nutzen (z. B. Einkauf, Software, Finanzen) und so die Profitabilität der neuen Einheiten oft deutlich steigern.

Die wichtigste Zutat für den Erfolg? Geduld

Zinseszins braucht vor allem eins: Zeit. Und das ist der Trick, den viele Börsenneulinge unterschätzen. Serial Acquirer wissen das. Sie denken in Jahrzehnten, nicht in Quartalsberichten. Und deshalb: Wer in solche Firmen investiert, kauft sich zukünftiges Wachstum – solange er selbst auch stillhalten kann.

Oder wie Warren Buffett es so schön sagte: "Die Zeit ist der Freund der wunderbaren Unternehmen und der der Feind des Mittelmäßigen."

Im Grunde lässt es sich einfach zusammenfassen: Serial Acquirer + Zinseszins bieten Unternehmenswachstum im Dauerlauf. Und was bedeutet das für Aktionäre? Man bleibt einfach mit dabei – und sieht zu, wie das Investment wächst. 

Die Auswahlkriterien: Was macht diese Firmen so „wunderbar“?

Wir nennen diese Firmen bei unserem Modern Value Ansatz „wunderbare Firmen“. Aber woran erkennt man so ein kaufwütiges Qualitätsunternehmen? Im Folgenden die wichtigsten Merkmale: 

1. Hohe Kapitalrendite

Diese Unternehmen wissen, wie man aus jedem Euro Kapital viel Gewinn herausholt – und das Jahr für Jahr. Typischer Wert: >15 % Return on Capital Employed (ROCE). Warum das wichtig ist? Weil Übernahmen sonst Geld verbrennen statt vermehren.

2. Disziplin beim Einkauf

Serial Acquirer rennen nicht jeder Gelegenheit hinterher – sie kaufen oft antizyklisch, günstig und nur, wenn es passt. Kein Shoppingrausch, sondern eher Wertanlage in der Ausverkaufsabteilung.

3. Dezentrale Struktur

Gekaufte Unternehmen bleiben eigenständig. Die Holding mischt sich kaum ins Tagesgeschäft ein – es sei denn, sie bringt Know-how, Prozesse oder IT mit. Das läuft in vielen Fällen nach dem Motto: „Buy, Improve, Hold“ – kaufen, besser machen, behalten.

4. Starkes Management

Entscheidend ist nicht nur, was gekauft wird, sondern wer entscheidet. Unternehmen wie Addtech oder Constellation Software haben Teams mit jahrzehntelanger Erfahrung – die nicht auf Wachstum um jeden Preis setzen, sondern auf Qualität.

Warum Anleger das Modell lieben sollten

Diese Firmen sind an der Börse besonders erfolgreich, weil Serial Acquirer langfristig stabiler laufen, effizienter wachsen und oft unabhängig von Konjunkturzyklen arbeiten – sie kaufen, wenn andere in der Krise stecken. Genau dann gibt’s Unternehmen oft günstiger. Das Ergebnis: Ein robuster Aktienkurs und kontinuierlicher Wertzuwachs. Oft deutlich besser als der breite Aktienmarkt.

Natürlich gibt es auch Risiken, z.B. wenn das Management übermütig wird, zu teuer kauft oder die Integration nicht funktioniert. In solchen Fällen kann die ganze Strategie kippen. Deshalb gilt für Anleger: Nicht jeder Serienkäufer ist automatisch ein guter Serial Acquirer. Auf Qualität, Bewertung und Kapitalrendite achten – oder eben auf Profis wie uns bei Shareholder Value setzen, denn wir kaufen die erfolgreichen Serial Acquirer für unsere Fonds wie den Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen oder auch unseren Frankfurter UCITS-ETF - Modern Value.

Übrigens: Das Thema ist so vielschichtig und spannend, dass wir in weiteren Ausgaben des Frankfurter Investment Blog auch konkrete Beispiele dieser speziellen Unternehmen näher vorstellen werden. Aktuell lohnt sich auch der Blick ins Archiv, denn der Blogbeitrag zu Ashtead stellt genau ein solches Unternehmen schon vor. (Ashtead Group: Einfach, aber genial: Mieten, statt kaufen

 

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