• Asset Standard - Wir bieten Ihnen umfangreiche Informationen für ein Investment in Vermögensverwaltende Fonds.
  • Vergleichen Sie mit dem Fondsvergleich schnell und übersichtlich Kosten, Konditionen und Performance von bis zu 6 VV-Fonds.
  • Berechnen Sie mit dem Portfolio-Tool die Wertentwicklung und Kennzahlen für eine beliebige Fondszusammenstellung.
Marktkommentar

Claus Walter (Freiburger Vermögensmanagement): Teslaphobie: Eine Chance für VW, Daimler und Co.?

© Freiburger Vermögensmanagement

Apil 2025 -

Die E-Autos von Techmilliardär Elon Musk galten lange als Statussymbol und Technikwunder. Jetzt bricht der Absatz in Europa ein, und hierzulande will so mancher Konzern keine Tesla mehr in der Fahrzeugflotte haben. Können die deutschen Hersteller davon profitieren?

Ein Minus von 49 Prozent. Das war die Bilanz von Tesla bei der Neuzulassung von elektrischen Fahrzeugen im Januar und Februar 2025 im Vergleich zum Vorjahr. EU-weit konnte das von Elon Musk geführte Unternehmen nur 19.046 Stück absetzen, Anfang 2024 war es fast doppelt so viele. Klar, das liegt teilweise daran, dass Modelupdates angekündigt wurden, auf die Käufer jetzt warten könnten. Aber man lehnt sich sicher nicht zu weit aus dem Fenster mit der Annahme, dass das auch mit der neuen politischen Rolle der Tesla-Gallionsfigur zu tun hat. Der Techmilliardär soll für die Trump-Administration, die er schon im Wahlkampf massiv unterstützte, in der US-Regierung Sparmaßnahmen umsetzen und hat offensichtlich keine Berührungsängste mit Rechtsaußen-Ideologien. Das hat Folgen: Waren Tesla-Autos bis vor Kurzem noch ein technisch vorbildliches Must-have, scheinen sie nun zusehends zum No-Go zu werden. In Deutschland wollen zum Beispiel SAP, Sixt und Herz ihren Flottenbestand verkleinern, hier sollen Wirtschaftlichkeitsbedenken die Hauptgründe sein. Andere Unternehmen wie Badenova sind da deutlicher: Elon Musks Verhalten sei „nicht akzeptabel", als Konsequenz verlängert der Freiburger Energieversorger laufende Leasingverträge nicht mehr und ersetzt Tesla durch andere Hersteller. Der Drogeriekonzern Rossmann verzichtete schon im vergangenen Jahr aus Nachhaltigkeitsgründen auf neue Teslas, da Musk den Klimawandelleugner Trump unterstützte. Birgt diese aufkeimende Teslaphobie eine Chance für die deutschen Hersteller?

China gibt den Ton an Tatsächlich hat der E-Auto-Absatz EU-weit parallel zum Tesla-Einbruch um rund 28 Prozent zugelegt. In Deutschland belegte VW nach Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes im Februar die ersten drei Plätze der meistverkauften Modelle. Inklusive der Konzernmarken Skoda, Audio und Seat waren es sogar die ersten sechs, erst dann folgt das Tesla Model Y. Allerdings sollte man sich nicht zu sehr von den Platzierungen blenden lassen. Mit 2971 Fahrzeugen des VW ID.7 war selbst Platz 1 bei den E-Mobilen im Vergleich zu den insgesamt mehr als 200.000 deutschlandweiten Neuzulassungen ein überschaubarer Erfolg. Reine Elektroautos sind hierzulande mit knapp 18 Prozent noch immer eine Nische, auch wenn sich die Verkaufszahlen nach den Förderkürzungen zuletzt wieder erholt haben. Aber für den Erfolg der deutschen Autohersteller sind der heimische und selbst der europäische Markt relativ klein. Weltweit geben gerade eindeutig chinesische Hersteller den Ton an: Laut einer Studie des Fraunhofer ISI stammten 2024 mehr als 10 Millionen der rund 17 Million global verkauften Fahrzeuge mit elektrischem oder hybridem Antrieb von Produzenten aus dem Reich der Mitte, die ihren Absatz im Vorjahresvergleich um rund 45 Prozent steigern konnten. Die Hersteller heißen BYD, Geely, Chery, Lynk & Co, Wuling, Zeekr oder Xiaomi. Da spielen die Amerikaner um Tesla und Co. mit rund 2,5 Millionen E-Fahrzeugen und die Europäer inklusive der deutschen Marken mit etwa 3 Millionen eine untergeordnete Rolle.

Europa im Visier Doch das Rennen um die mobile Zukunft ist nicht entschieden. Noch ist es nicht ausgemacht, wer am Ende als Erster durchs Ziel fährt. Doch Tesla hat seine einstige Rolle als Nonplusultra in der E-Mobilität verspielt. Das liegt nicht nur an der unsympathischen und von manchen als gefährlich eingeschätzten neuen politischen Rolle des US-Oligarchen Musk. Das eigentliche Problem ist die Stärke der chinesischen Hersteller. Sie haben technologisch aufgeholt und bieten inzwischen gerade im E-Bereich Fahrzeuge, die mit amerikanischen und europäischen Modellen vergleichbar sind, zu viel günstigeren Preisen an. Am Beispiel BYD wird der Erfolg in der Aufholjagd deutlich: Der chinesische Branchenprimus konnte 2024 rund 1,76 Millionen reine E-Autos absetzen und damit fast genauso viele wie Tesla mit 1,79 Millionen. Insgesamt verkaufte BYD 4,25 Millionen Fahrzeuge, auch Hybridmodelle, und gilt in der Batterieproduktion inzwischen als eine der weltweit führenden Adressen. Der 2024er Umsatz lag umgerechnet bei 99 Milliarden Euro und der Gewinn bei 5,1 Milliarden, ein Plus von etwa einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr. Erstmals hat BYD damit den Konkurrenten Tesla beim Konzernumsatz überholt. Es wäre keine große Überraschung, wenn BYD im laufenden Jahr auch mehr E-Fahrzeuge verkauft. Nicht nur Tesla ist unter Druck. BYD plant bereits Werke in Ungarn und der Türkei. Auch über eine Produktionsstätte in Deutschland wird gemunkelt. Wenn die deutschen Hersteller zumindest auf dem eigenen Kontinent von der Teslaphobie profitieren wollen, sollten sie aufs Gas treten, um in die Lücke vorzustoßen. Chancen gibt es noch, aber Anleger sind sicher gut beraten, nicht nur auf heimische Werte zu setzen, wenn sie von der schönen neuen elektromobilen Zukunft profitieren möchten.


 

Asset Standard

Wir sind das Fachportal für Vermögensverwaltende Fonds.

Klicken Sie sich einfach durch!

  • Finden Sie mit dem Fondsfinder die Fonds, die zu Ihnen oder Ihren Kunden passen.
  • Vergleichen Sie mit dem Fondsvergleich schnell und übersichtlich Kosten, Konditionen und Performance verschiedener Fonds.
  • Berechnen Sie mit dem Portfolio-Tool die historische Wertentwicklung und Kennzahlen für eine beliebige Fondszusammenstellung.
  • Lesen Sie aktuelle Kommentare und Nachrichten von verschiedenen Asset Managern.
  • Finden Sie in unserem Nachrichten-Archiv auch ältere Artikel von Autoren, Unternehmen und zu bestimmten Themen.
  • Informieren Sie sich im Event-Archiv über aktuelle Webinare und Veranstaltungen verschiedener Asset Manager.
  • Registrieren Sie sich und profitieren Sie kostenlos von weiteren Funktionen unserer Seite:
    • Erstellen Sie im User-Bereich Watchlisten und Portfolioberechnungen, die Sie dauerhaft speichern können.
    • Studieren Sie unsere Reports über VV-Fonds und Stiftungsfonds.
    • Laden Sie sich unsere professionellen Research-Papers - ProFunds auf den Fondsinformationsseiten herunter.

Aktuelle Artikel von Asset Standard

Asset Standard: VV-Fonds Review - Die besten Performer in 2024
Vermögensverwaltende Fonds (VV-Fonds) versprechen, in turbulenten Phasen durch ihr aktives Risikomanagement Verluste zu begrenzen, ohne dabei aber auf die Chancen eines Aufschwungs zu verzichten. mehr >
Asset Standard: Vermögensverwaltende Fonds Review - Die besten Performer im ersten Halbjahr 2024
Vermögensverwaltende Fonds (VV-Fonds) versprechen, in turbulenten Phasen durch ihr aktives Risikomanagement Verluste zu begrenzen, ohne dabei aber auf die Chancen eines Aufschwungs zu verzichten. mehr >
Asset Standard: Vermögensverwaltende Fonds Review - Die besten Performer in 2023
Vermögensverwaltende Fonds (VV-Fonds) versprechen in turbulenten Phasen durch ihr aktives Risikomanagement Verluste zu begrenzen, ohne dabei aber auf die Chancen eines Aufschwungs zu verzichten. mehr >

Rankingreports

  • Lesen Sie hier die neuesten Ergebnisse des MMD-Rankings zu Vermögensverwaltenden Fonds.

Stiftungsreports

  • Lesen Sie hier die neuesten Zahlen zu Stiftungsfonds, inkl. Ausschüttung, Performance- und Risikokennzahlen und aktualisiertem MMD-Ranking.
  • Melden Sie sich hier für unseren Newsletter an, um regelmäßig eine Auswahl unserer Nachrichten und aktuelle Informationen zugeschickt zu bekommen.
  • Klicken Sie hier, um bereits erschienene Newsletter zu lesen.

Aktuellste Events

  • TBF - Markets Never Sleep mit Peter Dreide 15.09.2025 Web
    14:00 Uhr
    Web
    TBF Global Asset Management GmbH
    Es geht wieder los: 50 Management Meetings und Unternehmensbesuche sowie mehrere Analystentreffen stehen ab dieser Woche in den USA an. Es geht über New York weiter nach Charlotte und dann in Richtung Westküste. Neben unternehmensspezifischen Er mehr >
  • LAIQON: Neue Expertise, neues Team bei LAIQON 16.09.2025 Web
    11:00 Uhr
    Web
    LAIQON
    Seit 1. August 2025 erweitert LAIQON die Produktpalette im Segment Asset Management durch die Übernahme von bis zu 2,5 Mrd. EUR Assets under Management (AuM) aus Publikums- und Spezialfonds der MainFirst Affiliated Fund Managers (Deutschland) GmbH. mehr >