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Pressemitteilung

Berenberg Bilanz 2024

© Berenberg

29.01.2025 -

Die Privatbank Berenberg konnte 2024 ihren Jahresüberschuss um 47,2 % auf 81,6 Mio. Euro (Vorjahr 55,4 Mio.) erhöhen. Haupttreiber war die Investment Bank, die nach zwei Jahren Flaute am Kapitalmarkt insbesondere im zweiten Halbjahr 2024 wieder erstarkte. 

  
„2024 war erneut durch ein anspruchsvolles Marktumfeld gekennzeichnet. Insbesondere im zweiten Halbjahr war eine spürbare Belebung der Aktivitäten in unserer Investment Bank zu verzeichnen. Hier sehen wir für 2025 weiterhin gute Chancen für uns, zumal wir von der Schwäche bzw. dem Ausscheiden von Wettbewerbern profitieren“, so Hendrik Riehmer, persönlich haftender Gesellschafter. Hinzu kam, dass der erwartete Rückgang der Zinserträge moderater ausfiel. „Mit diesem rein operativ erzielten Ergebnis sind wir sehr zufrieden! Es hat unsere Erwartungen übertroffen. Unser diversifiziertes Geschäftsmodell mit den Bereichen Investment Bank, Wealth and Asset Management und Corporate Banking hat wieder einmal gezeigt, wie zuverlässig es in den verschiedenen Marktsituationen funktioniert und dauerhaft Renditen deutlich oberhalb des Branchendurchschnitts ermöglicht.“  
 
Investment Bank 
 
Berenberg bietet eine umfangreiche Palette von Bank- und Beratungsdienstleistungen in den Bereichen Equities, Investment Banking und Financial Markets. Das Equity Research analysiert mit 90 Analysten (Vorjahr 86) 772 europäische und US-amerikanische Aktienwerte, das Sales-Team betreut 950 institutionelle Kunden in den wichtigsten Finanzzentren Europas und der USA. Im Aktienhandel konnte das Volumen im Jahr 2024 um 6,9 % auf über 140 Mrd. Euro (Vj. 130 Mrd.) gesteigert werden. Trotz der Herausforderungen an den Finanzmärkten konnte Berenberg das Transaktions- und Beratungsgeschäft in der Investment Bank ausbauen. „Damit konnten wir unsere Position als verlässlicher Berater für Unternehmen, Finanzsponsoren und Unternehmensgründer stärken“, erklärt David Mortlock, persönlich haftender Gesellschafter. „Wir haben 2024 das Wachstum des Investment Bankings in UK fortgesetzt. Seit 2018 haben wir die Zahl der Mitarbeiter mehr als verfünffacht. Somit sind wir für die 2025 erwartete weitere Erholung bestens positioniert und wollen weiter Marktanteile gewinnen.“  
 
Auch in den USA stehen die Zeichen auf Wachstum. „Seitdem das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen feststeht, sehen wir deutlich stärkere Aktivitäten an den Finanzmärkten. Davon profitieren wir mit unserer Tochtergesellschaft in New York“, erklärt Riehmer. „2025 werden wir zudem in Deutschland in unsere Investment Bank-Ressourcen investieren, da wir unsere starke Position in unserem Heimatmarkt weiter ausbauen wollen.“ 
 
2024 hielt Berenberg neben den Flagship-Konferenzen in München, London und New York weitere 19 Konferenzen ab. Allein an der 22. Berenberg European Conference im Dezember 2024 in Pennyhill Park bei London nahmen 400 Unternehmensvertreter und 375 institutionelle Investoren teil. „Dies ist ein Beispiel für unsere starke Position sowohl bei Unternehmen als auch bei Investoren. Ein weiteres Beispiel sind die von uns durchgeführten Roadshows in Europa und den USA: 2024 organisierten wir mehr als 20.000 Treffen zwischen Investoren und Geschäftsleitungsteams von Unternehmen“, so Mortlock.

Wealth Management 

Im Wealth Management bietet Berenberg Kunden mit komplexen Vermögensstrukturen und besonderen Anforderungen an die Vermögensanlage individuell zugeschnittene Lösungen. Das Angebot richtet sich in erster Linie an sehr vermögende Privatkunden, Familienunternehmer und unternehmerisch denkende Entscheider sowie Stiftungen und andere gemeinnützige Organisationen. 
 
Kerndienstleistung ist die Vermögensverwaltung, bei der die Kunden aus einer Vielzahl von Strategien wählen können, die den unterschiedlichen Rendite-Risiko-Profilen Rechnung tragen. Neben der immer stärker nachgefragten Vermögensverwaltung bietet Berenberg jedoch weiterhin die regulatorisch aufwendigere Vermögensberatung an, bei der der Kunde im Dialog mit dem Berater die Anlageentscheidungen trifft. „In diesen Bereich haben wir weiter investiert und stellen mit dem Professional Client Advisory ein Angebot für professionelle Kunden, das hinsichtlich Servicelevel, Qualität der Investments und langfristiger Ergebnisse kaum am Markt zu finden ist“, erklärt Riehmer. 
 
Nachdem 2024 ein neuer Standort in Hannover eröffnet und die Niederlassung in München erweitert wurde, steht auch 2025 weiter im Zeichen des Wachstums und der Einstellung neuer Kundenberater, sowohl auf Junior als auch Senior Level. „Wir können uns auch vorstellen, an Nachfolgelösungen unabhängiger Vermögensverwalter mitzuwirken oder einzelne Portfolios oder Geschäftsbereiche von anderen Banken zu übernehmen“, so Riehmer.  
 
Asset Management 
 
Die Berenberg-Investmentlösungen fokussieren sich auf drei Eckpfeiler. Die Aktienfonds stehen für fundamentale Aktienkompetenz mit Fokus auf Quality-Growth-Ansätze und Small-/Micro-Cap-Unternehmen. Multi Asset bietet global anlegende, vermögensverwaltende Strategien und Fonds mit europäischem Fokus. Dies umfasst sehr flexible Lösungen sowie defensive bis offensive Multi-Asset-Strategien. Hinzu kommt ein Angebot im Fixed-Income-Segment, das sowohl Euro- als auch Emerging Market-Strategien umfasst. 
 
Über das Berenberg Investment Consulting entwickelt die Bank maßgeschneiderte Anlagestrategien auf Basis des neuesten akademischen und technologischen Fortschritts. Der bereits etablierte Ansatz zur Strategischen Asset Allocation (SAA) wurde im Rahmen des Asset Liability Managements (ALM) nun auch auf verpflichtungsorientierte Investoren erweitert. In diesem Zusammenhang wurde der Berenberg SAA & ALM Innovation Hub in Betrieb genommen – eine digitale Beratungsplattform, die die Entwicklung von Anlagestrategien für alle Anlegergruppen des Bankhauses in Echtzeit ermöglicht. 
 
„Unsere Fondsstrategien stoßen nicht nur in der DACH-Region auf reges Interesse“, so Riehmer. „In Deutschland, Frankreich, Großbritannien und der Schweiz sind wir mit eigenen Vertriebseinheiten am Markt. Unser Vertriebs-netz für institutionelle Kunden außerhalb Europas umfasst u. a. Chile und Me-xiko und wurde 2024 um Brasilien ergänzt.“ 
 
Corporate Banking 
 
Das Corporate Banking betreut kapitalmarktnahe und mittelständische Unternehmen und umfasst neben dem traditionellen Firmenkundengeschäft die Branchenthemen Schifffahrt und Immobilien, Infrastructure & Energy sowie das Spezialfeld Structured Finance.  
 
Die Ausweitung der Transaktionsfinanzierung, insbesondere im Bereich Infrastructure & Energy, hat dafür gesorgt, dass sich die Krediterträge positiv entwickelt haben und ein sinkendes Zinsniveau im Passivgeschäft kompensieren konnten. So wurde die Nachfrage nach den ertragreichen Kreditfonds wieder erhöht. Gleichzeitig hat die Bank durch eine Verbreiterung der Kundenstruktur die Basis für das Einlagengeschäft verbessert. 
 
Neben der Festigung der besonderen Marktstellung bei Super-Senior-Finanzierungen innerhalb des Bereichs Structured Finance konnten im Segment Infrastructure & Energy hohe Wachstumsraten erzielt werden. Die erst- und nachrangig besicherten Finanzierungen für Wind- und Solarparks sowie für Energiespeicheranlagen erhöhten sich im Berichtsjahr beachtlich. Diese Assetklasse wird zunehmend auch für Investoren aus dem Volksbanken- und Sparkassenbereich interessant. Die attraktive Rendite wird durch den professionellen Umgang mit komplexen Finanzierungsstrukturen und durch Geschwindigkeit erreicht. Gleichzeitig leistet Berenberg damit einen hohen Beitrag zur Energiewende. 
 
Die Aktivitäten in diesem Bereich wurden auch 2024 wieder durch die europäische Ratingagentur Scope gewürdigt. Sie zeichnete Berenberg als »Besten Asset Manager« in der Kategorie Infrastructure Debt und »Besten Asset Manager« in der Kategorie ESG Infrastructure aus. 
 
Ergebnis 
 
Der Jahresüberschuss konnte um 47,2 % auf 81,6 Mio. Euro (Vj. 55,4 Mio.) gesteigert werden. „Damit übertrifft der Jahresüberschuss sowohl den Vorjahreswert als auch den geplanten Wert deutlich“, erläutert Christian Kühn, persönlich haftender Gesellschafter. „Diese gute Ertragslage wollen wir nutzen, um das harte Kernkapital weiter zu stärken. Wir schlagen den Gesellschaftern daher vor, 10 Mio. Euro den Gewinnrücklagen zuzuführen.“ 

Der Provisionsüberschuss stieg von 289,0 Mio. auf 387,9 Mio. Euro (+34,2 %). Der Zinsüberschuss lag mit 140,8 Mio. Euro zwar unter dem von der Hochzinsphase geprägten Vorjahreswert (166,7 Mio. Euro; -15,5 %), jedoch über dem Planwert. Das Handelsergebnis blieb mit 8,7 Mio. Euro unverändert.  
 
Die Mitarbeiterzahl in der Gruppe blieb 2024 mit 1.528 konstant (Vj. 1.536). Die größten Standorte sind Hamburg (826), London (394), Frankfurt (175) und New York (31). Zu den bisherigen 16 Standorten kam im Berichtsjahr ein neuer Standort in Hannover. Die Personalkosten liegen mit 253,1 Mio. Euro 9,2 % über dem Vorjahr (231,7 Mio.) – eine Folge gestiegener Tarifabschlüsse, allgemeiner Gehaltssteigerungen und gestiegener Bonuszahlungen aufgrund des guten Geschäftsverlaufes. Die Sachkosten stiegen trotz der Investitionen in den neuen Hauptsitz in Hamburg um moderate 5,0 % auf 157,6 Mio. Euro (Vj. 150,1 Mio.).  
 
Das Verhältnis der Kosten zu den Erträgen (Cost-Income-Ratio) verbesserte sich von 80,7 % auf 76,2 %. Das Verhältnis laufender Zinsüberschuss zu Provisionsüberschuss normalisierte sich von 37:63 auf 27:73 und unterstreicht die sehr hohe Bedeutung des dienstleistungsorientierten Geschäftsmodells. „Auch wenn in den beiden letzten Jahren aufgrund des hohen Leitzinssatzes der Zinsüberschuss stark zugenommen hatte, waren wir immer von der langfristigen Ausrichtung auf den Provisionsüberschuss überzeugt“, so Kühn. Die Eigenmittel der Bank betragen 349,9 Mio. Euro (Vj. 343,3 Mio.). Die Kernkapitalquote beträgt 12,9 % (Vj. 13,3 %), die Gesamtkapitalquote 14,5 % (Vj. 15,0 %). Beide liegen komfortabel über den aufsichtsrechtlichen Anforderungen. 
 
Die Assets under Management stiegen auf 39,2 Mrd. Euro (Vj. 37,7 Mrd.; +4,0 %), die Bilanzsumme blieb mit 6,447 Mrd. Euro auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr (6,664 Mrd.; -3,3%).

„Trotz des insgesamt fortwährend anspruchsvollen Marktumfelds hat sich die Ertragslage der Bank gegenüber dem Vorjahr und dem Planwert sehr positiv entwickelt. Dies unterstreicht erneut die Tragfähigkeit des Geschäftsmodells unserer Bank. Die anstehende Konsolidierung werden wir nutzen, um weiter Marktanteile zu gewinnen“, resümiert Riehmer.

 



 

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