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Interview

Amundi Outlook Investment Konferenz 1/2025

© Amundi Asset Management

28.01.2025 -

Die Amundi Outlook Investment Konferenz am 22. Januar stand ganz unter dem Motto „Investieren in Zeiten globaler Umbrüche“. Die gewohnt hochkarätig besetzte Runde renommierter Expertinnen und Experten analysierte Anlagechancen und Marktrisiken, die für Kapitalanleger 2025 besonders relevant sein dürften. Insgesamt verfolgten rund 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die beliebte, interaktive Online-Konferenz.

Christian Pellis: „Amundi weiter auf Wachstumskurs“ 

Eine positive Bilanz zum vergangenen Jahr zog Gastgeber Christian Pellis in seiner Begrüßungsrede: „Wir sind stolz, dass wir als Amundi trotz schwieriger Marktumstände auch 2024 erfolgreich unseren Wachstumskurs fortsetzen konnten und unsere globalen Assets under Management auf einen Rekordwert von fast 2,2 Billionen Euro angestiegen sind“1), so der Amundi Deutschland CEO. Auch Amundi Deutschland sei weiter gewachsen und verwalte nun insgesamt 139 Milliarden Euro1). Mit Blick auf die zeitnahen Herausforderungen des demografischen Wandels, des Wirtschaftsstandorts Deutschland oder der Vertiefung des europäischen Zusammenhalts forderte Pellis mehr „Optimismus“ sowie „Agilität und Resilienz“: „Ich bin überzeugt, dass es Raum für Zuversicht gibt.“

Thomas Kruse: „US-Wachstum bleibt robust“

Trotz der Vielzahl aktueller Krisen fand auch Amundi Deutschland CIO Thomas Kruse eine Reihe positiver Aspekte, auf die sich die Märkte stützen könnten: „Die Wirtschaft der USA ist 2024 robust gewachsen und wird es auch 2025 mit etwa 2% tun, ebenso wie Europa, das trotz seiner strukturellen Probleme bei einem Plus von rund 1% liegen sollte“, so Kruse. Zudem könnte die Inflation im Jahresverlauf wieder in Richtung der „gewünschten Zielwerte um die 2% sinken“. Anleger sollten damit rechnen, dass die Rentenmärkte weiterhin volatil blieben. „Für Aktien könnten wir uns angesichts bereits hoher Bewertungen für US-Titel sogar vorstellen, dass Europa 2025 in einigen Segmenten attraktiver sein könnte“, betonte der Chefstratege und verwies mit Blick auf die geopolitischen Risiken auf die Vorteile eines „gut diversifizierten Portfolios“, wie es zum Beispiel Multi-Asset-Fonds bieten würden.

Prof. Dr. Jan Viebig: „Steilere Zinsstrukturkurve bietet Chancen“

“Wirtschaftswachstum und Kapitaleffizienz der Unternehmen dürften in den USA in der Breite höher sein als in Europa“, prognostizierte Prof. Dr. Jan Viebig, CIO der deutsch-französischen Bank ODDO BHF. Das deutlich höhere US-Potenzialwachstum zeige, dass in den Vereinigten Staaten auch perspektivisch schlicht mehr Wertschöpfung stattfinde. Ganz anders sein Blick auf China: „Als Qualitätsinvestor sind wir bei Investments in China weiter vorsichtig“, so Prof. Viebig in seinem Jahresausblick. Interessant für Investoren sei hingegen die zunehmend steilere Zinsstrukturkurve, analysierte der erfahrene Wirtschaftswissenschaftler: „Daraus dürften sich wieder gute Opportunitäten ergeben.“

Anna Rosenberg: „Wir sehen noch keine Deglobalisierung“

Die geopolitischen Risiken für Märkte und Anleger analysierte Anna Rosenberg, Head of Geopolitics beim Amundi Investment Institute. Die Zunahme weltweiter Krisen deutete sie als Folge einer qualitativ neuen „Machtpriorität“ in der internationalen Politik: „Viele Länder versuchen gerade, ihre Einflussgebiete zu erweitern, das verschlechtert auch die bilateralen Beziehungen.“ Die Fülle geopolitischer Risiken bedeute auch für die Märkte mehr „Fragilität“. Dennoch sah Rosenberg die Welt noch nicht in der Deglobalisierung: „Der globale Handel ist noch stark, allerdings haben sich die Handelsströme verändert. Die Frage ist, ob neue US-Zölle – und die Reaktionen der betroffenen Länder darauf – zu einer Verringerung des globalen Handels führen werden, und damit tatsächlich zur Deglobalisierung.“

Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest: „Eine Reformagenda würde sich schnell positiv auswirken“

„Lösungsansätze zur Stabilisierung der deutschen Wirtschaft“ diskutierte der Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest, im anschließenden Vortrag. Angesichts eines seit 2019 stagnierenden Wirtschaftswachstums bei zugleich sinkenden Unternehmensinvestitionen bedeute „Kurs halten“ in der Realität einen Abwärtskurs: „Sollte die neue Regierung allerdings umgehend Reformen einleiten, könnten wir dennoch bereits in diesem Jahr ein Plus von 1,1% beim BIP sehen“, verdeutlichte der renommierte Volkswirt die Chancen eines Wandels in der Wirtschaftspolitik. Dazu müssten die Hauptprobleme wie niedrige Investitionen, rückständige Digitalisierung oder die – im internationalen Vergleich – geringen effektiven Arbeitsstunden angegangen werden: Eine wirtschaftspolitische Agenda 2030 sollte konsequent Arbeitsanreize steigern, private Investition erleichtern, Bürokratie abbauen oder Innovation und Start-Ups fördern. 

Helen Windischbauer: „Eine ergänzende Aktienrente ist überfällig“

Investoren könnten aktuell den Aufwind des neuen, wirtschaftsfreundlichen US-Präsidenten an den Märkten nutzen, betonte Helen Windischbauer, Head of Multi Asset Solutions bei Amundi Deutschland: „Derzeit funktioniert der sogenannte Trump-Trade, aber perspektivisch würde ich hier vorsichtig bleiben“, mahnte sie. „2025 wird ein Jahr für Multi Asset, weil diese Portfolios aktiv die geopolitischen Risiken ausgleichen und Chancen bei Aktien sowie zugleich den wieder attraktiveren Rentenmärkten ausbalancieren können“, so die erfahrene Fondsmanagerin. In der langfristigen Ertragsstärke der Aktienmärkte sah Windischbauer zudem eine große Chance für die Altersvorsorge: „Eine ergänzende Aktienrente wäre eine große Entlastung für die seit langem geburtenschwachen Jahrgänge.“ Sie zeigte sich überzeugt, dass sich die absehbare Schieflage der gesetzlichen Rentenversicherung so abmildern ließe, denn: „Langfristigkeit bedeutet bei Aktien nicht nur tendenziell weniger Risiken, sondern auch höhere Gewinnaussichten.“ 


1) Stand: 30.09.2024



Rechtliche Hinweise

Sofern nicht anders angegeben, stammen alle Informationen in diesem Dokument von Amundi Asset Management und sind aktuell mit Stand 30.09.2024. Die in diesem Dokument vertretenen Einschätzungen der Entwicklung von Wirtschaft und Märkten sind die gegenwärtige Meinung von Amundi Asset Management. Diese Einschätzungen können sich jederzeit aufgrund von Marktentwicklungen oder anderer Faktoren ändern. Es ist nicht gewährleistet, dass sich Länder, Märkte oder Sektoren so entwickeln wie erwartet. Diese Einschätzungen sind nicht als Anlageberatung, Empfehlungen für bestimmte Wertpapiere oder Indikation zum Handel im Auftrag bestimmter Produkte von Amundi Asset Management zu sehen. Es besteht keine Garantie, dass die erörterten Prognosen tatsächlich eintreten oder dass sich diese Entwicklungen fortsetzen.





 

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