11.12.2024 -
Die Divergenz zwischen den USA und Europa dürfte auch im Jahr 2025 das marktbestimmende Thema sein. Dahinter steht ein bereits viele Jahre anhaltender Trend, dem man sich nicht entgegenstellen konnte: der Exzeptionalismus, also die Ausnahmestellung der USA. Ende November erreichte der S&P 500 auf absoluter Basis seinen sechzigsten Tageshöchststand in diesem Jahr. Noch beachtlicher ist die relative Stärke von US-Aktien. Mit Ausnahme von 2017 haben sie seit 2009 jedes Jahr die globalen Aktienmärkte übertroffen. Inzwischen machen die USA über 70 % der globalen Indizes aus. In den letzten zehn Jahren blieb der MSCI Europe 7,7% hinter dem S&P 500 zurück. Auch bei den Gewinnen schnitt Europa fast 15 Jahre lang schlechter ab. Für 2025 erwarten Anleger und Experten mehrheitlich eine Fortsetzung der beeindruckenden Dynamik der US-Dominanz. Diesem Optimismus lässt sich nur schwer etwas entgegensetzen. Dennoch lohnt sich ein Blick darauf, was den US-Exzeptionalismus infrage stellen und Europa wieder ins Spiel bringen könnte. Was wäre, wenn 2025 der Startschuss für eine Sonderstellung Europas, einen europäischen Exzeptionalismus wäre?
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