August 2024 -
Eine Mischung aus schwächeren US-Konjunkturdaten, steigenden Zinsen in Japan sowie der Sorge vor einer Eskalation im Nahen Osten hat die Stimmung der Investoren in den vergangenen Tagen stark belastet. Die Aktienmärkte reagierten mit Kursverlusten auf die gestiegene Unsicherheit, insbesondere hoch bewertete Titel aus dem IT- und Kommunikationssektor gerieten unter Druck. Drohen in den kommenden Wochen weitere Turbulenzen und wie sollten Anleger reagieren? Hier eine Einordnung der aus unserer Sicht wichtigsten Aspekte.
Schwache US-Konjunkturdaten als Belastung Auslöser für die negative Börsenentwicklung der letzten Tage waren unter anderem schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA und die damit verbundene Befürchtung, dass die US-Wirtschaft in eine Rezession abgleiten könnte. So enttäuschte beispielsweise der jüngste Arbeitsmarktbericht: Statt der erwarteten 175 Tsd. neuen Stellen
wurden im Juli lediglich 114 Tsd. Arbeitsplätze geschaffen, die separat erhobene Arbeitslosenquote stieg von 4,1 % auf 4,3 %. Bereits zuvor hatten schwache Einkaufsmanagerindizes auf eine Verschärfung des Abschwungs in der US-Industrie hingedeutet. Dass sich das annualisierte Wachstum der US-Wirtschaft im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal auf 2,8 % verdoppelt hat, geriet angesichts der nun veröffentlichten Konjunkturdaten in den Hintergrund. Zu groß waren die Befürchtungen, dass die USA der fragilen Wirtschaftsentwicklung in China, Europa und anderen Teilen der Welt folgen könnten.
Neben den enttäuschenden US-Daten hatte bereits in den Tagen zuvor die japanische Notenbank für Aufregung an den Finanzmärkten gesorgt. Entgegen dem vorherrschenden Trend erhöhten die Noten-
banker im Reich der aufgehenden Sonne überraschend die Zinsen, während viele andere Zentralbanken in den Schwellenländern und auch in Europa ihre Leitzinsen zuletzt gesenkt haben. In der Folge wertete der japanische Yen gegenüber vielen anderen Währungen deutlich auf und sorgte zwischenzeitlich für Turbulenzen an den internationalen Devisenmärkten. Da sich mit einem stärkeren Yen auch die Absatzchancen der exportorientierten japanischen Unternehmen eintrübten, gaben die Aktienkurse an der Tokioter Börse teilweise kräftig nach.
Zudem erhöhte die erneute Eskalation des Nahostkonflikts die Unsicherheit an den Aktienmärkten. Die geopolitischen Risiken, die seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 ein ständiger Begleiter der Kapitalmärkte sind, haben weiter zugenommen.