Schlechte Angwohnheit in der Finanzabteilung
Die Berichtssaison über das letzte Quartal hat wieder einmal eine Unsitte der Finanzabteilungen vieler Unternehmen zu Tage gebracht: die Kunst der kreativen Buchführung. Diese Unart hat aus unserer Sicht in den vergangenen Jahren an den internationalen Finanzmärkten zugenommen, so dass die Qualität der ausgewiesenen Zahlen nachgelassen hat. Den zentralen Angaben über die Stärke eines Unternehmens können Investoren nicht mehr uneingeschränkt trauen. Das gilt besonders für die
Bilanz, die Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV) und die Kapitalflussrechnung. Besonders schlecht scheint die Qualität der sogenannten „non-GAAP earnings“.
Der Begriff stammt aus dem amerikanischen Rechnungslegungsstandard GAAP. Unter die Kategorie „non-GAAP earnings“ fällt beispielsweise die Kennziffer EBITDA für das operative Ergebnis, den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.
Solche Kennzahlen können die Transparenz erhöhen. Oftmals wird Aktionären jedoch dadurch ein zu positives Bild eines Unternehmens vermittelt.
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