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Interview

Michael Illig (Flossbach von Storch): Zeitlose Qualität

© Flossbach von Storch

05.03.2024 -

Seit fünf Jahren steuert Michael Illig unseren ältesten globalen Aktienfonds, der im Mai 25-jähriges Bestehen feiert – mit einem systematischen und konsequenten Fokus auf Qualität. Im Gespräch mit Kubilay Yalcin blickt der Fondsmanager zurück und erläutert seine Strategie.

Michael, Du verantwortest nun seit fünf Jahren den Flossbach von Storch - Global Quality. Wie kam es dazu?

Ich kam vor über acht Jahren von der DWS zu Flossbach von Storch – angezogen von der konsequenten, benchmark-unabhängigen Anlagephilosophie. Ich begann zunächst als Analyst, und kurze Zeit später startete Bert Flossbach mit unserem Aktien-Research-Chef Andreas Eickhoff ein großes Projekt zur Weiterentwicklung beziehungsweise Institutionalisierung unseres Analyseprozesses, den wir später „CORE“ tauften. Ich war sofort Feuer und Flamme und wurde in der Folge als Dritter im Bunde sehr eng darin eingebunden.

Was bedeutet „CORE” nochmal?

Das steht für „Corporate Ownership Risk Reward Evaluation“. Es ist unser hausintern entwickelter Prozess, um Unternehmen zu analysieren sowie Chancen und Risiken ihrer Aktien aus Sicht eines langfristig orientierten Investors abzuwägen.

Die Mitarbeit daran hat Dich also für die Übernahme des globalen Aktienfonds in den Fokus gerückt, der ja bereits 1999 – damals noch unter anderem Namen – aufgelegt wurde.

Ja, genau. Denn der Flossbach von Storch - Global Quality soll als globaler, langfristig ausgerichteter Aktienfonds unsere Aktienexpertise in Reinform repräsentieren. Daher trafen unsere Gründer vor gut fünf Jahren die Entscheidung, dass ich das Management des Fonds übernehmen sollte. Primär, weil ich tief im Aktienresearch-Team und im Analyseprozess verwurzelt war. Dabei schadete es natürlich auch nicht, dass ich zuvor bereits jahrelange Portfoliomanagement-Erfahrung sammeln konnte. Die Aufgabe macht mir nicht nur immer noch großen Spaß. Ich bin auch nach wie vor sehr dankbar für das entgegengebrachte Vertrauen und die Unterstützung.

Was ist das grundlegende Wertversprechen des Fonds an Anleger?

Der Aktienfonds richtet sich an alle, die einen langfristigen Anlagehorizont haben und die sich von kurzfristigen Schwankungen nicht allzu leicht beirren lassen. Durch Beteiligungen an erstklassigen Unternehmen wollen wir an deren langfristiger Wertgenerierung partizipieren. Dabei sollen Anleger trotz der unvermeidbaren, zwischenzeitlichen Schwankungen am Aktienmarkt möglichst ruhig schlafen können. Nicht, weil wir Marktkorrekturen antizipieren und Absicherungsgeschäfte tätigen, sondern aufgrund unserer Unternehmensauswahl. Durch diese probieren wir eine Art „Qualitätsvorsorge“ zu bilden, die das Risiko deutlich mindert, dass aus Schwankungen auch dauerhafte Wertverluste werden.

Was muss man sich unter dieser „Qualitätsvorsorge“ vorstellen?

Wir investieren grundsätzlich nur in Unternehmen, die wir als weit überdurchschnittlich robust und anpassungsfähig einschätzen. Solange alles gut läuft, wird dies am Markt nicht unbedingt honoriert. In Boom-Zeiten kümmert es beispielsweise wenige, wenn ein Unternehmen eine schwache Bilanz aufweist. In Krisenzeiten kann sich dies aber als fatal erweisen. Und über einen längeren Zeitraum ist es kein Risiko mehr, sondern schon eine Gewissheit, dass stärkere Krisen und Verwerfungen auftreten werden. Wir glauben nicht, dass wir diese vorhersehen können. Daher wollen wir kein Timing betreiben, sondern die „Qualitätsvorsorge“ durchgehend mit uns tragen. Sie erlaubt uns auch in Krisenzeiten, den Fokus auf dem Wesentlichen zu behalten – und das sind aus unserer Sicht die langfristigen Gewinnaussichten unserer Unternehmen.

Manchmal kann man an den Börsen ja den Eindruck gewinnen, dass vom Wetter bis zu Wahlen alles Mögliche die Kursentwicklung von Aktien treibt. Wie wirkt sich die Gewinnentwicklung der Unternehmen diesbezüglich aus?

Die Historie lehrt: Kurzfristig kann an den Aktienmärkten vieles passieren. Langfristig folgt die Kursentwicklung aber der Gewinnentwicklung der Unternehmen. Zumindest solange das Management nicht gegen die Interessen der Aktionäre handelt, was auch erklärt, warum eine gute Unternehmensführung bei uns hohen Stellenwert hat. Anleger brauchen also einen langfristigen Blick und sollten sich nicht durch kurzfristige Schwankungen beirren lassen. Dann kann die Zeit zum Freund des Anlegers werden.

Du sprichst in diesem Zusammenhang oft vom „Compounding“ – was steckt dahinter?

„Compounding“ – oder frei übersetzt der Zinseszinseffekt – ist ein mathematisch eigentlich simples Konzept. Die Kraft des exponentiellen Wachstums, das dahintersteckt, wird intuitiv aber häufig unterschätzt. Albert Einstein soll es aus diesem Grund als achtes Weltwunder bezeichnet haben. Es erklärt auch, warum die einschlägigen Aktienindizes in Europa und den USA über lange Zeiträume so starke Wertentwicklungen gezeigt haben: Unternehmen können Gewinne reinvestieren, sodass daraus noch höhere Gewinne entstehen. Dementsprechend kann danach noch mehr reinvestiert werden – und so weiter. Je höher die Kapitalrendite eines Unternehmens, desto höher die resultierenden Gewinnsteigerungen für jeden reinvestierten Euro. Dies ist die Idee hinter dem „Compounding“. Und mit den Unternehmensgewinnen steigt auch der Wert von Unternehmensbeteiligungen – und damit über die Zeit auch die Aktienkurse.

Profitiert von diesem Effekt nicht jeder, der am Aktienmarkt investiert ist?

Das ist grundsätzlich richtig. Es ist aber sehr hilfreich, sich diesen Prozess der Wertgenerierung bei der Auswahl von Unternehmen vor Augen zu halten. Damit kann man aus unserer Sicht die Chancen auf eine attraktive Rendite erhöhen und die Risiken besser managen. Letztlich verbrieft eine Aktie den Anspruch auf einen Teil der Gewinne eines Unternehmens. Unser Portfolio ist also eine Sammlung von „Gewinnansprüchen“. Je stärker wir diese Ansprüche über die Zeit „compounden“ oder steigern können, umso besser sollte auch die Wertentwicklung des Fonds ausfallen.

Ist es also vor allem wichtig, wie schnell unsere Unternehmen wachsen können?

Wachstum ist per se natürlich gut. Aber die meisten Unternehmen – insbesondere größere und reifere, die bereits sehr profitabel sind – können bei weitem nicht ihre gesamten Gewinne reinvestieren. Dies ist aber nicht schlimm, denn hohe Kapitalrenditen bedeuten, dass Unternehmen überschüssiges Kapital in anderer Form an Aktionäre zurückgeben können. Zahlen sie uns eine Dividende, können wir damit mehr Aktien kaufen. Und tätigen sie Aktienrückkäufe, sinkt die Anzahl der ausstehenden Aktien. In beiden Fällen gehört uns ein größerer Teil des Unternehmens, und damit der künftigen Gewinne. Alle drei Elemente – also Gewinnwachstum, Dividenden oder Aktienrückkäufe – führen dazu, dass unsere „Gewinnansprüche“ steigen. Diese Steigerung ist unser Nordstern.

Du suchst also nach besonders profitablen Unternehmen?

Ja, denn bei geringen Kapitalrenditen kann hohes Wachstum nicht aus eigener Kraft finanziert werden, und selbst bei geringem Wachstum verbleibt nur relativ wenig für Ausschüttungen an Aktionäre. Und sie müssen robust und anpassungsfähig sein: Es nützt uns wenig, wenn ein Unternehmen seinen Gewinn oder seine Ausschüttungen für ein paar Jahre rapide steigern kann, nur um diese dann einbrechen zu sehen. Daher ist auch die Widerstandsfähigkeit gegen externe Schocks wie Konjunktureinbrüche, Pandemien oder Lieferkettenverwerfungen von größter Bedeutung. Ebenso dürfen die Endmärkte keinem schnellen Wandel unterliegen, wie beispielsweise durch Technologiesprünge oder Moden.

Mit anderen Worten: Wir suchen Unternehmen, bei denen die „Qualitätsvorsorge“ mit einer starken Erwartung an die mittel- bis langfristige Gewinnentwicklung zusammenkommt?

Genau. Und im letzten Schritt muss noch die Bewertung stimmen: Wenn der Preis, den wir für Aktien von solchen hochwertigen Unternehmen bezahlen, in einem attraktiven Verhältnis zu der von uns erwarteten Steigerung unserer „Gewinnansprüche“ steht, schlagen wir zu.

Wir haben jetzt lange über die Theorie gesprochen. Könntest Du nun mal etwas darüber erzählen, wie es Dir damit in der Praxis der letzten fünf Jahren ergangen ist?

Natürlich. Gemessen an der absoluten Wertentwicklung waren die vergangenen fünf Jahre herausragende Aktienjahre, in denen der Flossbach von Storch - Global Quality stattlich zulegen konnte. Im Zeitverlauf war es allerdings eine sehr ereignisreiche Zeit mit teils deutlichen Rücksetzern.

(...)


Lesen Sie hier das vollständige Interview.


 

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