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Pressemitteilung

Schroders: Ein Jahr nach dem Inflation Reduction Act

© Schroder Investment Management GmbH

24.08.2023  - Der im vergangenen Jahr verabschiedete US-Inflation Reduction Act war ein bahnbrechendes Gesetz zur Förderung von Investitionen in grüne Technologien. Wir werfen einen Blick auf die Sektoren, in denen das Gesetz die größten Auswirkungen hatte.

Mit dem Inflation Reduction Act (IRA) begann eine neue Ära in den Dekarbonisierungsbemühungen der USA. Das Gesetz sieht Hunderte von Milliarden Dollar für langfristige Anreize und Steuergutschriften vor. Es stellt das größte Maßnahmenpaket zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen dar und soll den Fortschritt bei der Eindämmung des Klimawandels beschleunigen.

Ein Jahr nach seinem Inkrafttreten untersuchen wir, ob und wie sich das Gesetz ausgewirkt hat.

Wo waren positive Auswirkungen festzustellen?

Elektrofahrzeuge

In den USA nimmt der Verkauf von Elektrofahrzeugen an Fahrt auf. Der Absatz von Elektrofahrzeugen stieg im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2022 um 54 % und macht nun jedes zwölfte verkaufte Auto aus. Der Absatz wird durch eine Kombination aus Preissenkungen der Autohersteller, IRA-Steuergutschriften von bis zu 7.500 US-Dollar für Verbraucher und steigenden Produktionskapazitäten angekurbelt.

Die anfänglichen Preissenkungen waren eine Folge der IRA-Bestimmungen, nach denen nur Fahrzeuge mit einem Wert von weniger als 55.000 US-Dollar für Verbrauchergutschriften in Frage kommen. Tesla lieferte zwischen April und Juni einen Rekord von 466.000 Autos aus, nachdem das Unternehmen im Januar die Preise je nach Modell um bis zu 13.000 US-Dollar gesenkt hatte.

Tesla, Hyundai, Kia, Ford, GM und BMW sind nur einige der namhaften Automobilhersteller, die Milliarden von Dollar in ihre Elektroauto-Produktionskapazitäten investieren, um sich für die Verbrauchergutschriften zu qualifizieren, während die Kriterien im nächsten Jahrzehnt immer strenger werden.

Batterien

Seit der Verabschiedung des IRA ist die Pipeline für Batterieproduktionskapazitäten in den USA schneller gewachsen als in Europa und selbst in China. Die Anreize des IRA waren so stark, dass europäische Unternehmen Kapital in die USA umleiteten. Sowohl Volkswagen als auch Northvolt haben ihre Pläne für Europa auf Eis gelegt, um Alternativen in den USA zu prüfen.

Solar (Teil 1)

In der Solarindustrie haben Unternehmen mit Produktionsstätten in den USA einen enormen Nachfrageschub erfahren, da der IRA einen heimischen Anteil vorschreibt.

Hier ist vor allem First Solar zu nennen, einer der Solarmodulhersteller in den USA. Durch den Einsatz eines First Solar-Moduls in einem Solarpark für Energieversorger erhält der Entwickler sofortigen Zugang zu den lukrativen Investitions- und Produktionssteuervergünstigungen des IRA. Dies hat die Nachfrage so stark angekurbelt, dass First Solar bis 2026 ausverkauft ist und bereits Verträge für den Zeitraum 2026-2030 unterzeichnet wurden.

Auf welche Aktivitäten sind die Auswirkungen noch nicht zu sehen?

Solar (Teil 2)

Während First Solar von den Bestimmungen über den inländischen Anteil profitierte, erwiesen sich die Bestimmungen für Entwickler von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien, die keinen Zugang zu Modulen von First Solar hatten, als schwierig. Für die Berechnung der Steuergutschrift müssen die Lieferanten den Anteil ihrer Produkte, die aus den USA stammen, vollständig offenlegen.

In der Praxis bedeutet dies, dass Sie als Lieferant von Solarmodulen dem Projektentwickler mitteilen müssen, woher Sie die Materialien für die Herstellung Ihres Produkts bezogen haben, wie hoch die jeweiligen Kosten waren und welchen Aufschlag Sie dem Projektentwickler in Rechnung stellen. Dies sind natürlich sehr sensible Informationen.

Darüber hinaus sind einige Komponentenhersteller der Ansicht, dass die Anforderungen an den Inlandsanteil unklar sind, und sind sich nicht sicher, ob eine Teilkomponente in den USA hergestellt werden muss oder aus dem Ausland bezogen werden kann.

Schließlich wurde in den USA eine Modulkapazität von über 50 GW angekündigt. Dies ist eine spannende Entwicklung, die durch den IRA vorangetrieben wird. Um die Kriterien für einheimische Komponenten zu erfüllen, müssen die Zellen jedoch auch in den USA produziert werden. Photovoltaikzellen sind die Komponenten, aus denen ein Solarpanel oder -Modul besteht. Die Herstellung von Zellen, die derzeit von China dominiert wird, wäre eine völlig neue Industrie in den USA, und es wird erwartet, dass es 24 bis 36 Monate dauern wird, bis die volle Produktion erreicht ist, wobei die voraussichtlichen Betriebskosten unbekannt sind.

Grauer Wasserstoff wird erzeugt aus Erdgas oder Methan mittels eines Vorgangs, der als Dampfreformierung bezeichnet wird. Bei blauem Wasserstoff wird das aus dem Dampf erzeugte CO2 durch industrielle Abscheidung und Speicherung abgetrennt und gespeichert. Grüner Wasserstoff wird durch die Spaltung von Wasser in zwei Wasserstoffatome und ein Sauerstoffatom mit sauberer Energie wie Sonnen- oder Windenergie hergestellt. Dieser Prozess wird Elektrolyse genannt.

Der IRA hat äußerst großzügige Subventionen für Wasserstoff eingeführt, insbesondere für grünen Wasserstoff. Dies könnte bis Mitte des Jahrzehnts zu Herstellungskosten von unter 1 US-Dollar/kg führen. Trotz dieser Subventionen sind die Fortschritte bei Großprojekten aufgrund der hohen Energiepreise, der hohen Personalkosten, der Produktionsprobleme und der allgemeinen Größe und Komplexität neuer Wasserstoffprojekte gering.

Im Vergleich zu Windenergie, Solarenergie und Elektrofahrzeugen steckt der Wasserstoffmarkt in den USA noch in den Kinderschuhen. Derzeit verfügt die Wasserstoffindustrie in den USA über eine installierte Leistung von 0,17 GW, was weit entfernt ist von den 45 GW, die das Department of Energy und die IEA als grobes Ziel für 2030 ausgegeben haben. Trotz dieses langsamen Starts sind wir optimistisch, dass dieser Fortschritt später im Jahrzehnt wieder beschleunigen wird, wenn die Elektrolyseurtechnologie weiter entwickelt und erprobt ist.

Kohlenstoffabscheidung

Ähnlich wie für Wasserstoff sind auch für die Abscheidung und Speicherung von CO₂ Steuererleichterungen im IRA vorgesehen. Darüber hinaus hat die US-Umweltschutzbehörde (Environmental Protection Agency, EPA) neue Vorschriften zur Emissionsminderung vorgeschlagen, die auf der Leistungsfähigkeit von Technologien wie der Kohlenstoffabscheidung und -Speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS) basieren. Diese Kombination von Anreizen und Vorschriften hat einen „Zuckerbrot und Peitsche“-Ansatz zur Förderung der Einführung von CCS geschaffen.

Die EPA muss jedoch zunächst die Machbarkeit von CCS als Option für ihren Vorschlag nachweisen, bevor dieser Gesetz werden kann. Dies stellt eine Herausforderung dar, da die EPA auch für die Genehmigung von Kohlenstoffsenken (in denen das abgeschiedene CO2 gespeichert wird) zuständig ist, bisher aber erst zwei Senken genehmigt hat. Der Genehmigungsprozess für eine neue Senke nimmt aufgrund der Aktivitäten von Umweltrechtsgruppen, die über die Umweltauswirkungen von CCS-Projekten besorgt sind, Jahre in Anspruch.

Wie haben andere Länder und Regionen reagiert?

Keine Region hat auf die USA mit einem derartigen Anreizpaket reagiert. Japan und Südkorea haben ihre nationalen Strategien neu ausgerichtet, um verschiedene Aspekte der Wertschöpfungskette sauberer Energien zu priorisieren. Dennoch haben die Unternehmen in diesen Regionen bereits auf den US-IRA reagiert. Panasonic, Toyota, Honda und LG Energy Solutions haben schnell Pläne für US-Investitionen in Milliardenhöhe vorgelegt.

Europa hat mit dem fragmentarischen „Befristeten Rahmen zur Krisenbewältigung und zur Gestaltung des Wandels“ reagiert, der Teil eines Industrieplans für den Green Deal ist. Dies ermöglicht EU-Ländern, schneller Mittel für Unternehmen bereitzustellen, die Solarpanele, Windturbinen und Wärmepumpen, die für Elektrolyseure zur Herstellung von grünem Wasserstoff und Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und -Speicherung benötigt werden.

Der Befristete Rahmen zur Krisenbewältigung und zur Gestaltung des Wandels hat zwar den Abfluss von Finanzmitteln in die USA etwas eingedämmt, aber die Unternehmen bevorzugen nach wie vor die Einfachheit der US-Gesetzgebung, die den Herstellern unbegrenzte Steueranreize bietet. Im Gegensatz dazu wurden die Versuche der EU, eine überzeugende grüne Industriepolitik zu schaffen, durch einen inkohärenten Regulierungsrahmen und komplizierte Verfahren für den Zugang zu zahlreichen Finanzierungsquellen gebremst.

Was bedeutet das für Anleger im Klimabereich?

Der IRA löst nicht alle Probleme für Investoren, die in saubere Technologien investieren wollen. Es bestehen weiterhin Probleme im Zusammenhang mit der Erteilung von Genehmigungen, dem Inflationsdruck, der Wertschöpfungskette und Verzögerungen bei der Netzanbindung. Während der förderorientierte Ansatz sehr effektiv ist, kann eine Verknüpfung mit der Gesetzgebung den Fortschritt oft noch weiter beschleunigen. So hat der CO2-Grenzausgleichsmechanismus der EU dazu beigetragen, den Energiemix in Richtung erneuerbarer Energien zu lenken.

Der IRA stellt jedoch eine beispiellose, langfristige und stabile Politik dar, und wir gehen davon aus, dass die Entwickler erneuerbarer Energien mehr Vertrauen in die USA haben werden, um den Ausbau von Solar- und Windenergiekapazitäten zu unterstützen. Darüber hinaus stellen die Steuergutschriften des Gesetzes eine finanzielle Unterstützung dar, die die Rentabilität einiger aufstrebender Unternehmen im Bereich der sauberen Technologien in den nächsten zehn Jahren erheblich steigern wird.

(Autor: Maurice Hewins)

Alle Verweise auf Sektoren/Länder/Aktien/Wertpapiere dienen nur der Veranschaulichung und stellen keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten/Wertpapieren oder zur Anwendung einer Anlagestrategie dar.


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