01.08.2023 - Ein Aufschwung im globalen Gütersektor war in der Vergangenheit für einige angeschlagene Märkte, etwa für Schwellenländeraktien und Rohstoffe, ein positiver Antriebsfaktor.
Ein Merkmal der ungewöhnlichen Konjunkturlage weltweit seit der Pandemie sind die zahlreichen Überraschungen angesichts einer nun weniger stark synchronisierten Wirtschaftsaktivität. Auf Länderebene lässt China momentan gerade erst seine Null-Covid-Politik hinter sich. Andere Schwellenländer sind inzwischen im Begriff, ihre Zinsen dank nachlassender Inflationsraten zu senken, während viele Industrieländer weiterhin eine restriktive Politik verfolgen, um die Inflation zu bekämpfen.
Auch auf Sektorebene gibt es beträchtliche Divergenzen. So haben Dienstleistungen stark abgeschnitten, während die Weltwirtschaft bezogen auf den Gütersektor schwächelt. Zu Beginn der Covid-19-Pandemie entwickelte sich der Gütersektor weltweit recht gut, da es galt, Bedürfnisse im Gesundheitswesen zu decken, und weil sich die Nachfrage aufgrund der Lockdowns auf Güter fokussierte. Jetzt, da die Volkswirtschaften wieder geöffnet wurden, hinkt dieser Bereich jedoch hinterher und, angetrieben von umfangreichen fiskalpolitischen Anreizen, konzentriert sich die Nachfrage nun eher auf Dienstleistungen.
Tatsächlich stagniert dem niederländischen Büro für wirtschaftspolitische Analysen (CPB) zufolge die weltweite Industrieproduktion seit Ende 2021 weitgehend und befindet sich in den Volkswirtschaften der Industrieländer seit dem dritten Quartal des vergangenen Jahres in einer Rezession. Die Schwellenländer schneiden etwas besser ab, was jedoch eigentlich nur auf Mini-Aufschwünge in der Produktion als Folge der Lockdowns in China zurückzuführen ist.
Mit Blick auf die künftige Entwicklung zeichnet sich indes eine erneute wirtschaftliche Überraschung ab, denn es mehren sich die Hinweise darauf, dass der globale Gütersektor zu einer Erholung ansetzten könnte ...