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Marktkommentar

Prof. Dr. Jan Viebig (Oddo BHF): Quartalszahlen

© ODDO BHF

28.04.2023 - Viele Aktienanleger sind diese Woche länger als üblich vor ihren Bildschirmen geblieben. Der amerikanische Konzern Meta, Muttergesellschaft von Facebook und WhatsApp, hatte am Mittwochabend seine Zahlen für das erste Quartal bekanntgegeben. Diese sind nicht nur ein wichtiger Indikator für den Tech-Sektor, sondern auch für die Aktienmärkte insgesamt. Doch dieses Mal boten die Zahlen der Tech-Branche mehr als den routinemäßigen Abgleich von Erwartungen und tatsächlichen Ergebnissen. 

Es kam das große Aufatmen, als Meta wie zuvor schon Microsoft Zahlen präsentierte, die über den Markterwartungen lagen. Nach drei rückläufigen Quartalen stieg der Gewinn je Aktie was die Börse mit einem Kursanstieg der Meta-Aktie honorierte. 

Selbstverständlich verfolgen unsere Portfoliomanager diese Nachrichten sehr genau. Doch mehr noch haben wir die längerfristigen Trends im Blick. Und das ist im Tech-Sektor aus unserer Sicht vor allem der Trend zur Künstlichen Intelligenz. Für Konzerne wie den Google-Mutterkonzern Alphabet, Microsoft oder Meta wird entscheidend sein, wie rasch sie den Sprung in die Künstliche Intelligenz schaffen und wie schnell sie ihr Geschäftsmodell an diese neue Ära anpassen.

ChatGPT, die App, die selbständig Texte verfassen kann, hat der Weltöffentlichkeit gezeigt, welches Potenzial in der Künstlichen Intelligenz liegt. So war auch bei der Präsentation der Quartalszahlen von Google und Microsoft auffällig, wie stark das Management über die Chancen gesprochen hat, die sie in der Künstlichen Intelligenz sehen. Dabei wird sich Microsoft nach unserer Einschätzung weniger schwertun als viele andere Tech-Unternehmen, die neuen technischen Möglichkeiten aufzugreifen. Microsoft kann Anwendungen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz wahrscheinlich leichter in Produkte wie MS Office einbauen.

Künstliche Intelligenz wird aber nicht nur die Geschäftsmodelle von Big Tech verändern, sondern den gesamten Bereich rund um diese Unternehmen: Das Geschäft mit der Cloud wird besonders für Unternehmen wie Google und Microsoft stark an Bedeutung gewinnen. Das erfordert Investitionen in die Cloud- Infrastruktur, in Datenzentren und Netzwerke. Davon können viele Unternehmen aus dem weiteren Umfeld der Tech-Konzerne profitieren. Künstliche Intelligenz kann so zu einem neuen Investitionszyklus führen.

Die Quartalszahlen sind dieses Mal auch deshalb bemerkenswert, weil sie eine Veränderung in der Wahrnehmung des Tech-Sektors zeigen. Lange war Tech in erster Linie eine Wachstumsstory. Doch nun ist die Profitabilität der Unternehmen stärker in den Vordergrund gerückt. Die Entlassungen, die einige Konzerne angekündigt haben, zeigen, wie sehr das Management nun darauf achtet, die Kosten im Griff zu behalten und über eine Ausweitung der Margen die Profitabilität der Unternehmen zu schützen.

Vor den Tech-Aktien waren die Banken in Europa und den USA an der Reihe, über den Geschäftsverlauf im ersten Quartal zu berichten. Die vier großen in den USA - Bank of America, JP Morgan, Morgan Stanley und Goldman Sachs - vermeldeten Gewinne, die zum Teil deutlich, zum Teil aber immerhin noch knapp über den Erwartungen der Analysten lagen. Das hat zumindest zu einer Stabilisierung der Aktienkurse beigetragen.

Damit sind die Sorgen über den Zustand der amerikanischen Banken noch nicht überwunden. Denn gerade in den USA haben die Quartalsberichte aus dem Bankensektor eine starke Diskrepanz zwischen großen und kleinen Finanzinstituten gezeigt. Größere Banken haben im Trend sogar Zuflüsse bei den Kundeneinlagen verzeichnen können. Regionalbanken dagegen waren eher von Abflüssen betroffen. So hat die First Republic Bank einen starken Rückgang der Kundeneinlagen vermeldet - ein Trend, der alle Banken in den kommenden Monaten noch stärker treffen dürfte. Darin drückt sich zum einen sicherlich mangelndes Vertrauen in die Stabilität kleinerer Banken aus. Zum anderen bieten Geldmarktfonds in diesem Zinsumfeld wieder häufig eine attraktivere Verzinsung.

Die gute Nachricht ist jedoch, dass der Bankensektor sich als recht stabil erwiesen hat. Zumindest hat er sich so stabil gezeigt, dass der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank in den USA wie auch der Kollaps der Credit Suisse in Europa keine systemischen Verwerfungen im Bankensektor ausgelöst hat.

Durch das gestiegene Zinsniveau wird es für Banken teurer, Kundeneinlagen zu halten oder gar neue anzuziehen. Das dürfte die Bankkunden freuen, wird aber die Gewinne der Finanzinstitute belasten. Die Fed und die EZB werden voraussichtlich die Leitzinsen im Laufe dieses Jahres weiter anheben. Das ist im Prinzip eine gute Nachricht für Banken, da sie bei höheren Zinsen tendenziell ihre Zinsmarge ausweiten können. Doch rechnen wir mit Belastungen vor allem im Kreditgeschäft der Banken. Von daher bleiben wir bei Bankenaktien auch weiterhin zurückhaltend.


 

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