07.12.2022 - Die im Oktober an den Finanzmärkten festgestellte Aufhellung setzte sich im November fort. Obwohl die FED die Zinsen erneut um 75 Basispunkte (auf 4% am oberen Ende) anhob, wurde die Aussicht auf eine Verlangsamung der Zinserhöhung eröffnet, was die Aktienmärkte weiter ansteigen ließ.
Darüber hinaus deuten die Zwischenwahlen auf eine Spaltung des US-Kongresses hin, was darauf schließen lässt, dass künftig nur noch Vorhaben mit einem breiten Konsens verabschiedet werden können, was eine weniger wachstumsfreundliche Haushaltspolitik zur Folge hätte. Die 10-Jahres-Renditen in den USA fielen von 4,35% auf 3,50%, während sie in Deutschland wieder unter 2% fielen (wo die Erzeugerpreise schließlich um 4% zurückgingen).
Der erklärte Wille der Zentralbanken, die Inflation durch weitere Leitzinserhöhungen einzudämmen, stößt schließlich auf ein Rezessionsrisiko in Volkswirtschaften, in denen der Staat und der Verbraucher hoch verschuldet sind und somit von untragbaren Kreditkosten bedroht werden. Die Marktteilnehmer wollen daher nun gerne an eine Mäßigung der Zinspolitik seitens der großen Geldgeber glauben. Vor diesem Hintergrund stiegen die Indizes S&P 500 und Stoxx Europe 600 um 5,38 % bzw. 6,75 %, angetrieben von Wachstumswerten, die von der Zinsentspannung profitierten (z. B. Abiomed, AMD, Nvidia in den USA, Infineon, ST Micro, L’Oréal oder Luxusgüterwerte in Europa).
Muss man daraus schließen, dass das Schlimmste für die Märkte vorbei ist?
Ein vernünftiger Anleger kann diese kurzfristige Frage nicht beantworten, da der « Pas de deux » der Zentralbanken beim Kompromiss zwischen Inflation und Rezession ein heikles Unterfangen ist und das Thema Energie in einem Klima des Krieges zu Beginn des Winters in Europa ein wichtiges Thema bleibt. Auf längere Sicht beobachten wir jedoch, dass sich die Lieferketten wieder normalisieren und der private Konsum wieder ansteigen wird, wenn die Energiepreise und Verschuldungsquoten nicht in die Höhe schnellen. Hinzu kommt – last but not least – eine beginnende wiedergewonnene Mobilität in China. Das in den letzten zwei Monaten gestiegene Vertrauen veranlasst uns, das Verhalten der Unternehmen, die auf eine Erholung des Zyklus reagieren, genau zu beobachten.
Unsere in Aktien investierten Teilfonds profitierten von dieser positiven Entwicklung und verzeichneten im November einen Anstieg.