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Pressemitteilung

MMD: Marktbericht - September - 2022

© MMD Analyse & Advisory GmbH

07.09.2022 - Ende August hat zum 45. Mal das Treffen der Notenbankchefs in Jackson Hole stattgefunden. Die mit Spannung erwartete Rede von Jerome Powell (Präsident der US-Notenbank Fed) bewegte die Märkte. DAX, Dow Jones und Co. sprangen in einer ersten Reaktion hin und her, verloren dann aber deutlich an Boden. Investoren flüchteten aus Aktien, Anleihen, ebenso zeitweise aus Gold und Bitcoin und suchten spontan Schutz im US-Dollar. Der Notenbank Chef hat noch für einige Zeit eine restriktive Geldpolitik angekündigt und sich gegen eine verfrühte Lockerung ausgesprochen. Das überragende Inflationsziel bleibe eine Inflation von 2 Prozent. Um das zu erreichen, werde die Fed ihre ,,Instrumente energisch einsetzen", so der Fed-Chef weiter. Weitere Zinsanhebungen könnten der US-Wirtschaft „einige Schmerzen" bereiten. Doch das aktuelle Niveau sei noch nicht ausreichend, ,,um aufzuhören oder eine Pause einzulegen". Sollte es nicht gelingen, die Preisstabilität wieder herzustellen, würde das weitaus größere Schmerzen verursachen, als die höheren Zinsen. Im Klartext bedeutet dies laut Ökonomen: Die US-Notenbank (Fed) wird die Zinsen noch so lange anheben, bis die Inflationsrate von zuletzt 8,5% zumindest wieder in die Nähe der von der Fed angestrebten 2% liegt. Ein Abrutschen der US-Wirtschaft in eine deutliche Rezession wird die Fed dabei billigend in Kauf nehmen. Die Fed hat ihre Leitzinsen in diesem Jahr schon um insgesamt 2,25%-Punkte angehoben, davon zweimal um je 0,75%-Punkte. Die Äußerungen von Powell haben Markterwartungen, wonach die US Notenbank ihren Straffungskurs im nächsten Jahr abbrechen und mit Zinssenkungen beginnen könnte, erheblich gedämpft.

Im Juli hatte auch die Europäische Zentralbank (EZB) ihre erste Zinsanhebung seit elf Jahren vorgenommen, um sich mit steigenden Leitzinsen der ungewöhnlich hohen Inflation in den Weg zu stellen. Sie handelte allerdings deutlich später als viele andere Zentralbanken, die eine Zinswende meist wesentlich früher und entschlossener eingeleitet haben. Eine erneute Anhebung um mindestens 0,5%-Punkten oder vielleicht sogar 0,75% Punkten dürfte nach Bemerkungen ranghoher EZB-Vertreter auch in Europa quasi ausgemachte Sache sein. Die Notenbankchefs aus Österreich, den Niederlanden und Lettland äußerten sich mit Blick auf die nächste Zinssitzung im September entsprechend. Diese stehen für eine besonders straffe geldpolitische Haltung. Für eine „deutliche" Zinserhöhung sprachen sich aber auch Notenbanker mit einer eher moderaten Linie aus, so der französische Notenbankchef Francois Vileroy de Gallhau und der finnische Zentralbankchef Olli Rehn. Dies dürfte als Befürwortung eines Zinsschritts, um 0,5%-Punkte zu verstehen sein.

Der Chefvolkswirt der EZB, Philip Lane, hat unterdessen vor zu großen Zinsschritten gewarnt. Eine Serie von mehreren kleineren Zinserhöhungen würde weniger negative Folgen haben, als eine kleine Zahl von großen Zinserhöhungen, sagte Lane. Bei kleineren Zinsschritten könne der Kurs eher korrigiert werden. Er sei für ein gleichmäßiges Tempo bei den Zinserhöhungen, .,das weder zu langsam noch zu schnell ist". Lane gilt als geldpolitische Taube. Er spricht sich im Zweifel also eher gegen eine Straffung der Geldpolitik aus.

Neben der Zinspolitik ist ein weiteres wichtiges Thema für die EZB die Frage, wie mit der absehbaren Verzinsung der immens hohen EZB-Bankeinlagen umgegangen werden soll. Derzeit beträgt der Einlagensatz 0,00%. Dreht der Zins ins Positive, erhalten die Banken für das bei der EZB geparkte Geld zunehmend erhebliche Zinseinnahmen - ein Effekt, dem die Notenbank entgegenwirken will. Hinzu kommt die Frage des Abbaus der durch Wertpapierkäufe angeschwollenen EZB Bilanz.

Investoren stellen sich auf einen langen Kampf der Notenbanken gegen die Inflation ein- und rechnen daher mit einer sehr restriktiven Geldpolitik. Es werden weiter heftige Kursausschlage erwartet. aber nicht unbedingt markante Markteinbrüche.

Die sich abzeichnenden verschärften Zinsanhebungen in den USA bringen die Aktienmärkte unter zusätzlichen Druck. Höhere Finanzierungskosten belasten insbesondere Firmen mit Hoffnung auf künftig starkes Wachstum; dazu zählen viele Technologiewerte. Das zeigte sich unmittelbar nach Powells Jackson­ Hole Rede als die technologielastige US Börse Nasdaq um über 4% einbrach, während der Leitindex der New Yorker Börse S&P 500 mit einem Minus von 3,4% etwas besser davonkam. ,,Das Aktienkursrisiko bei Firmen mit hoher Fremdfinanzierung ist bei steigenden Zinsen höher als bei anderen Unternehmen", meint HQ-Trust-Experte Müller. Diese Risiken würden sich teilweise aber schon in tieferen Bewertungen widerspiegeln. So sei das Verhältnis von Kursen zu Gewinnen weltweiter Wachstumsfirmen bereits von fast 40 auf rund 25 gesunken.

Nach Jackson Hole ist der deutsche Leitindex DAX erstmals seit Mitte Juli unter die wichtige Marke von 13.000 Punkten gesunken. Noch Mitte August hatte der Dax fast die 14.000 Punkte Marke erreicht. Seitdem gewann jedoch wieder die Vorsicht die Oberhand. Doch das ist es nicht allein. Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, spricht von einem „breiten Spektrum" miteinander verbundener Risiken: aus Energiekrise, lnflations-, Konjunktur- und Zinsängsten. Ohne eine „nachhaltige Befriedung der diversen Konfliktherde" spricht für Halver „wenig für eine nachhaltige Aktienerholung abseits von Zwischenrallys".

Die Börsenentwicklung wird sehr beweglich bleiben. Klaus Kaldemorgen, prominenter Fondsmanager bei der DWS, betonte dabei zuletzt: ,,Die Kurse können angesichts der zahlreichen Risiken und der aktuellen Volatilität noch im Herbst wieder auf ihre Tiefs aus diesem Jahr fallen." Kaldemorgen hat aber auch eine beruhigende Nachricht für Anlegerinnen und Anleger im Gepäck: Mit einem Crash rechnet er nicht. Das tut auch Halver von der Baader Bank nicht: Die Handicaps an den Börsen seien schließlich bekannt: ,,Und da man auf das Schlimmste vorbereitet ist, fallt es auch Enttäuschungen immer schwerer, Wirkung zu erzielen." Frank Klumpp, Aktienstratege bei der Landesbank Baden­ Württemberg, sieht das ähnlich: Die Aktienmärkte dürften die ,,hawkishe" Klarstellung von Powell, wonach die Inflationsbekämpfung auch bei einer Eintrübung der konjunkturellen Lage erforderlich ist, ,,bereits ein Stück weit vorweggenommen" haben.  


Lesen Sie mehr im MMD-Marktbericht September 2022.



 

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