Status Quo
Kurzfristig ist den Aktienmärkten etwas die Luft ausgegangen. In Europa zeigt sich seit Anfang April eine Seitwärtsrange. In den USA läuft die Biden-getriebene Sektorrotation unverändert weiter: Die großen etablierten Blue Chips (Dow Jones) verzeichnen Höchststand nach Höchststand – wohingegen Technologie und New Economy (Nasdaq) wie Europa seit mehreren Wochen seitwärts laufen. Kurzfristig größeren Druck gab es auf beiden Seiten des Atlantiks, als die neue amerikanische Finanzministerin, Janet Yellen, erstmals die Notwendigkeit von Zinserhöhungen ansprach, um die Wirtschaft abzukühlen.
Trotz neuer Zinsphantasien haben die Anleihemärkte wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Die Renditen notieren sukzessive schwächer – von 1,78% in der Spitze auf nun unter 1,60%. Schwächere Renditen und kurzfristig ausbleibende Aktienkurssteigerungen konnten Gold wieder deutlich auf über 1,800 US-$/Unze heben. Wir haben unsere Goldquote von 8% auf 15% angehoben.
Der US-$ notierte bis auf 1,213 - notierte dann aber stärker in Richtung 1,20 US-$/€. WTI erstarkte wieder leicht auf über 64 US-$/Barrel.
Outlook
Wir erwarten auf Jahressicht unverändert deutlich höhere Aktienkurse, da die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie in vollem Gange ist. Die wirtschaftliche Erholung stützt sich insbesondere auf eine stabile Verbrauchernachfrage. Diese wird gesteigert durch einen immensen Nachholeffekt nach rund einem Jahr des Zwangssparens im Lock-down.
Kurzfristig können wir uns allerdings eine weitere Seitwärtsbewegung, respektive ein kleines Wash-Out in den nächsten Wochen, noch sehr gut vorstellen – in den wir dann die Aktienquote nochmals erhöhen werden.
Die US-$-Bonds dürften in der Rendite weiter sukzessive zurückkommen. Wir können uns unverändert zehnjährige Renditen unter 1,0% sehr gut vorstellen. €-Bonds werden im negativen Rendite-Bereich verweilen. Anleihen der zweiten Qualität haben zwischenzeitlich wieder ein hohes Kursniveau erreicht und bieten zumeist nur noch bescheidende positive Renditen. Wir sehen die Kurse hier recht ausgereizt. Wir werden dieses Anlagesegment daher in den weiteren Newslettern nicht mehr ausgiebig thematisieren.
Gold sollte nach erfolgreichem Durchstoßen der 1.764 und jüngst 1.793 US-$/Unze weiter fester tendieren. Wir erwarten unverändert steigende Goldpreise, da dieser Sachwert in einer zinslosen Welt als Beimischung vieler Ortens passt. Ferner, da Edelmetalle die einzigen seltenen Güter sind, die nicht künstlich vermehrt werden können.Die Ölpreise sollten – sofern keine neuen politischen Interferenzen entstehen – im Einklang mit dem Beginn des neuen Konjunkturzyklus ebenfalls sukzessive fester notieren. Genauso können wir uns einen weiterhin festen US-$ sehr gut vorstellen.
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