Strategie
Realwirtschaftliche Situation:
Die im Juni veröffentlichten Daten zeigten erste Anzeichen für eine Verlangsamung des weltweiten Konjunkturrückgangs. In den USA stieg die Industrieproduktion durch Inbetriebnahme zahlreicher Fabriken um +1,4% im Vergleich zum Vormonat, liegt damit aber noch 15 Prozentpunkte unter ihrem Niveau vor der Pandemie. Dies gilt ebenso für die Kapazitätsauslastung, die sich bei 65% stabilisierte. Unter den Einkaufsmanagern ist die Stimmung eher verhalten, der IHS Composite PMI für die USA verbesserte sich im Monatsvergleich, schaffte es mit 46,8 jedoch nicht über die Expansionsschwelle von 50. Die Unternehmen leiden weiterhin unter schwachen Exportaufträgen und dem Verlust an Arbeitskräften. Die Einschätzung der Konsumenten fiel im Juni etwas weniger pessimistisch aus als im Vormonat. In Deutschland zeigte die Ankündigung einer befristeten Mehrwertsteuerabsenkung positive Wirkung auf die Anschaffungsneigung. In Summe messen wir mit unseren Indizes in allen Regionen sowie global trotz besserer Daten ein Regime wirtschaftlicher Abkühlung, kurz "Winter".
Monetäre Situation:
Globale Inflationsrisiken sind weiterhin rückläufig. In den USA stieg das Preisniveau ohne Energie und Lebensmittel lediglich um 1,2% im Jahresvergleich, die durch niedrige Benzinpreise gedämpfte Kerninflationrate sogar nur um 0,1%. Die Notenbanken präsentierten derweil neue Pläne zur Unterstützung der Wirtschaft. Die EZB überraschte mit einer Aufstockung des Pandemic Emergency Purchase Programms (PEPP) um weitere 600 Milliarden Euro auf nunmehr 1,4 Billionen Euro. Die japanische Notenbank zog nach und erhöhte die Liquiditätszusagen für Firmen um 25 auf 100 Billionen Yen. Die US Notenbank Fed kündigte an, Unternehmensanleihen nun auf direktem Wege statt wie bisher über ETF's anzukaufen. Ingesamt bestätigte sich in allen Regionen das Regime niedriger Inflationsrisiken und einer lockeren Zentralbankpolitik.
Marktentwicklungen
Die Kurse an den globalen Aktienmärkten sind im Juni erneut gestiegen. In den USA markiert das zweite Quartal einen Höhepunkt in der Diskrepanz von Märkten und ökonomischen Wirklichkeiten. Die Wirtschaft blickt auf das schwächste Quartal seit dem 2. Weltkrieg zurück, der Aktienmarkt auf das stärkste seit 20 Jahren mit einer Performance von +21%. Auch anderswo überschattet die gestiegene Risikoneigung der Anleger die Sorge vor einer zweiten Pandemiewelle. Futures auf den MSCI Emerging Markets Index beendeten den Monat mit knapp +7%, ebenso Euro Stoxx 50 Futures. Das Schlusslicht bildeten Topix Futures mit +0,2%.
Zu Monatsbeginn kam es zu einem leichten Zinsanstieg an den Anleihenmärkten, hervorgerufen durch verbesserte Konjunkturaussichten. Die Aufstockung des EZB-Anleihenankaufprogramms PEPP sorgte für etwas Entspannung. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf -0,45%. Zehnjährige US Treasuries rentierten am Monatsende bei 0,66%. Futures auf richtungsweisende Zehnjahrespapiere konnten im Durchschnitt über unsere Regionen um +0,2% zulegen, am stärksten Bund Futures mit +0,6%.Auch die Märkte für Edelmetalle entwickelten sich freundlich. Am Terminmarkt überschritt Gold die Marke von 1800 USD für die Feinunze und nähert sich damit seinem Rekordhoch von 2011.
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