Zunächst einmal hat sich der Welthandel positiv entwickelt: Kühne & Nagel verzeichnet einen starken Anstieg der Frachtvolumina mit +4% im Seefrachtverkehr und +10% im Luftfrachtverkehr. Dieses erstklassige Unternehmen in unserem Anlageuniversum, das leider nur sehr selten mit Abschlag gehandelt wird und für einen Kauf in Frage kommt, verzeichnet in diesen beiden Sektoren ein Wachstum von 9% bzw. 15%. Gleiches gilt für den Binnenhandel in den USA. Michelin profitiert von der Erholung am US-Markt für LKW-Reifen (+14% in diesem Halbjahr gegenüber -19% im ersten Halbjahr 2016).
Unser Standardbarometer für die Industriekonjunktur, BASF, hat seine Konjunkturprognosen für 2017 nach oben korrigiert und erwartet nun ein BIP-Wachstum sowie ein Wachstum der weltweiten Industrieproduktion von 2,5% (bisher 2,3%). Am Chemiemarkt mit einer Wachstumsprognose von 3,4% verzeichnet BASF ein Absatzwachstum von 5% und einen Bruttobetriebsgewinn von 20%. Bei einem weltweiten Umsatzwachstum von 12% hat sich das Geschäft in Asien (+19%) und Europa (+13%) besser entwickelt als in Nordamerika (+8%) und im Raum Lateinamerika / Afrika / Nahost (+5%). Diese Zahlen hatten die Finanzmärkte bereits eingepreist, und wir waren im Rahmen unseres Anlageprozesses gezwungen, die Position zu verkaufen.
Schneider Electric liefert uns Anhaltspunkte in Bezug auf die Investitionstätigkeit. Das Unternehmen verzeichnet ein organisches Wachstum von knapp 3%, davon 6% im Industriesektor, 4% im Bauwesen, 2% bei Rechenzentren und -4% im Infrastrukturbereich. Der Markt für Infrastruktur, an dem das Unternehmen sich mit seiner Angebotspalette noch stärker spezialisiert, konnte bislang keine Erholung verzeichnen. In geografischer Hinsicht war Asien die wachstumsstärkste Region (+6% gegenüber +2% im Rest der Welt).
Bei Randstad schließlich können wir eine Wachstumsbeschleunigung bei der Umsatzentwicklung im Zeitarbeitssektor beobachten. Das Unternehmen verzeichnet im zweiten Quartal ein organisches Wachstum von 9,3% (ggü. 6,4% im ersten), davon +11% in Europa (ggü. 8%).
Diese Zahlen bestätigen das Bild, das sich bereits nach den Ergebnisveröffentlichungen für das erste Quartal abgezeichnet hatte, sowohl im Hinblick auf den Aufschwung in Europa als auch in Bezug auf die Erholung in den Schwellenländern. Sie scheinen jedoch nicht auszureichen, um den ganz auf ein Ende der Bilanzausweisung bei den Zentralbanken und die Abwertung des Dollar gegenüber dem Euro fixierten Aktienmärkten Auftrieb zu geben. Für den MSCI World Index ergibt sich bei Wiederanlage der Dividenden und in Euro zum 31. Juli ein Wertzuwachs von 1,4% (4,6% Ende April), für den MSCI Europe Index ein Plus von 6,3% (7,7% Ende April).
Unsere Aktienfonds Rouvier Valeurs und Rouvier Europe haben mit einem Wertzuwachs seit Jahresbeginn von 5,8% bzw. 6,8% zum 31. Juli besser abgeschnitten als die Indizes, während die anhaltend schwache Volatilität weiterhin die Absicherungskosten und somit die Wertentwicklung des Rouvier Évolution beeinträchtigen (2,1%). Der Rouvier Patrimoine schließlich verzeichnete zum 31. Juli einen Wertzuwachs von +1,7% (ggü. +1,2% Ende April) und zeigt im Vergleich zu seinem Anleihe-Referenzindex (-0,3%) eine respektable Wertentwicklung.