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Marktkommentar

Willem Schramade (Schroders): CO₂-Fußabdruck eines Portfolios reduzieren

© Schroder Investment Management GmbH

06.04.2023 -

Viele institutionelle Anleger stecken sich CO2-neutrale oder CO2-senkende Ziele, stehen jedoch vor der Frage, wie diese umzusetzen sind.

Was bedeutet CO2-neutral eigentlich wirklich? Wie werden die Fortschritte überwacht? Wie können sie in Gestalt konkreter Investitionsentscheidungen handeln?

Die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks ist in vielerlei Hinsicht eine komplexe Angelegenheit. Da ist zunächst der Aspekt der Gegenüberstellung von Jetzt und Später. In welchem Zeithorizont wollen institutionelle Anleger den CO2-Fußabdrucks reduzieren? Auf welcher Grundlage? Naheliegender Ausgangspunkt (und einfachster Maßstab) sind die aktuellen CO2-Werte. Das Ziel ist jedoch, in Zukunft deutlich niedrigere Emissionen zu erreichen, die es zu bewerten und zu überwachen gilt.

Dies erfordert einen Blick auf die Emissionsziele der Beteiligungsunternehmen und den Weg dorthin – sowie auf deren Glaubwürdigkeit. Werden ausreichende Investitionen getätigt? Auch hier sind Annahmen zu treffen und mit Hilfe von Tools, die sich beispielsweise mit dem Temperaturanstieg oder der Analyse von CO2-VaR-Szenarien beschäftigen, Niveaus für die Aufnahme in das Portfolio festzulegen. Für viele unserer Kunden stellt sich die Frage, wie sie ihre Ziele zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks am besten erreichen und gleichzeitig ihre Erträge halten oder sogar steigern können.

Der zweite Aspekt betrifft die Gegenüberstellung von Portfolio und Weltwirtschaft. Ein CO2-senkendes Portfolio bedeutet nicht, dass sich der CO2-Fußabdrucks der Weltwirtschaft reduzieren lässt. Die weltweiten Emissionen sind nach wie vor sehr hoch.

Zyniker könnten einwenden, dass es sich bei der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks nur um eine Absichtserklärung handelt, insbesondere wenn sie simplifiziert wird. Man könnte meinen, dass „universelle“ Eigentümer wie Pensionsfonds und Versicherungen so eng mit den Kapitalmärkten verbunden sind, dass sie sich von ihren Anlagen nicht trennen können. Sie haben keine andere Wahl, als die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass ihre Beteiligungsunternehmen so geführt werden, dass sie den Wandel erfolgreich bewältigen und klimaneutral wirtschaften können. Die Unternehmen mit dem größten CO2-Fußabdruck dazu zu bringen, diesen Fußabdruck zu verringern, ist die größte Herausforderung, aber auch die größte Chance, die Emissionen weltweit zu reduzieren. Deshalb gibt es keinen einfachen Ausweg, sondern nur ein tiefes und verbindliches Engagement.

Der dritte Aspekt betrifft die Bedeutung der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks für die finanziellen Risiko-Ertrags-Profile. Ein zu schnelles oder zu langsames Vorgehen birgt erhebliche finanzielle Risiken. Eine zu langsame Umstellung kann zu Verlusten bei Unternehmen führen, die sich der Umstellung verweigern. Eine zu schnelle Umstellung kann dagegen zu kostspieligen Geschäftsverlusten oder verpassten Chancen führen. Wie in diesem Artikel erwähnt, müssen jedoch noch schwierigere Fragen angegangen werden.

Wie kann man am besten vorgehen? Und wie lassen sich die Fortschritte verfolgen? Für alle drei Aspekte benötigen wir ein solides Daten-Dashboard mit einer diversifizierten Toolbox, mit der wir Hypothesen aufstellen können – nicht nur in Bezug für den Weg zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks des Portfolios, sondern auch in Bezug auf die finanziellen Auswirkungen (Aspekt Nr. 3) und die Auswirkungen unseres Portfolios auf die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks im Kontext der Weltwirtschaft (Aspekt Nr. 2). Dieses Dashboard sollte es ermöglichen, die Fortschritte der Beteiligungsunternehmen im Zeitverlauf und im Hinblick auf den Zeithorizont sowie die Fortschritte des Investors im Hinblick auf die Ergebnisse seiner Investitionsentscheidungen und Engagements zu verfolgen.

Der Weg zum Handeln beginnt mit der Einführung der richtigen Governance: der Festlegung von Zielen, dem Ergreifen nachhaltiger Maßnahmen, dem Aufbau eines Dashboards und schließlich der Steuerung dieses Dashboards. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten zu handeln: Das Vermögen in Vermögenswerte umschichten, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, oder in die Vermögenswerte investieren, die die größten Herausforderungen darstellen.

Die folgende Abbildung zeigt, wie sich Investitionen im Idealfall auf der Kohlenstoffintensitätskurve nach rechts verschieben, wobei Investitionen auf der linken Seite ein starkes Engagement erfordern (wiederum nur ein Ausgangspunkt). Im Laufe der Zeit sollte die gesamte Kurve abfallen, wobei die dramatischsten Veränderungen auf der linken Seite auftreten sollten.


In der Praxis gibt es mehrere Wege, die dorthin führen. Die Manager eines Schweizer Pensionsfonds erzählten mir zum Beispiel, dass sie die Unternehmen mit den schlechtesten CO2-Fußabdrücken in ihrem Portfolio verkaufen, eng mit den verbleibenden Unternehmen mit hohem CO2-Fußabdruck zusammenarbeiten und Vermögenswerte vom öffentlichen in den privaten Sektor umschichten, da letzterer in der Regel einen deutlich geringeren CO2-Fußabdruck hat (z. B. mehr Gesundheit, Technologie und Dienstleistungen).

Ein sehr bekanntes Beispiel ist der riesige niederländische Pensionsfonds PFZW, der von seinen Öl- und Gaspositionen einen glaubwürdigen Plan für den Wandel verlangt. PFZW hat offengelegt, wie er dabei vorgeht. Bisher hat sich der Pensionsfonds von 192 Unternehmen getrennt, mit 12 Unternehmen steht er im Dialog, die übrigen werden noch geprüft.

Am Ende erwartet PFZW, dass von den derzeit 400 Öl- und Gaspositionen nur einige Dutzend übrig bleiben. Wenn PFZW sein Engagement in diesem Sektor nicht drastisch reduzieren will, muss es seine Beteiligungen an den verbleibenden Unternehmen erhöhen und aktiv statt passiv investieren.

Den Climate Transition Action Plan (Aktionsplan zur Klimawende) von Schroder finden Sie hier.

Ich fände es sehr interessant, die Ansichten anderer Versicherungen zu diesem Thema zu erfahren. Schließlich verfolgen sie oft ähnliche Ziele, haben aber einen hohen Anteil von Fixed-Income-Positionen (die gemeinhin eher CO2-lastig sind und vor größeren Herausforderungen im Wandel stehen). Für sie stellt unserer Erfahrung nach der Wandel eine größere Herausforderung dar.

Als Nächstes wäre die Integration der Ziele zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks in die strategische Vermögensaufteilung in Angriff zu nehmen. In diesem Sinne loten wir verschiedene Möglichkeiten aus.



 

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