Im Juli 2019 wahrlich nicht gesprochen werden. Die fehlenden neuen Impulse bezüglich der Handelskonflikte sowie die EU-Austrittsgespräche Großbritanniens wurden im vergangenen Monat gänzlich von Zinssenkungsfantasien überlagert.
Die Bühne gehörte damit zunächst dem EZB-Notenbankchef Mario Draghi, der im Juli der für den EZB-Vorsitz ab Herbst nominierten Christine Lagarde den Weg für eine langfristig lockere Geldpolitik ebnete. Zwar ließ die EZB die Zinssätze im Euroraum unangetastet, sie öffnete aber den Spielraum für einen negativen Leitzins und ein erweitertes Maßnahmenpaket in naher Zukunft. Die US-Notenbank Federal Reserve blieb dagegen hinter den Erwartungen der Anleger zurück, die die Hoffnung auf den Beginn eines echten Zinssenkungszyklus nicht aufgeben. Letztlich kommunizierte die Federal Reserve ihre Zinssenkung in Höhe von 0,25% am 31. Juli aber als vorerst einmalige Anpassung der Geldpolitik zur Mitte des Wirtschaftszyklus hin.
Für die Aktienmärkte ergab der Monat Juli ein uneinheitliches Bild: Der deutsche Leitindex DAX verlor 1,7%, der EuroStoxx 50 Index blieb mit -0,2% nahezu unverändert und der S&P 500 Index stieg 1,3% im Wert. Der von uns ausgewählte australische ASX 200 Index gewann 2,9% hinzu. Für die Emerging Markets Länder ergab sich ein ähnliches Bild: Der breitgefasste MSCI Emerging Markets gewann 0,4% hinzu, wohingegen unsere Position im ETF FTSE Vietnam in Euro sogar 5,8% im Wert stieg. Unser MSCI Indien ETF verlor dagegen 5,8%.
Auf der Anleihenseite führten Mario Draghis Ankündigungen zu niedrigeren Renditen: Deutsche Bundesanleihen fielen in der Rendite von -0,33% auf -0,44% und die Nachfrage nach italienischen sowie portugiesischen Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren blieb ähnlich hoch wie im Juni. Hier sanken die Renditen um 0,56% und 0,13% auf 1,54% und 0,34%. Ähnlich stark profitierten auch Unternehmensanleihen. Auf Total Return-Basis konnten europäische Unternehmensanleihen mit Investment-Grade Bonität im Portfolio 1,3% zulegen, sie wurden allerdings im Portfolio noch von den Emerging Markets Anleihen überflügelt. Emerging Markets Staatsanleihen in lokaler Währung sowie in US-Dollar emittierte Emerging Markets Unternehmensanleihen gewannen auf Total Return-Basis in Euro 3,6% und 3,2% in unserem Fonds hinzu.
Insgesamt gewann der Fonds Multi-Asset Global 5 im Juli 1,14% (institutionelle Anteilscheinklasse) bzw. 1,10% (private Anteilscheinklasse) hinzu, wobei ca. 1% aus den Anleihenpositionen erwirtschaftet wurde. In den kommenden Wochen und Monaten werden mit hoher Wahrscheinlichkeit die konjunkturellen Probleme in Europa an Bedeutung hinzugewinnen. Mit der Häufung von Gewinnwarnungen und der Verschlechterung wirtschaftlicher Stimmungsbarometer erhöht sich die Gefahr, dass in Zukunft auch der Arbeitsmarkt und somit der Konsument von der wirtschaftlichen Abschwächung beeinträchtigt wird. Zwar gehen wir davon aus, dass die EZB alle Präventivmaßnahmen, die ihr zur Verfügung stehen, auch anwenden könnte, dennoch bleiben erhebliche Zweifel, ob die europäische Notenbank auch langfristig ausreichende Mittel hat, um die Wirtschaft und die Kapitalmärkte hinreichend zu stabilisieren. Für die amerikanische Wirtschaft sehen wir aktuell weniger Probleme, auch wenn hier die Schuldenberge in immer höhere Dimensionen vordringen. Der Handelsstreit mit China, die Gefahr militärischer Konflikte mit dem Iran, aber auch die gute Berichtssaison der Unternehmen für das 2. Quartal sind hier die Hauptthemen.
Aus unserer Sicht spiegeln die Aktienkurse in den USA und in Europa immer noch ein hohes Maß an Hoffnungen wider, die in Enttäuschungen umschlagen könnten. Wir legen daher weiter einen hohen Wert auf ein diversifiziertes Portfolio mit Anlagen in Regionen und Märkten mit idiosynkratrischen Rendite-/ Risikoprofilen und eine Übergewichtung im Bereich Credits.
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