25.03.2020 - Neben den tragischen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus haben die Schwellenländer in letzter Zeit auch mit anderen Einflüssen zu tun, die zu einer erheblichen Ausweitung der Spreads geführt haben. Dabei sind drei Faktoren im Spiel. Erstens kam es zu einem rasanten Ausverkauf an den globalen Aktienmärkten, der auf die Erkenntnis folgte, dass die Weltwirtschaft auf eine Rezession zusteuert. Zweitens ging die Risikobereitschaft der Anleger stark zurück und die Nachfrage nach Cash-Puffern in US-Dollar stieg. Cash wurde zum Kassenschlager und viele Anlageklassen, die üblicherweise als sichere Häfen gelten, wurden übersehen. Drittens brachte das Zerwürfnis innerhalb der OPEC die durch die geringere Nachfrage ohnehin schon schwachen globalen Ölpreise ins Trudeln. Was schlecht für Öl ist, ist auch schlecht für die Ölproduzenten (siehe unseren jüngsten Blog-Artikel), aber es ist tendenziell auch hinderlich für alle Schwellenländer: Auch wenn die Handelsbilanzen der ölimportierenden Länder etwas entlastet werden, müssen sie mit höheren Kreditkosten und den Auswirkungen einer schlechteren Marktstimmung fertig werden.
Die Spreads von Investment-Grade-Anleihen haben Rekordhöhen erreicht, und zwar in einem Tempo, wie es seit der globalen Finanzkrise nicht mehr zu beobachten war. Die Spreads von Hochzinsanleihen aus Schwellenländern schnellten ebenfalls in die Höhe und überstiegen die Schwelle von 1.000 Basispunkten über US-Staatsanleihen.
Wie stark die Risikoaversion der Anleger ist, zeigen die rekordverdächtigen Abflüsse aus Schwellenländeranleihenfonds innerhalb einer Woche. Diese Abflüsse trafen sowohl Hartwährungs- als auch Lokalwährungsanleihen, die beide heftige Ausverkäufe erlebten. Um die Geschwindigkeit und die Heftigkeit dieser Abflüsse in einen Zusammenhang zu bringen, lohnt sich ein Vergleich mit 2008.
Lesen Sie hier den vollständigen Artikel "Schwellenländeranleihen in Zeiten von Corona" mit Grafiken.
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