31.03.2020 - Nach den schnellsten Kursverlusten der Historie, konnten sich die Aktienmärkte letzte Woche erstmalig wieder erholen. Ursächlich für den Kursanstieg waren neben den kurzfristig überverkauften Aktienmärkten insbesondere die massiven geld- und fiskalpolitischen Rettungspakete. Mit diesen Maßnahmen vermittelten die Regierungen und Zentralbanken den Eindruck, dass sie bereit sind alles Notwendige zu tun, um die Wirtschaft vor den schlimmsten Auswirkungen der Corona-Krise zu bewahren. Ob diese Bemühungen ausreichen und am Ende von Erfolg gekrönt sein werden, ist aufgrund der Einmaligkeit der aktuellen Geschehnisse zum jetzigen Zeitpunkt noch ungewiss. Im Folgenden werden zwei mögliche Szenarien beschrieben.
Trotz der Dramatik der Lage mit dem positiven Szenario beginnend:
Das "V-Shape-Szenario"
Der Chart mit den Kursverläufen der vergangenen Krisen macht deutlich, dass der Aktienmarkt, in einer historisch noch nie dagewesenen Geschwindigkeit, die wirtschaftlichen Risiken durch das Corona-Virus eingepreist hat. Die Kurserholung der letzten Tage (gestrichelte Linie) war nach diesen extremen Kursverlusten mehr als überfällig. Zu einer Beruhigung beigetragen haben die massiven Rettungspakete, die die schnelle Handlungsbereitschaft der Regierungen und Zentralbanken erkennen lassen. In Rückschau auf die Finanzkrise von 2008, war damals auch die fehlende bzw. zu träge Handlungsbereitschaft der Politik für die Tragweite der Krise ausschlaggebend. Dieses ist in der aktuellen Krise nicht der Fall. Sollte sich die Zahl der Corona-Infizierten in den nächsten Wochen stabilisieren, könnten die wirtschaftlichen Beschränkungen schrittweise aufgehoben werden. Da die Aktienmärkte den wirtschaftlichen Entwicklungen i.d.R. zwischen 6 und 12 Monate vorauslaufen, könnten die Anleger bereits ihren Fokus zunehmend auf das Jahr 2021 richten. Die Hoffnung auf eine gesamtwirtschaftliche Erholung und die günstigeren Einstiegskurse am Aktienmarkt könnten den Risikoappetit vieler Anleger wieder steigen lassen und somit zu schnellen Kursgewinnen führen, womit der Kursverlauf letztlich "V"-ähnlich ausschauen könnte.
Das "U-Szenario"
Im Wesentlichen reduziert sich die Frage nach dem weiteren Kursverlauf letztendlich darauf, wie lange das Corona-Virus und die damit verbundenen Beschränkungen die Weltwirtschaft belasten. Der wirtschaftliche Einbruch könnte stärker ausfallen und eine konjunkturelle Erholung länger auf sich warten lassen. Ein Wiederaufflammen des Corona-Virus im Herbst ("zweite Welle") könnte ebenfalls dazu führen, dass wir den Tiefpunkt am Aktienmarkt noch nicht gesehen haben. Anhaltend niedrige Kurse würden letztlich nach der überstandenen Krise zu einem "U"-ähnlichen Verlauf führen.
Zwischen diesen Extremszenarien sind viele Pfade in eine (wahrscheinlich "neue") Normalität denkbar. In den Gothaer Publikumsfonds managen wir dieses dynamische und komplexe Marktumfeld mit viel Erfahrung und Umsicht. Die Aktienquoten wurden im Zuge der Korrektur bereits Ende Februar deutlich reduziert. Den extremen Ausverkauf am Aktienmarkt haben wir genutzt um diese Untergewichtung wieder auf eine neutrale Aktienquote anzuheben, weshalb die Fonds von der jüngsten Kurserholung profitieren konnten. Welchen Pfad zur Normalität die Welt, die Wirtschaft und die Aktienmärkte einschlagen, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen. Aber auch wenn sich die aktuelle Situation in der Welt dramatisch darstellt, so hat die Vergangenheit gezeigt, dass man in der Krise vor allem Ruhe bewahren sollte.
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