02.04.2020 - Die Pandemie traf uns in Zeiten eines bereits mäßigen Wirtschaftswachstums, hoher Verschuldung und eines von Protektionismus gefährdeten Welthandels.
Als Reaktion auf die drohenden Verdienstausfälle von Privatpersonen, Selbstständigen und Unternehmen haben Regierungen in kürzester Zeit Unterstützungsmaßnahmen auf den Weg gebracht. In den USA umfasst das schuldenfinanzierte Hilfspaket mehr als zwei Billionen USD an Soforthilfen, Krediten und Garantien. Angesichts der drohenden Massenarbeitslosigkeit steht der Staat jedoch weiter unter Handlungsdruck.
Auch die Notenbanken versuchen durch schnelle und drastische Schritte den Totalausfall der Volkswirtschaften zu verhindern. In den USA präsentierte die Fed ein historisches Maßnahmenpaket aus Leitzinssenkung auf Null, unbegrenzter Anleihenkäufe sowie zahlreicher Liquiditätszusagen ("Whatever it takes 2.0"). Der aus der Finanzmarktkrise bekannte Notfallplan wurde um Käufe von Unternehmensanleihen, ETFs sowie direkte Kreditzusagen an den Mittelstand sogar noch erweitert und könnte in Zukunft sogar Aktienkäufe umfassen. Durch die vor der Krise noch umstrittene, nun aber unausweichlich scheinende Monetarisierung der Schulden bewegen sich die Notenbanken immer weiter auf ihrem Weg vom „Lender of Last Resort“ zum „Spender of Last Resort“. Ein langfristiger Ausweg aus dieser Rolle ist unklarer denn je.
Eine weitere Bedrohung stellt der massive Preisverfall am Ölmarkt dar. Die Angst vor der „Großen Depression“ dominiert das Geschehen an den Finanzmärkten. Die Aktienindizes verzeichneten im März ihre höchsten Ein-Tagesverluste seit 1987. Der S&P500 Index beendete den Monat mit -12%, das 1. Quartal mit -20% und damit den schlechtesten Jahresstart seit 1929. Die Spreads auf hochverzinsliche Anleihen verdoppelten sich auf fast 3% und führten zu aktienähnlichen Kursbewegungen.
Selbst sicher geglaubte Häfen wie Bundesanleihen oder Gold konnten nicht wie gewohnt dagegen halten. Zur Monatsmitte konnten schließlich die Zentralbanken durch ihre Liquiditätszusagen für etwas Entspannung sorgen. Staatsanleihenfutures retteten sich mit durchschnittlich +1,1% in die Gewinnzone. Am schwächsten entwickelten sich Bund-Futures mit -1,2%. In unserem Fonds konnten wir die Verluste auf der Aktienseite (-7,2%) durch die Positionierung auf der Anleihenseite (+2,6%) etwas abfedern.
Zum Monatsende erreichten uns aus China die ersten positiven Makrodaten seit der Aufhebung des Lockdowns. So befinden sich etwa die Auftragseingänge sowie die Umfragen für das verarbeitende Gewerbe nach einem dramatischen Einbruch im Februar wieder auf dem Vorkrisen-Niveau. Die Entwicklung an den Märkten in den USA und hierzulande wird von dem Ausmaß der (notwendigen) Interventionen im Kampf gegen das Virus geprägt sein, deren Auswirkungen auf die Ökonomie wir sehr genau beobachten. Bis valide ökonomische Daten wieder das Tagesgeschehen bestimmen, verteilen wir das Fondsrisiko bei mittlerem Risikoniveau zu gleichen Teilen auf Aktien und Anleihen und mischen Edelmetalle bei. Unser Ziel ist es, mit diesem robusten Portfolio der weiterhin erwarteten hohen Volatilität an den Märkten zu begegnen.
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