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Marktkommentar

Dr. Wolfgang Sawazki (SALytic Invest): Corona Pandemie und Ölpreiskrieg

© SALytic Invest AG

16.03.2020 - In den letzten beiden Wochen hat sich durch die globale, eskalierende Ausbreitung des Corona Virus in Europa sowie nachfolgend durch das Politikversagen der Trump-Legislation auch in den USA die Lage der Konjunktur- und Kapitalmärkte in dramatischster Weise verschlechtert.  

Zusätzlich erleben wir seit einigen Tagen durch den Nachfrageeinbruch am Ölmarkt und den nachfolgenden Beginn eines Ölpreiskrieges zwischen Saudi- Arabien und Russland einen Ölpreisschock, der insbesondere in den Kreditmärkten zu schweren Verwerfungen führt.

Dies wird in der Summe zu einem sehr drastischen – über alle Vorstellungen hinausgehenden – Einbruch der Weltwirtschaft im 1. Halbjahr 2020 führen.

Die aktuell und vermutlich noch mehrere Wochen weiter eskalierenden Fallzahlen von Neuinfektionen mit dem Corona Virus zwingen die Regierungen in Europa dazu, durch mehrwöchige Isolation potentieller Ansteckungsherde, die Bewegungsfreiheit aller Bürger einzuschränken bzw. zu verbieten. Andernfalls würde, wie in China und einigen italienischen Regionen gesehen, das Gesundheits- und Sozialwesen kollabieren, was tausende Tote zur Folge hätte. Das erfolgreiche Beispiel in China sowie die spanische Grippe zeigen, dass nur ein mehrwöchiger, weitgehender Stillstand des Sozial- und Wirtschaftslebens geeignet ist, die Ausbreitung des Virus einzudämmen.  

Gelingt dies, sind die gesundheitlichen Beschwerden für mehr als 98% der Bevölkerung von milder Natur.


Dieser historisch einmalige – durch die Politik erzwungene – Teilstillstand der Wirtschaft ist für das globale Finanzsystem sowie viele Industrien existenzbedrohend und hat bei allen Vermögenswerten (Gold, Anleihen, Aktien, …) zu massiven Kursverlusten (US-Börse -30%, Europa -37% ytd) und Marktverwerfungen (einige Anleihen sind um 20-40%, Gold ist um mehr als 13% gefallen) geführt. Aufgrund eines liquiditätsbedingten Kollapses der Finanzmärkte waren auch in einigen vermeintlichen „sicheren Häfen“ wie Gold oder Staatsanleihen Abwertungen zu beklagen. Daneben verschärft der parallel verlaufende Ölpreiskrieg die Situation an den Märkten für Unternehmensanleihen, da die scharf betroffene US-Öl- und Gasindustrie mit mehr als 100 Mrd. US-Dollar verschuldet ist.

In der Summe haben damit viele Asset Märkte in den letzten beiden Wochen ihre Liquidität und Funktionsfähigkeit stark eingebüßt.

Erfreulicherweise haben die politischen Entscheidungsträger mit den Erfahrungen der letzten Finanzkrise dies rasch verstanden und z.T. in noch bestehende Programme hinein drastische Hilfsmaßnahmen für Arbeitnehmer und Unternehmen angekündigt.  

So stellen z.B. die amerikanische und die europäischen Notenbanken der Wirtschaft uneingeschränkt Liquidität zur Verfügung, nahezu alle Notenbanken senken die Zinsen, der Zugang zu Kredit erfolgt nahezu unkonditional. Die einzelnen Staaten gewähren u.a. Kredithilfen, Steuergeschenke und Kurzarbeitergeld und dürften in den nächsten Wochen auch einige Firmen verstaatlichen. Weitere konjunkturstützenden Maßnahmen werden folgen.  

Dies alles zusammen wird den über alle vorherigen Vorstellungen hinausgehenden Einbruch der Weltkonjunktur in den nächsten Wochen jedoch nur dämpfen, aber nicht aufhalten können.

Mit einem mehr als 35prozentigen Sturz der Aktienmärkte wird der anstehenden europaweiten Rezession zunächst aber einmal Rechnung getragen. 

 

Die Kurse aller Finanzanlagen werden in den nächsten Wochen extrem volatil bleiben, zumal wir aktuell massive Zwangsverkäufe bei institutionellen Anlegern sehen.

Solange die Corona Pandemie sich weiter ausbreitet und nicht absehbar ist, wie lange sie anhält und wie schnell die Regierungen den Krisenbranchen wie Hotels, Einzelhandel, Touristik usw. helfen, werden sich die Märkte zunächst nicht nachhaltig erholen können. Wir stehen damit gemeinsam vor der größten wirtschaftlichen Herausforderung seit dem zweiten Weltkrieg.      

Ausblick: Zuversicht für das Jahresende 2020 nicht verlieren

Erst wenn – beginnend vermutlich im Verlauf des Mai – die Bewegungsfreiheit der europäischen Bürger wieder zunimmt und sich das Wirtschaftsleben dann sukzessive wieder normalisiert, zeigen die konjunkturstimulierenden Maßnahmen mit mehrmonatiger Verzögerung ihre volle Wirkung. Wir erwarten dann in der zweiten Jahreshälfte 2020 in Wellen wieder eine schrittweise Erholung der Konjunktur und der Kapitalmärkte.

Das Risiko dieser Prognose liegt im Wesentlichen darin, dass mit der Normalisierung des Wirtschaftslebens im Spätherbst sich die Pandemie erneut entfalten könnte. Damit würde sich die Erholung verzögern.  

Wir können erfreulicherweise jedoch mit gewisser Zuversicht auf das Jahr 2021 blicken. Mit zunehmender Immunisierung der Bevölkerung und der prognostizierbaren Einführung eines Impfstoffes um die nächste Jahreswende wird sich in vielen Bereichen wieder mehr Normalität einstellen und viele Nachholeffekte werden positiv wirksam. Damit wird die Wirtschaftsaktivität und die Ertragslage vieler (aber nicht aller) Unternehmen wieder schrittweise zu den Vorkrisenniveaus zurückkehren.

Sobald sich Anzeichen einer Stabilisierung der Corona Pandemie zeigen, werden wir unsere Investitionsquoten erhöhen, um davon zu profitieren.  

Das absehbar mehrjährig verbleibende Nullzinsniveau und die epochalen Veränderungen der letzten 12 Monate – Handelskriege und Corona Virus – werden die Welt strategisch nachhaltig verändern. Die lokale Autonomie wird wieder stark an Bedeutung gewinnen. Darauf werden wir Ihre Portfolios strategisch und taktisch neu ausrichten.


Lesen Sie hier den Originalartikel "Corona Pandemie und Ölpreiskrieg führen zu einem epochalen globalen konjunkturellen Schock im1. Halbjahr 2020" mit aussagekräftigen Grafiken.




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