Nach dem massiven Anstieg der Volatilität an den Finanzmärkten in den letzten zwei Wochen und der deutlichen Verschärfung der Lage auf den Finanzmärkten sind die Erwartungen an die Sitzung der EZB am Donnerstag sehr hoch. Die negativen Auswirkungen des Coronavirus auf das BIP-Wachstum sind immer noch sehr schwer abzuschätzen, aber das gesamteuropäische Wachstum könnte sich in diesem Jahr negativ entwickeln. In diesem Zusammenhang ist diese EZB-Sitzung für die künftige Finanzstabilität in Europa von großer Bedeutung. Wir erwarten Folgendes:
- Wir erwarten, dass die EZB die Einlagenzinssätze von -0,50 % auf -0,60 % senkt. Das ist aber in der gegenwärtigen Situation nicht die wichtigste Änderung; wir wären nicht allzu überrascht, wenn die EZB die Zinsen unverändert lassen würde.
- Wir erwarten einen Anstieg der Ankäufe von Vermögenswerten, höchstwahrscheinlich in einem monatlichen Umfang von 40-50 Mrd. € für mindestens 6 Monate. Eine deutliche Aussage sollte die Möglichkeit unterstreichen, bei Bedarf noch weiter zu gehen.
- Wir erwarten, dass diese Ankäufe von Vermögenswerten hauptsächlich in Unternehmensanleihen sein werden.
- Wir erwarten, dass die TLTRO-Konditionen gegenüber den bestehenden Konditionen durch gezielte Maßnahmen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) verbessert werden. Der Tiering-Multiplikator könnte ebenfalls erhöht werden.
Alles in allem sind wir der Meinung, dass die Marktreaktion positiv für den Credit-Spread und den Spread der Euro-Peripherieländer sein könnte. Allerdings könnte dies nur von kurzer Dauer sein. Angesichts der derzeitigen Unsicherheit und der Entwicklung der Coronavirus-Krise in verschiedenen Ländern (Frankreich, Spanien, Deutschland, Vereinigte Staaten etc.) könnte sich die Wirkung der EZB als kurzlebig erweisen.
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